St. Moritz/Gladbeck. Bei der Bob-WM in St. Moritz hat Kira Lipperheide (TV Gladbeck) mit Lisa Buckwitz Silber geholt. Neele Schuten (TVG) erlebte dagegen ein Drama.

Die eine Gladbeckerin, Kira Lipperheide, jubelte bei den Bob-Weltmeisterschaften in St. Moritz über den Gewinn der Silbermedaille. Die andere, Neele Schuten, vergoss, wohl nicht nur aus Enttäuschung, bittere Tränen.

Der Grund: Im dritten WM-Lauf waren Olympiasiegerin Laura Nolte (BSC Winterberg) und Neele Schuten in der berüchtigten Kurve Horse-Shoe wie schon im Training unter der Woche schwer gestürzt. Die gute Nachricht: den beiden Sportlerinnen geht es gut.

TV Gladbeck: Heiner Preute telefoniert mit dem Bundestrainer

Heiner Preute, Leiter und Trainer der Kufensportabteilung im TV Gladbeck, betonte im Gespräch mit der WAZ: „Ich habe sofort mit Bundestrainer René Spies telefoniert. Der hat mir berichtet, dass der Sturz nicht so schlimm war wie der im Training unter der Woche und alles okay ist.“ Für Laura Nolte und Neele Schuten sei es dennoch eine doppelt schmerzhafte Erfahrung. „Die Enttäuschung kommt ja dazu, die beiden lagen schließlich auf Medaillenkurs.“

Jubel über WM-Silber: Lisa Buckwitz (vorne) und Kira Lipperheide vom TV Gladbeck Kufe.
Jubel über WM-Silber: Lisa Buckwitz (vorne) und Kira Lipperheide vom TV Gladbeck Kufe. © dpa | Mayk Wendt

Laura Nolte sagte später: „Ich war gestern im Horse-Shoe sehr hoch und bekam die Bande. Das wollte ich heute vermeiden und mehr machen – man will schließlich gewinnen. Mit dem Reif auf dem Eis war das aber viel zu viel. Die Lenkung hat stärker reagiert als gedacht und wir sind umgekippt. Wir lassen aber nicht locker und werden jetzt versuchen, noch die Weltcups in Igls und Sigulda zu gewinnen.“

Buckwitz/Lipperheide fehlen fünf Hundertstel zum Titel

Klasse Läufe glückten dagegen bei der Weltmeisterschaft in der Schweiz durch die Bank dem Team Lisa Buckwitz (BSR Thüringen) und Kira Lipperheide. Am Ende fehlte ihm die Winzigkeit von fünf Hundertstel zum Gewinn des Titels, den sich ihre Landsfrauen Kim Kalicki (Eintracht Wiesbaden) und Leonie Fiebig (BSC Winterberg) sicherten.

Gold verloren oder Silber gewonnen? Diese Frage beantwortete Kira Lipperheide, die bereits 2020 in Altenberg Vizeweltmeisterin war, klipp und klar: „Wir sind damit sehr zufrieden.“ So sah das auch ihr Heimtrainer. „Der zweite Platz ist ein Erfolg“, sagte Preute, „es war ja gar nicht vorherzusehen, dass sie nach vorne reinfahren, schließlich waren da ja auch noch die US-Amerikanerin Kaillie Humphries und Lokalmatadorin Melanie Hasler.“

Bundestrainer Spies: „Super-erfreulich und außergewöhnlich“

Lisa Buckwitz kommentierte: „Spannend ist immer schön, es hat auf alle Fälle Spaß gemacht. Ohne den Fehler im zweiten Lauf gestern wär’s vielleicht anders ausgegangen, aber besser geht’s eigentlich nicht, zweiter Platz, einfach super.“

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Bundestrainer René Spies war zufrieden, er dachte bei seiner Bilanz aber auch an die beiden Pechvögel: „Ein überragender und verdienter Doppelsieg für unser Team. Am Ende gewinnt mit Kim Kalicki die Erfahrenste an den Lenkseilen, mit einer sehr starken Leonie Fiebig. Über alle vier Läufe waren sie am konstantesten. Der zweite Platz für Lisa Buckwitz und Kira Lipperheide ist natürlich auch super-erfreulich und außergewöhnlich, noch vor der erfahrenen Kaillie Humphries.“

Spies: „Der Sturz von Laura Nolte und Neele Schuten ist natürlich bitter für die beiden. Zum Glück ist beiden nichts passiert – das ist erstmal das Allerwichtigste. Wir werden unsere Schlüsse daraus ziehen.“

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