Gladbeck. FSM Gladbeck hat sein Team vom Spielbetrieb der Kreisliga A1 abgemeldet. Das sagen Vertreter des Kreises, der Fachschaft und der Konkurrenz.

Die Verantwortlichen beim Fußballkreis 12 (Gelsenkirchen, Gladbeck, Kirchhellen) und bei der Fachschaft Gladbecker Fußball zeigten sich wenig bis gar nicht überrascht über die Entscheidung des Klubs FSM, seine Mannschaft vom Spielbetrieb der Kreisliga A1 abzumelden. „Es war“, sagte Volker Dyba, der aus Gladbeck stammende stellvertretende Kreisvorsitzende, „leider absehbar, dass es für FSM schwierig werden würde.“

Ähnlich äußerte sich Andreas Pappert, der in doppelter Hinsicht vom FSM-Rückzug betroffen ist. Zum einen leitet er ja gemeinsam mit Holger Zilcher die Fachschaft Gladbecker Fußball, zum anderen ist Pappert Vorsitzender von Schwarz-Blau, einem ehemaligen, muss es ja jetzt heißen, Ligarivalen von FSM. „Nach der Hinrunde“, so Pappert, „war fast damit zu rechnen. Die Mannschaft ist ja schon zweimal nicht angetreten.“

Andreas Pappert weiter: „Für Fußball-Gladbeck ist das auf jeden Fall eine traurige Nachricht, das ist es immer, wenn Mannschaften vom Spielbetrieb abgemeldet werden müssen. Aber noch einmal: Was jetzt bei FSM passiert ist, ist nicht die größte Überraschung.“

FSM Gladbeck drohte der Ausschluss aus dem FLVW

Wie wertet Pappert den Rückzug des Klassenkameraden als Vorsitzender von Schwarz-Blau? „Die Überraschung über diese Entwicklung hält sich genauso in Grenzen. Für uns ändert sich praktisch nichts, wir sind weiterhin Tabellenzehnter und der Abstand zu den vor uns liegenden Mannschaften (SV Horst 08 II, Adler Ellinghorst, YEG Hassel II, d. Red.) ist gleich geblieben. Wir gucken weiter auf unsere Arbeit.“

Volker Dyba stand im Zuge der erheblichen Schwierigkeiten, die FSM Ende 2021/2022 hatte (fehlende Gemeinnützigkeit, Ausschluss aus dem Stadtsportverband, drohender Ausschluss aus dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen), mehr als einmal mit der Spitze der Braucker in Kontakt. „Wir haben uns“, sagte der stellvertretende Kreisvorsitzende, „seinerzeit mehrmals getroffen, der Kreis und auch das Sportamt in Person von Julia Schmidt haben Hilfe angeboten und den Verein unterstützt.“

Jörg Waschkewitz ist der Vorsitzende des Gladbecker Fußballvereins Adler Ellinghorst.
Jörg Waschkewitz ist der Vorsitzende des Gladbecker Fußballvereins Adler Ellinghorst. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Der neue Vorstand um Tacettin Karabulut habe es jedoch schwer gehabt, so Volker Dyba. „Der neue Vorstand war motiviert und engagiert. Und die Entscheidung, nach dem Rückzug aus der Bezirksliga kein Geld mehr in die Hand zu nehmen, war der richtige Ansatz. Aber es lag alles brach und deshalb war es absehbar, dass es schwierig werden würde.“

Volker Dyba plädiert für ein Zusammengehen von Vereinen

Volker Dyba weiter: „Vielleicht wäre es aber besser gewesen, in der Kreisliga B neu anzufangen. Wobei, wichtig in unseren Vereinen ist die Jugendarbeit.“ Als Beispiele nannte der Gladbecker den BV Rentfort, SV Zweckel und SG Preußen, die sich seit vielen Jahren kontinuierlich im Nachwuchsbereich engagieren.

Stellt sich die Frage, ob es in Gladbeck nicht vielleicht immer noch zu viele Fußballklubs gibt. „Ich“, betonte Volker Dyba, „predige schon seit 15 Jahren, dass Vereine sich zusammentun sollen. Nicht nur in Gladbeck, sondern im ganzen Kreisgebiet. Ich denke dabei an die Jugend, aber auch an die ehrenamtlichen Helfer. Die schmeißen nämlich, wenn die Arbeit zu viel wird und sie keinen Spaß mehr macht, die Brocken hin.“

Auch Jörg Waschkewitz, Vorsitzender des A-Ligisten Adler Ellinghorst, fiel angesichts der jüngsten Entwicklung am Hartmannshof nicht aus allen Wolken. „Dass das auf wackligen Beinen steht, war doch klar“, sagte Waschkewitz. Und weiter: „Es tut mir für jeden Verein leid, der Mannschaften zurückziehen muss.“

Adler-Chef Jörg Waschkewitz sagt: „Es bleibt alles gleich“

Mit Blick auf die Tabelle zuckte der Ellinghorster Boss indes nur mit den Schultern: „Im Prinzip hat ja jeder gegen FSM gewonnen. Somit bleibt alles gleich.“

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