Gladbeck. Beim Spiel VfL Gladbeck II gegen Recklinghausen gab es einen rassistischen Vorfall. Das sagen die VfLer Younes El Aidi und Martin Blißenbach.

Das Spitzenspiel in der Handball-Landesliga zwischen dem VfL Gladbeck II und der PSV Recklinghausen (29:25) wurde von einem rassistischen Vorfall überschattet. In der 33. Minute hatte ein Fan der Gäste VfL-Rückraummann Younes El Aidi verbal angemacht.

Was war geschehen? Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde es hitzig und hektisch in der Riesener-Halle. Auf der Platte - die Gladbecker Adrian Rudolph und Matti Blißenbach kassierten kurz hintereinander für Foulspiele jeweils eine Zwei-Minuten-Strafe - aber auch auf den Rängen. Ein Anhänger der Gäste forderte El Aidi schließlich lautstark auf, „deutsch zu sprechen“. Und er meinte, den Gladbecker daran erinnern zu müssen, „dass wir hier in Deutschland sind“.

Die Gastgeber zeigten sofort klare Kante und warfen den Recklinghäuser aus der Halle. Glücklicherweise beruhigten sich die Gemüter danach schnell wieder, so dass das Spitzenspiel fortgesetzt werden konnte.

Trainer Martin Blißenbach betonte: „Der VfL Gladbeck steht für und lebt Multikulti.“
Trainer Martin Blißenbach betonte: „Der VfL Gladbeck steht für und lebt Multikulti.“ © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Younes El Aidi nimmt Entschuldigung des PSV-Fans an

Nach der Partie suchte der Übeltäter das Gespräch mit Younes El Aidi. Der Gladbecker nahm die Entschuldigung des Anhängers an. Er betonte aber auch: „So etwas gehört nicht in die Halle, so etwas gehört nicht zum Handballsport.“

Für Younes El Aidi, der übrigens mit 9/2 Toren erfolgreichster Schütze seiner Mannschaft und neben Torwart Tobias Blömer und Robin Kirsten auch bester Akteur im Spitzenspiel und Derby gegen die PSV war, war der Fall damit erledigt. „Die Recklinghäuser Spieler haben sich ja auch von dem Fan distanziert“, sagte der VfLer.

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Den Rückhalt seiner Mannschaft und der VfL-Fans konnte sich El-Aidi sowieso bewusst sein. „Der VfL Gladbeck“, betonte Gladbecks Trainer Martin Blißenbach, „steht für und lebt Multikulti.“

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