Harsewinkel. Der VfL Gladbeck ist mit einer Niederlage in die Saison der Handball-Oberliga gestartet. VfL-Trainer Mollenhauer fand aber nicht alles schlecht.
Das hatten sich Trainer Thorben Mollenhauer und der VfL Gladbeck ganz anders vorgestellt. Am ersten Spieltag der Handball-Oberliga mussten sich die aus der 3. Liga abgestiegenen Rot-Weißen nämlich bei der TSG Harsewinkel mit 28:29 (13:15) geschlagen geben. Thorben Mollenhauer, der Trainer des VfL, bezeichnete den Erfolg der Gastgeber als „glücklich, aber am Ende verdient“.
Die Entscheidung fiel erst in den letzten Sekunden der überaus umkämpften und immer spannenden Partie. Nachdem die Gladbecker eigentlich die ganze Zeit einem Rückstand hinterhergelaufen waren, brachte Björn Sankalla seine Farben dreieinhalb Minuten vor dem Ende mit 27:26 in Führung.
Doch die Gastgeber schlugen sofort zurück. Luka Sewing erzielte das 27:27, Sven Broeskamp das 28:27 - nun waren keine zwei Minuten mehr auf der Uhr.
Fabian Neher erzielt sechs Tore für den VfL Gladbeck
Und der VfL schwächte sich auch noch selbst, Lukas Schulte-Lünzum kassierte bei einer Abwehraktion 23 Sekunden vor dem Ende eine Zwei-Minuten-Strafe. Außerdem bekam die TSG einen Siebenmeter zugesprochen, den Sewing zum 29:27 verwandelte. Das war die Entscheidung, Fabian Neher, mit sechs Treffern erfolgreichster Schütze der Gladbecker, konnte neun Sekunden vor dem Ende nur noch auf 28:29 verkürzen.
Thorben Mollenhauer sagte: „Positiv war, dass wir den Kampf voll angenommen und auch nie den Kopf verloren haben. Wir sind immer wieder rangekommen.“ Er habe zwei gute Oberliga-Mannschaften gesehen.
Dass der VfL leer ausging, führte Mollenhauer auf verschiedene Faktoren zurück: „Wir haben in entscheidenden Momenten die Tore nicht geworfen.“ Das Schussglück habe gefehlt, so der Coach. Und weiter: „Außerdem haben wir in der Abwehr vielleicht den einen Schritt mal nicht gemacht.“
VfL Gladbeck gerät schnell mit 3:8 in Rückstand
Die Gladbecker, die in der Vorbereitung nur gegen Zweitligist Tusem Essen verloren hatten, waren denkbar schlecht ins Spiel gekommen. Lediglich beim 2:1 in der zweiten Minute lagen sie in Führung. Doch schon bald erkämpften und erspielten sich die als eminent heimstark bekannten Harsewinkeler einen komfortablen Vorsprung. In der 14. Minute lagen sie mit 8:3 vorn.
Der Gast biss sich allmählich in die Partie und kam wieder heran. Nach 30 Minuten führte die TSG mit 15:13 - noch war also alles drin. Mitte der zweiten Halbzeit hieß es 25:22. Rot-Weiß kam auf: Linksaußen Florian Bach stellte mit zwei Treffern in Folge den Anschluss her und Fynn Blißenbach traf zum 25:25 (53.)
Nun begann die Crunchtime in dieser intensiven Partie - und in der behielten schließlich wie schon in der Saison 2021/2022, als der VfL Gladbeck in die 3. Liga aufstieg, knapp, aber letztlich nicht unverdient die Oberhand.
VfL-Trainer Mollenhauer übt Kritik an den Schiedsrichtern
Mollenhauer übte noch Kritik an den Schiedsrichtern, die, das betonte er ausdrücklich, für die Niederlage seiner Mannschaft nicht verantwortlich gewesen seien. „Sie haben trotzdem eine für die Oberliga unwürdige Leistung geboten. Es gab insgesamt 16 Zeitstrafen, dabei war es überhaupt kein unfaires Spiel.“
VfL Gladbeck: Spierau (1 Tor), Beckmann - Sankalla (4), Kalhöfer (2), Krönung (5), Bach (3), van Kampen (1), Dervisevic, Neher (6), Schmiemann (1), Blissenbach (4), Kruth, Schulte-Lünzum (1), Rolf.
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Spielverlauf: 1:2 (2.), 3:2 (5.), 6:3 (9.), 8:3 (14.), 9:5 (19.), 9:8 (21.), 13:9 (25.), 14:11 (29.) 15:13 (30.), 17:13 (32.), 20:16 (38.), 21:17 (42.), 21:19 (43.), 23:20 (44.), 23:22 (47.), 25:23 (49.), 25:25 (53.), 26:27 (57.), 29:27 (60.), 29:28 (60.).
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