St. Moritz. Bei der Bob-WM in St. Moritz wird es ernst für Neele Schuten und Kira Lipperheide (TV Gladbeck). Welche Chancen haben sie? Wie sind sie drauf?

Jetzt gilt es für Kira Lipperheide und Neele Schuten. Bei den Weltmeisterschaften in St. Moritz gehen die beiden Bobanschieberinnen des TV Gladbeck Kufe in den Schlitten der Pilotinnen Lisa Buckwitz (SC Potsdam) bzw. Olympiasiegerin Laura Nolte (BSC Winterberg) an den Start. Die ersten beiden Läufe werden am Freitag, 3. Februar, ausgetragen, die Entscheidung fällt einen Tag später.

Wer sind die Favoritinnen?

Heiner Preute, der Trainer des TV Gladbeck Kufe, hat fünf Teams auf dem Zettel. Neben den drei deutschen Bobs - das dritte Gespann bilden Kim Kalicki und Leonie Fiebig - zählt er Melanie Hasler/Nadja Pasternack (Schweiz) und Kaillie Humphries/Kaysha Love (USA) zu den Titel- und Medaillenaspirantinnen. „Es wird mit Sicherheit spannend“, so Preute. Und: „Für die deutschen Teams geht es um den Sieg. Aber: Bei vier Läufen kann immer viel passieren.“

Olympiasiegerin Laura Nolte, die mit Neele Schuten an den Start gehen wird, hat in St. Moritz bereits den Monobob-Titel gewonnen. Sie betont: „Eine Medaille sollte es schon werden.“

Wie sind die Gladbeckerinnen Kira Lipperheide und Neele Schuten drauf?

„Kira und Neele sind gut drauf“, sagt Heiner Preute, der sich in den vergangenen Tagen regelmäßig mit seinen Schützlingen ausgetauscht hat. Wobei es allzu viel gar nicht mehr zu bereden gab. „So viel wurde ja nicht mehr trainiert“, sagt der TVG-Kufensport-Experte.

Lisa Buckwitz (SC Potsdam, li.) und Kira Lipperheide (TV Gladbeck Kufe) zählen bei der Bob-Weltmeisterschaft in St. Moritz zu den Medaillenanwärterinnen.
Lisa Buckwitz (SC Potsdam, li.) und Kira Lipperheide (TV Gladbeck Kufe) zählen bei der Bob-Weltmeisterschaft in St. Moritz zu den Medaillenanwärterinnen. © dpa | Sebastian Kahnert

Sorgen um das Nervenkostüm von Neele Schuten, die ja noch nicht allzu lange Bobanschieberin ist und gerade erst ihre ersten Starts im Weltcup absolviert hat, macht er sich nicht: „Neele ist als Leichtathletin vor 30000 Zuschauern bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin an den Start gegangen, das Rennen wurde live im Fernsehen übertragen - und sie hat im Hürdensprint die Silbermedaille geholt.“ Und auch im Bobsport sei sie inzwischen schon erfolgreich gewesen. Stimmt, unlängst hat die 23-jährige Gladbeckerin mit Laura Nolte EM-Gold gewonnen.

Heiner Preute weiter: „Und Kira Lipperheide hat schon vor drei Jahren gezeigt, als sie mit Kim Kalicki Vizeweltmeisterin geworden ist, dass sie dem Druck standhalten kann.“

Wo findet die Weltmeisterschaft statt?

Beim Olympia Bob Run St. Moritz - Celerina im mondänen schweizer Ferienort St. Moritz handelt es sich um die älteste noch in Betrieb befindliche Bobbahn der Welt. In Betrieb genommen wurde sie bereits 1904, zweimal, anno 1928 und 1948 war sie Austragungsort von Olympischen Spielen. Es ist zudem die einzige Natureisbahn. Sie muss also in jedem Jahr neu von Hand aus aufgebaut werden. Die Pilotinnen müssen sich deshalb die Bahn jeweils neu erarbeiten.

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Heiner Preute sagt: „Es gibt keinen schöneren Ort für die Weltmeisterschaft, St. Moritz ist die Wiege des Bob- und Skeletonsports. Dort zu fahren, ist immer etwas Besonderes.“ Die Bahn gelte zwar als nicht so schwierig wie die im kanadischen Whistler, allerdings würden in St. Moritz höchste Geschwindigkeiten erreicht.

Was sagt der Bundestrainer?

Vor dem Auftakt der Weltmeisterschaft, also auch vor der Entscheidung im Mono-Bob - Laura Nolte gewann Gold, Lisa Buckwitz Bronze und Kim Kalicki landete auf dem fünften Rang - hat Bundestrainer René Spies im Wintersport-Podcast der ARD-Sportschau gesagt: „Von der Fahrspur sind unsere Frauen sehr gut. Daher gehe ich davon aus, dass unsere Frauen größere Chance haben als im Mono-Bob.“

Wer überträgt die Weltmeisterschafts-Rennen im Zweierbob der Frauen?

Am Freitag und Samstag, 3./4. Februar, berichtet jeweils ab 9 Uhr die ARD, allerdings nicht immer live. Angeboten wird aber ein Online-Livestream (www.ardmediathek.de).

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