Wattenscheid. Der SV Zweckel hat das Abstiegsendspiel bei der DJK Wattenscheid mit 1:3 verloren und trotzdem die Klasse gehalten. Der SVZ war mehrmals auf 180.

Die Spieler der DJK Wattenscheid jubelten ausgelassen, die des SV Zweckel sehr verhalten. Tatsache ist: Beide Mannschaften haben am letzten Spieltag der Bezirksliga-Saison die Klasse gehalten. Das Aufstiegs-Endspiel vor knapp 500 Zuschauern ging mit 3:1 (1:1) an die Wattenscheider. Die Gladbecker durften sich beim FC Marl bedanken, der die für ihn bedeutungslose Partie bei Genclikspor Recklinghausen mit 3:2 gewann.

Auf Seiten des SVZ war nach dem Schlusspfiff auf dem Kunstrasen am Stadtgartenring in Bochum 6 erst einmal kollektives Durchatmen angesagt. „Im Endeffekt sind wir froh, dass wir es geschafft haben“, sagte Günter Appelt, der Trainer der Schwarz-Grünen. Auf das Zitterspiel in Wattenscheid hätte er gerne verzichtet, so der Coach weiter.

Norman Seidel, der Ex-Zweckeler und Spielertrainer der DJK Wattenscheid, war aus verständlichen Gründen happy. „Aber es war ein schweres Stück Arbeit, beide Mannschaften waren sehr angespannt.“ Sein Team habe in der ersten Halbzeit keinen Zugriff bekommen, es nach dem Seitenwechsel dann deutlich besser gemacht.

SV Zweckel fordert in der zehnten Minute einen Elfmeter

Das Spiel in Wattenscheid hatte noch gar nicht begonnen, als sich die Zweckeler schon das erste Male richtig aufregten. Als Schiedsrichter Patrick Hoffmann nämlich die Partie anpfeifen wollte, fiel den Gastgebern ein, dass sie noch ein verdientes Vereinsmitglied ehren wollten. Dann funktionierte das Mikro nicht. Günter Appelt schüttelte den Kopf: „Das ist unfassbar.“

Mit siebenminütiger Verspätung ging es endlich los. Und schon bald regte sich Schwarz-Grün schon wieder auf. Die Zweckeler wollten ein elfmeterreifes Foul an Armand Lalo Penka Kouesso gesehen haben. Die Pfeife des Unparteiischen blieb jedoch stumm.

Knapp 500 Zuschauer, viele davon aus Gladbeck, verfolgten das Abstiegs-Endspiel zwischen der DJK Wattenscheid und dem SV Zweckel. Die Gastgeber gewannen mit 3:1, beide Mannschaften konnten sich letztlich retten.
Knapp 500 Zuschauer, viele davon aus Gladbeck, verfolgten das Abstiegs-Endspiel zwischen der DJK Wattenscheid und dem SV Zweckel. Die Gastgeber gewannen mit 3:1, beide Mannschaften konnten sich letztlich retten. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Fünf Minuten später gab Patrick Hoffmann dann Strafstoß - allerdings für die Gastgeber. Er hatte ein Handspiel des Zweckeler Verteidigers Jonas Gerfen gesehen. „Dieser Elfmeter war ein Witz“, kommentierte Appelt und hatte in der Sache recht. Norman Seidel wollte sich nicht festlegen: „Ich stand zu weit weg.“

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SV Zweckel kommt in der Halbzeitpause nicht in seine Kabine

Wie auch immer, Moreno Matz schnappte sich den Ball und verwandelte sicher. 1:0 für die DJK Wattenscheid. Der SV Zweckel ließ sich davon aber nicht aus der Bahn werfen. Es dauerte aber bis zur 45. Minute, ehe den Gladbeckern der Ausgleich gelang. Verantwortlich fürs 1:1 zeichnete Jan Schwers.

In der Halbzeitpause schlug der Puls der Gäste ein weiteres Mal schneller als es gesund ist. Der Grund: Sie kamen nicht in die Kabine und somit auch nicht an ihre Getränke und Schuhe. „Der Schlüssel war nicht auffindbar“, so SVZ-Co-Trainer Timon Reschke. Vorsitzender Uli Wloch war richtig angefressen: „Das ist unsportlich.“

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Nach dem Seitenwechsel bestimmten die Platzherren das Geschehen auf dem Kunstrasen. Und sie nutzten die Chancen, die der SV Zweckel ihnen nun großzügig gestattete. Beim 2:1 durch Rene Michen (60.) schlief die komplette Hintermannschaft der Gladbecker und auch beim 3:1 (78.), das Turgay Altuntas erzielte, sah die SVZ-Abwehr alles andere als gut aus.

SVZ-Co-Trainer Timon Reschke fühlt mit dem VfB Kirchhellen

In der Nachspielzeit behielt die DJK Wattenscheid den Ball in den eigenen Reihen. „Wir wussten, dass Marl mit 3:2 in Recklinghausen führt“, so Norman Seidel. Der SV Zweckel erspielte sich keine Möglichkeit mehr. Co-Trainer Timon Reschke dachte bereits kurz nach dem Abpfiff an den VfB Kirchhellen, der den bitteren Gang in die Kreisliga A antreten muss: „Wir hätten unserem Nachbarn gerne geholfen.“

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