Gladbeck. Es läuft beim Landesligisten VfL Gladbeck II. Zu rechnen war damit nicht unbedingt. Was das Team laut Ex-Profi Marcel Giesbert so stark macht.
10:0 Punkte, 157:127 Tore, Platz eins in der Landesliga 3 - den Abstieg aus der Verbandsliga hat der VfL Gladbeck II offenbar sehr gut verkraftet. Zu rechnen war damit nach der doch ernüchternden Saison 2022/2023 nicht unbedingt. Das gibt Marcel Giesbert ohne Wenn und Aber zu. „Es hätte ja auch ein Einbruch kommen können“, sagt der spielende Co-Trainer der Zweiten. Er, betont Giebert, sei stolz auf die Jungs.
Marcel Giesbert, der ja aus der VfL-Jugend stammt und später beim OSC Rheinhausen und TV Emsdetten Zweitliga-Luft schnupperte, ist sich sicher, dass die vergangene Punkterunde in der Verbandsliga ungeachtet des Misserfolgs gut gewesen sei für die vielen jungen Spieler im Aufgebot. „Sie haben aus dem Jahr super viel mitgenommen“, betont der 35-jährige Rückraumrechte/Rechtsaußen, „das zeigt sich in dieser Saison. Die Mannschaft spielt abgeklärter, sie spielt gerade in den Phasen, in denen es darauf ankommt, sehr viel ruhiger.“
Der Berufsfeuerwehrmann verweist auf die jüngste Begegnung mit der PSV Recklinghausen, die der VfL II ja ungeachtet eines zwischenzeitlichen Rückstandes von immerhin vier Toren noch mit 29:25 gewinnen konnte. „Wir haben unseren Streifen runtergespielt“, so Giesbert. Und: „Es war dieses Gefühl da, dass wir in Führung liegen, die bessere Mannschaft sind und wir auch mehr Körner haben.“
Im Spitzenspiel fehlten mehrere Stammkräfte des VfL Gladbeck II
Bemerkenswert war der Auftritt der Gladbecker in diesem Spitzenspiel gegen einen viel erfahreneren Gegner ja auch, weil einige Stammkräfte ersetzt werden mussten. Philipp Korona, Torwart mit Oberliga-Erfahrung, stand nicht zur Verfügung, Abwehrchef Tim Scherz ebenfalls nicht und auch die Angenendt-Brüder Leon und Noah mussten ersetzt werden. „Im letzten Jahr“, sagt Marcel Giesbert, „hätten wir solch ein Spiel wohl verloren.“
Was zeichnet die Zweite des VfL zudem aus? „Die mannschaftliche Geschlossenheit“, erwidert der spielende Co-Trainer, der sich mit Headcoach Martin Blißenbach bestens versteht. „Jeder“, betont Marcel Giesbert, „freut sich für den anderen, jeder reißt sich für den anderen den Allerwertesten auf. Und jeder gibt Vollgas.“
Positiv entwickelt habe sich in den vergangenen Jahren zudem die Zusammenarbeit zwischen erster und zweiter Mannschaft. Giesbert: „Dass fünf, sechs Jungs aus der Zweiten oben mittrainieren, gab es zumindest in dieser Anzahl früher, als ich noch ein junger Spieler war, nicht. Die Talente profitieren natürlich davon, in der Ersten ist die Trainingsintensität ja noch höher.“
Der VfL Gladbeck tritt nun in Dortmund gegen den ATV Dorstfeld an
Hat Marcel Giesbert nicht die Sorge, dass der eine oder andere junge Junge infolge guter Leistungen schon bald fest zum Aufgebot der Oberliga-Mannschaft gehören wird? Das sei das Los einer zweiten Mannschaft, betont der ehemalige Profi. Und: „Martin und ich wären die letzten, die einem Talent einen Stein in den Weg stellen.“
Nach diesem tollen Start in die Runde stellt sich die Frage, wohin der Weg des VfL Gladbeck II in dieser Saison führt. Etwa zurück in die Verbandsliga? „Ich bin kein Fan davon, Prognosen zu stellen“, beantwortet Marcel Giesbert diese Frage der WAZ. Und er fährt fort: „Aufsteigen wird die Mannschaft, die am abgezocktesten ist, sich am wenigsten Fehler leistet und vor allem keine blöden Punkte lässt.“
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Giesbert gibt dann aber doch zu, seine Mannschaft oben zu erwarten. Wie auch die PSV Recklinghausen, ETG Recklinghausen (mit den ehemaligen VfLern Dustin Dalian, Sascha Rauschel, Lars Sporkmann) oder den SV Westerholt (mit dem ehemaligen VfLer Don Singh Toor).
Weiter geht es für den VfL II nun am Samstag, 21. Oktober, um 19.30 Uhr mit der Partie beim Tabellensiebten ATV Dorstfeld (5:3 Punkte).
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