Gladbeck. Handball-Drittligist VfL Gladbeck hat die SGSH Dragons mit 24:21 bezwungen. Ein Spieler der Rot-Weißen trumpfte ganz groß auf - hinten wie vorne.
76 Sekunden waren in der Riesener Halle noch zu spielen. Es gab Siebenmeter für den VfL Gladbeck. Leon Prüßner übernahm die Verantwortung. Ein paar Augenblicke später jubelten die Rot-Weißen auf der Platte und auf den Rängen. Der Linksaußen hatte nämlich im Drittliga-Spiel gegen die SGSH Dragons ganz sicher zum 24:20 verwandelt. Das war die Entscheidung. Die Schalksmühler trafen zwar noch zum 21:24, das interessierte aber eigentlich niemanden mehr.
Die Gladbecker feierten damit ihren zweiten Saisonsieg. Und wie schon in der Vorwoche in Nettelstedt gegen LIT II setzten sie sich auch gegen ihren ewigen Rivalen aus dem Sauerland verdientermaßen durch. „Wenn wir unsere Freien genutzt hätten, wäre es sogar deutlicher geworden“, sagte VfL-Trainer Sven Deffte.
Der Coach lobte die Abwehr: „Die Deckung war heute stark.“ Sein Chef, Gladbecks Vorsitzender Siegbert Busch, hatte es ganz genauso gesehen. „Wir haben überragend verteidigt“, sagte der frühere Bundesliga-Trainer. Ein solches Urteil ist bemerkenswert, Siegbert Busch ist schließlich als überaus kritischer Geist bekannt.
Dervisevic steuert sechs Tore zum Sieg des VfL Gladbeck bei
Bester Spieler auf der Platte war, auch darin waren sich Sven Deffte und Siegbert Busch und vermutlich auch die Anhänger des VfL einig, Resid Dervisevic. Der Mann aus Bosnien-Herzegowina stand im Innenblock wie eine Eins und vorne nutzte er seine Chancen konsequent. Sechs Versuche, sechs Tore - macht eine Quote von 100 Prozent.
Der Vergleich mit der SGSH Dragons, die zuletzt immerhin die Ahlener SG bezwingen konnte, entwickelte sich zu dem erwarteten zähen Ringen, in dem die Gastgeber fast immer in Führung lagen und auch die etwas agilere Mannschaft waren.
Nur zu Beginn des Spiels waren die Schalksmühler effizienter. 4:2 hieß es in der siebten Minute für die Dragons, danach trafen Leon Prüßner, Resid Dervisevic und zweimal Max Krönung - es hieß 6:4 Gladbeck.
In der Schlussphase wird es noch einmal spannend
In der Folge verpassten es die VfLer mehrmals, sich auf drei Tore abzusetzen. Die Schalksmühler blieben daher dran, als die Seiten gewechselt wurden, hieß es 10:8 für die Gastgeber.
In der 39. Minute, nach einem Treffer von Vladislav Yorgov für die Dragons, lag der VfL mit 14:12 vorn. Keine 180 Sekunden später tobte die Riesener-Halle. Resid Dervisevic, Leon Prüßner und Max Krönung trafen in Folge - die Gladbecker führten in diesem wichtigen Spiel mit 17:12.
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Es wurde aber doch noch einmal spannend. In der Schlussphase profitierten die Schalksmühler, die gegen Ahlen ja eine tolle Comeback-Qualität gezeigt hatten, auch von einigen Flüchtigkeitsfehlern der Rot-Weißen. Konsequenz: Sie kamen auf 17:20 (54.), 19:22 (57.) und auf 20:23 (58.) heran. Am Ende aber behielt die Heimmannschaft einen kühlen Kopf. Wie Leon Prüßner, der 76 Sekunden vor Schluss vom Punkt zum 24:20 traf.
Die Aufstellung des VfL Gladbeck und der Spielverlauf
VfL Gladbeck: Beckmann, Spierau (bei zwei Siebenmetern) - Arens, Sankalla (1), Winkelmann (2), Krönung (6/1), Dervisevic (6), Luggenhölscher, Prüßner (7/2), Schmiemann, Blißenbach, Kruth (2), Giesbert.
Spielverlauf: 1:3 (5.), 2:4 (7.), 6:4 (13.), 7:5 (16.) 8:6 (22.), 8:8 (28.), 10:8 (30.), 11:8 (31.), 13:10 (35.), 14:12 (39.), 17:12 (42.), 18:15 (45.), 20:15 (47.), 20:17 (54.), 22:17 (55.), 22:19 (57.), 23:20 (58.), 24:20 (59.), 24:21 (60.).
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