Castrop-Rauxel. Nach zwei Pleiten ist der VfL Gladbeck II in der Handball-Landesliga in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Dabei schien das Spiel schon verloren.
Dieses Spiel war nichts für schwache Nerven. Der VfL Gladbeck II schien in seiner Partie der Handball-Landesliga bei der HSG DJK Rauxel-Schwerin bereits geschlagen. Rot-Weiß lag bereits mit 16:22 (41.) und 20:24 (48.) zurück. Dann sah Robin Kirsten, einer der stärksten Gladbecker, auch noch die Rote Karte. Der VfL II kämpfte aber unverdrossen weiter und kam noch zu einem 26:25-Sieg.
„Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte Gladbecks Trainer Martin Blißenbach. Und weiter: „Das war ein glücklicher Sieg, normalerweise verlierst du so ein Spiel.“
Doch in Castrop war nichts normal. Vor allem in den letzten Minuten ging es drunter und drüber, die Schiedsrichter, die Martin Blißenbach als „überfordert“ bezeichnete, verwiesen plötzlich auf beiden Seiten Spieler mit Zeitstrafen des Feldes. In der 54. Minute schließlich sah Robin Kirsten Rot, mit der Schlusssirene flog auch noch sein Mannschaftskamerad Amin Guizani runter.
Noah Angenendt erzielt das Tor zum 26:24 für den VfL Gladbeck II
Ungeachtet dessen behielten die Gladbecker zumindest einen halbwegs kühlen Kopf. Martin Blißenbach stellte, nachdem sein Team das 20:24 (48.) kassiert hatte, auf eine 5:1-Deckung um. Das war der entscheidende Schachzug. Den Gastgebern glückte bis zum Ende der Partie nur noch ein Tor - und das fiel fünf Sekunden vor Schluss per Siebenmeter.
Die Gladbecker dagegen steckten selbst Kirstens Hinausstellung weg. Sie glichen aus und gingen in der 58. Minute durch einen Treffer von Guizani mit 25:24 in Führung. 33 Sekunden vor dem Ende entschied schließlich Noah Angenendt mit seinem achten Tor an diesem Abend den Vergleich zugunsten des VfL II. „Noah“, lobte Blißenbach den A-Jugendlichen, „hat überragend gespielt, er hat uns in der Partie gehalten und sie auch gewonnen.“
Seine Mannschaft, fasste Blißenbach zusammen, sei in Castrop einfach nicht in den Rhythmus gekommen: „Dafür waren verschiedene Faktoren, ein Spiel am Sonntagend und ohne Harz sowie zwei überforderte Schiedsrichter, verantwortlich.“
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