Gladbeck. Keine Mühe hatte der VfL Gladbeck in der Handball-Oberliga mit dem TSV Hahlen. Welche Kritikpunkte Trainer Mollenhauer beim 31:17 dennoch fand.

In der Riesener-Halle lief die 19. Minute, als Alexander Röthemeier, der Trainer des TSV Hahlen, seine erste Auszeit nahm. Sekunden zuvor hatte Fabian Neher für die Handballer des VfL Gladbeck das Tor zum 10:4 erzielt. Was auch immer der Coach der Mindener den Seinen während der Spielunterbrechung auf den Weg gegeben hat, es half nicht. Nach 60 Minuten stand ein ungefährdeter 31:17-Erfolg für die Gastgeber.

Aus Sicht der Rot-Weißen war es ein guter Oberliga-Spieltag. Weil im Topspiel die Zweitvertretung von Eintracht Hagen die des TSV GWD Minden bezwang und der HC Westfalia Herne gegen die TSG Harsewinkel über ein Unentschieden nicht hinauskam, übernahmen die Gladbecker wieder den zweiten Tabellenplatz. Der Rückstand zu Rang eins, zu den Hagenern, beträgt weiterhin zwei Punkte.

Thorben Mollenhauer, der Trainer des VfL, war mit der Vorstellung seiner Mannschaft in der Begegnung mit Hahlen sehr zufrieden - und abermals vor allem mit der Defensivleistung. „Unsere Abwehr war wieder einmal überragend“, lobte der Coach. Gleichwohl fand er einen klitzekleinen Kritikpunkt: „Wenn wir das Hahlener Kreisläuferspiel besser in den Griff kriegen, kassieren wir heute vielleicht nur zwölf Treffer.“

VfL Gladbeck tut sich in der Anfangsphase schwer

Im Angriff, so Mollenhauer weiter, seien einige Freie vergeben worden. „Wenn du heute was suchen willst, dann das“, so der Trainer, der sich über die Publikumsresonanz wunderte und freute. Die Riesener-Halle war nämlich proppenvoll. Mollenhauer spekulierte: „Schalke hat ja schon am Mittag gespielt und dann auch noch gewonnen. Das kommt in der Kombination ja auch nicht häufig vor.“

Tobias van Kampen bot im rechten Rückraum eine gute Leistung. Er steuerte drei Tore zum Erfolg des VfL Gladbeck über den TSV Hahlen bei.
Tobias van Kampen bot im rechten Rückraum eine gute Leistung. Er steuerte drei Tore zum Erfolg des VfL Gladbeck über den TSV Hahlen bei. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Die Zuschauer sahen in der Riesener-Halle zunächst eine Heimmannschaft, die sich merkwürdig schwertat gegen den Außenseiter aus Ostwestfalen. Es dauerte immerhin sechs Minuten, bis der VfL das erste Tor erzielte. Bezeichnenderweise per Siebenmeter traf Fynn Blißenbach zum 1:1.

In der Folgezeit fanden die Rot-Weißen aber ihren Rhythmus. Tobias van Kampen und noch zweimal Fynn Blißenbach sorgten für eine 4:1-Führung. Zu diesem Zeitpunkt waren neun Minuten gespielt.

Max Krönung übernimmt sofort das Kommando auf der Platte

Der Gast konnte zwar noch einmal auf 3:5 verkürzen, doch danach zogen die Gladbecker das Tempo weiter an. Als Fabian Neher zum 10:4 traf und Alexander Röthemeier seine Auszeit nahm, war eigentlich schon klar, dass dieser Abend für die Fans, Spieler und Verantwortlichen des VfL ein vergleichsweise entspannter werden würde.

Thorben Mollenhauer nutzte die Gelegenheit, um den zuletzt längere Zeit verletzten Valentin Beckmann, Max Krönung und Jan Schmiemann Einsatzminuten zu geben. Sie werden schließlich im Aufstiegsrennen gebraucht. Beckmann im Tor zeichnete sich mit einigen Paraden aus, Krönung übernahm sofort wieder das Kommando auf der Platte und steuerte vier Tore bei. Jan Schmiemann traf einmal. Er hinterließ schon einen deutlich besseren Eindruck als noch im Spitzenspiel beim TSV GWD Minden vor zwei Wochen.

Gegen Mitte der zweiten Halbzeit verlor der Gastgeber ein wenig den Faden. Der TSV Hahlen nutzte dies, um auf 15:22 zu verkürzen. Mollenhauer nahm eine Auszeit und wechselte ein und aus. Die Folge: Rot-Weiß machte wieder Tempo und Rot-Weiß schloss seine Angriffe wieder konsequent ab.

Der VfL Gladbeck muss nun in Hamm antreten

Die beiden schönsten Treffer des Abends erzielten eigentlich folgerichtig Gladbecker: Fynn Blißenbach netzte zum 19:10 in der 35. Minute per Kempa ein. Und Max Krönung spielte in der 49. Minute sehenswert einen Doppelpass mit Resid Dervisevic. Der VfL-Kapitän traf zum 26:16. Mollenhauer lobte: „Die Mannschaft hat ja nicht nachgelassen.“

Für den Spruch des Abends sorgte Mollenhauer. Angesprochen auf die Leistung und die vier Treffer von Youngster Finn Kroese in der ersten Halbzeit, sagte der VfL-Trainer: „Finn braucht momentan nur aufs Tor werfen, seine Schüsse gehen immer rein.“

Resid Dervisevic, der Kreisläufer des VfL Gladbeck, traf einmal und überzeugte erneut im Innenblock der Abwehr.
Resid Dervisevic, der Kreisläufer des VfL Gladbeck, traf einmal und überzeugte erneut im Innenblock der Abwehr. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Weiter geht es für die VfL-Handballer mit dem Spiel bei der Zweitvertretung des ASV Hamm-Westfalen. Ausgetragen wird es am Sonntag, 25. Februar, um 17 Uhr. In der Hinrunde feierten die Rot-Weißen einen ganz lockeren 38:27-Sieg. In Hamm, beim Tabellenfünften, dürfte es aber wohl kaum so leicht werden wie am 2. Dezember des vergangenen Jahres.

Das sah Mollenhauer ganz genauso: „Die Hammer haben sich, eigentlich seit sie bei uns verloren haben, ihren Rhythmus gefunden. Das wird keine leichte Aufgabe.“

Aufstellung und Torschützen des VfL und der Spielverlauf

VfL Gladbeck: Spierau (1. - 24., 31. - 50.), Beckmann (24. - 30., 50. - 60.) - Brockmann (1), Sankalla (2), Kalhöfer (3), Krönung (4), van Kampen (3), Dervisevic (1), Neher (2), Schmiemann (1), Blißenbach (9/3), Schulte-Lünzum, Rolf (1), Kroese (4).

Spielverlauf: 0:1 (4.), 1:1 (6.), 4:1 (9.), 5:3 (12.), 8:3 (15.), 10:5 (19.), 13:5 (23.), 14:7 (26.), 17:7 (30.), 18:10 (35.), 20:10 (37.), 21:14 (44.), 23:16 (46.), 29:16 (55.), 31:17 (59.).

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