Gladbeck. Wegen Corona ist im Leben von Chris Winkelmann vieles ungewiss. Das Talent des VfL Gladbeck lässt sich davon nicht beirren und macht sein Ding.

Vieles in seinem Leben ist momentan ungewiss. So bereitet sich Chris Winkelmann derzeit auf seine Abiprüfungen vor, außerdem hält sich das Rückraumtalent der Handballer des VfL Gladbeck fit für den Fall, dass die Aufstiegsrunde zur Dritten Liga ausgetragen wird. Dabei gibt es mittlerweile Stimmen, die eine Absage der Abiprüfungen fordern. Und dass die Aufstiegsrunde über die Bühne gehen wird, darf inzwischen auch bezweifelt werden. Der 19-Jährige aber lässt sich von all dem nicht beirren.

Chris Winkelmann macht einfach sein Ding. Und das bedeutet, dass er in den vergangenen Wochen das Mehr an Freizeit, weil ja die vier Einheiten abends in der Riesener-Halle mit der Mannschaft des VfL Gladbeck ausfallen mussten, genutzt hat, um sich intensiv auf seinen schulischen Abschluss vorzubereiten. „Ich gehe davon aus, dass die Abiprüfungen stattfinden“, sagt der VfLer, der in Gelsenkirchen ein Berufskolleg besucht.

Winkelmann hofft, dass die Aufstiegsrunde ausgetragen wird

VfL Gladbeck- So tickt der neue Torwart Valentin BeckmannDer Handballer Chris Winkelmann hält es wie der Schüler Chris Winkelmann. Er geht nicht ziellos vor, sondern fokussiert. „Ich trainiere für die Aufstiegsrunde“, betont der wurfgewaltige Rückraumrechte im Gespräch mit der WAZ, „ich will damit nicht abschließen, weil mir dann die Motivation fehlen würde.“

Eines steht fest: Sollte die Aufstiegsrunde zur Dritten Liga Nord-West tatsächlich ausgetragen werden, kann VfL-Trainer Sven Deffte mit einem topfitten Chris Winkelmann planen. Der war und ist nämlich sehr fleißig.

Heiner Preute kümmert sich um Winkelmanns Fitness

Auch in dieser Beziehung macht Chris Winkelmann nämlich sein Ding. Unter anderem arbeitet er, wenn die Corona-Schutzverordnung dies erlaubt, mit Heiner Preute zusammen. Den erfolgreichen Leichtathletik- und Bobtrainer des TV Gladbeck, der früher ja auch Michael Hegemann fit gemacht hat, nennen die Handballer des VfL Gladbeck aus guten Gründen „Quälix“ . . .

In Aktion: Rückraumspieler Chris Winkelmann vom Handball-Oberligisten VfL Gladbeck.
In Aktion: Rückraumspieler Chris Winkelmann vom Handball-Oberligisten VfL Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Die Zeit läuft, das weiß natürlich auch Winkelmann. Wie die meisten Trainer und Spieler glaubt er, dass die Mannschaften vier Wochen brauchen werden, um sich nach der langen Handball-Zwangspause auf die Partien der Aufstiegsrunde vorzubereiten. Noch also könnten diese Spiele ausgetragen werden.

Winkelmann macht sich Gedanken über Modus der Aufstiegsrunde

„Vier Wochen sind zwar knapp“, so der Rückraumshooter, „aber ich halte es für möglich, danach zu spielen.“ Voraussetzung: „Alle müssten sich fit gehalten haben.“ Dann könne die Trainingszeit genutzt werden, um sich „handballerische Sachen wieder draufzuschaffen“, sagt Winkelmann.

Der VfL Gladbeck zittert sich zum verdienten AuftaktsiegDer hat sich sogar Gedanken darüber gemacht, wie die Aufstiegsrunde ausgetragen werden könnte. „Falls“, so der 19-Jährige, „vier Mannschaften teilnehmen, könnte man im Modus Jeder gegen Jeden eine Einfachrunde organisieren.“ Hin- und Rückspiele dagegen würden, sagt Chris Winkelmann, vermutlich zu viel Zeit in Anspruch nehmen.

Winkelmann erzielt in Bielefeld gegen die TSG AH den Siegtreffer

Die Favoritenfrage stellt sich, falls die Aufstiegsrunde ausgetragen werden sollte, Chris Winkelmann nicht. „Favorit“, betont er, „ist Altenhagen, dafür sorgt der Verein doch durch seine Transfers selbst.“ Wie schätzt das Talent die Chancen der eigenen Mannschaft im Vergleich mit der TSG AH Bielefeld, den Sportfreunden Loxten und dem Soester TV ein? „Wir sind eine junge Truppe mit enormen Potenzial.“

Die, das sei ergänzt, an einem guten Tag jeden Westfalen-Oberligisten bezwingen kann. Auch die TSG Altenhagen-Heepen. Das weiß niemand besser als Chris Winkelmann. Zur Erinnerung: Am 8. Dezember 2019 gewannen die Rot-Weißen bei den auch damals hoch gehandelten Bielefeldern mit 24:23. Der Schütze des entscheidenden Tores in allerletzter Sekunde war seinerzeit ein gewisser Chris Winkelmann.