Jerusalem. Siebenkämpferin Pia Meßing vom TV Gladbeck hat bei der U18-EM Bronze geholt. Dabei lag eine völlig chaotische Anreise hinter der 16-Jährigen.
Bronze für Pia Meßing! Die Siebenkämpferin des TV Gladbeck hat bei der U18-Europameisterschaft in Israel den dritten Platz belegt und damit dem TVG erstmals seit 15 Jahren wieder eine internationale Medaille beschert.
In Gladbeck hatte gestern Abend TVG-Abteilungsleiter und Trainer Heiner Preute vor seinem Tablet das abschließende Rennen über 800 Meter gespannt verfolgt und Pia Meßing ebenso die Daumen gedrückt wie in Jerusalem im Stadion ihr Coach Oliver Sell. Kommentar Heiner Preute: „Pia hat geliefert, was sie kann. Dass es ihr gelungen ist, das bei ihrer ersten internationalen Meisterschaft anzubieten, ist sensationell.“
Pia Meßing holt in Jerusalem 5690 Punkte
5690 Punkte (Vereins- und Westfalenrekord) standen nach den zwei langen Wettkampftagen für das 16 Jahre junge Toptalent des TV Gladbeck zu Buche. Damit landete sie hinter der großen Favoritin Jana Koscak (Kroatien) und Sarolta Kriszt (Ungarn) auf dem dritten Rang. „Darauf“, so Heiner Preute, „hat Pia das ganze Jahr lang hingearbeitet.“
Nach dem ersten Wettkampftag war Pia Meßing bereits Dritte gewesen. Verantwortlich dafür waren grundsolide bis starke Leistungen. So stellte die TVerin im Hochsprung-Wettbewerb mit 1,69 Metern und im Rennen über 200 Meter in 25,41 Sekunden jeweils eine persönliche Bestleistung auf. Ordentliche Ergebnisse fuhr die Gladbeckerin über 100 Meter Hürden (14,05 Sekunden) und im Kugelstoßen (12,41 Meter) ein.
Wie fiel Pia Meßings Zwischenfazit nach dem ersten Wettkampftag aus? „Ich denke, es war solide. Mit der Hürdenzeit bin ich nicht zufrieden. Das war mir zu langsam. Mit einem guten Hochsprung habe ich gerechnet, ich habe mich zuvor total gut gefühlt. Im Kugelstoßen hätte ich mir auch eine bessere Weite erhofft, aber das Training hat es auch nicht hergegeben. Zum Abschluss habe ich auf jeden Fall alles gegeben, wobei ich mir auch über 200 Meter mehr erhofft hatte.“
Pia Meßing behält über 800 Meter einen kühlen Kopf
Pia Meßing blieb am zweiten Tag weiter auf Kurs. 5,82 Meter im Weitsprung waren okay, und ihre Leistung im Speerwurf (46,28 Meter) durchaus auch. „Im Speerwurf“, sagte Heiner Preute, „hätte es aber schon drei Meter weiter sein können.“
Damit lag Pia Meßing vor dem Rennen über 800 Meter mit 4934 Punkten hinter der führenden Jana Koscak (5335) und Sarolta Kriszt (5036) auf dem dritten Rang. Auf dem vierten Platz lag, noch in Schlagweite, die Tschechin Adéla Tkacova (4837). Die zweite Deutsche im Feld, Anna Hinkelmann (SV Halle), war mit 4735 Punkten die Fünftplatzierte.
Es folgte die letzte Disziplin, es folgte der 800-Meter-Lauf. Pia Meßing behielt kühlen Kopf - und erreichte in persönlicher Bestzeit 2:25,08 Minuten abgekämpft und doch glücklich das Ziel - als Bronzemedaillengewinnerin.
Anreise nach Israel verläuft völlig chaotisch
Der Erfolg von Pia Meßing ist umso höher einzuschätzen, als die Anreise am Wochenende zu den Titelkämpfen nach Jerusalem total chaotisch ausfiel. Das deutsche Team hatte in Frankfurt/Main bereits in der Lufthansa-Maschine gesessen, als der Flug noch gecancelt wurde, weil Bodenpersonal fehlte. Meßing & Co. wurden schließlich in der Frankfurter Sportschule untergebracht.
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Damit nicht genug: Pia Meßing erhielt die Nachricht, dass ihr Gepäck unterwegs nach London sei. Daraufhin brachten ihre Eltern spät am Abend ein Paar Spikes und einige Anziehsachen für den Fall der Fälle zu Oliver Sell, der einen späteren Flug gebucht hatte. „Auf den letzten Drücker“, so Heiner Preute, „hat sich alles zum Guten gewendet.“ Das heißt: Mit 24-stündiger Verspätung traf die Gladbeckerin und auch ihr Gepäck in Jerusalem ein.
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