Rostock. Bei der Jugend-DM hat Pia Meßing (TV Gladbeck) über 100m Hürden Silber gewonnen. Vereinskamerad Fynn Bietenbeck erlebte ein Drama ohne Happy End.

Silber für Pia Meßing! Die junge Siebenkämpferin des TV Gladbeck wollte bei den Deutschen Leichtathletik-Jugendmeisterschaften in Rostock in der Altersklasse U18 über 100 Meter Hürden die Spezialistinnen ärgern. Das ist ihr in eindrucksvoller Art und Weise gelungen. In 13,60 Sekunden sicherte sich Pia Meßing den zweiten Platz.

Das Finale in Rostock war an Spannung nicht zu überbieten. Heiner Preute, Leiter und Trainer der Leichtathletikabteilung im TVG, sprach von einer „sausauknappen Geschichte“. Konkret: Den Titel über 100 Meter Hürden sicherte sich Lia Flotow (1. LAV Rostock) in 13,59 Sekunden. Dahinter kamen Pia Meßing und Christina Onwu Akomas (SC Magdeburg) in 13,60 Sek. zeitgleich auf Rang zwei und drei ins Ziel. Platz vier belegte in 13,61 Sek. Aaliya-Laetitia Mbenda (TV Wattenscheid 01).

Im Weitsprung fehlt Pia Meßing ein wenig die Spannung

Fynn Bietenbeck (re.) wurde bei der Jugend-DM in Rostock über 400 Meter Hürden disqualifiziert. Das Bild stammt von einem Sportfest, das der TV Gladbeck Anfang Juli im Wittringer Stadion ausgerichtet hat.
Fynn Bietenbeck (re.) wurde bei der Jugend-DM in Rostock über 400 Meter Hürden disqualifiziert. Das Bild stammt von einem Sportfest, das der TV Gladbeck Anfang Juli im Wittringer Stadion ausgerichtet hat. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Gold verloren? Diese Frage stellte sich im Lager des TV Gladbeck überhaupt nicht. „Pia“, so Heiner Preute, „hat Silber gewonnen, das Rennen war der helle Wahnsinn.“ Pia Meßing habe das Finale erreichen und dann in ihm um Edelmetall kämpfen wollen.

Im Weitsprung fehlte Meßing danach bei sehr schlechten Wetterbedingungen ein wenig die Spannung. Ihr Ergebnis von 5,49 Meter sei okay, lautete das Urteil von Preute. Er betonte: „Für Pia ging es im Weitsprung darum, Wettkampf-Erfahrung zu sammeln im Hinblick auf die Mehrkampf-DM in Wesel.“ Am letzten Wettkampftag stellte sich Pia Meßing noch im Speerwurf der Konkurrenz. Der erste Versuch war zugleich ihr bester: Die Weite von 46,06 m bedeutete in der Endabrechnung den fünften Platz, persönliche Bestleistung und Vereinsrekord!

Fynn Bietenbeck würd über 400 Meter Hürden disqualifiziert

Auch Tobias Peelen (U18) litt in seinem Vorlauf über 400 Meter Hürden unter den schwierigen äußeren Bedingungen. Er war gut unterwegs, als er stürzte. Peelen rappele sich wieder auf und in 62,37 Sek. sogar noch ins Ziel. Preute: „Der Sturz hat ihn garantiert 5,5 bis 6 Sekunden gekostet.“

Noch größeres Pech beklagte Fynn Bietenbeck (U18) in seinem Vorlauf über 400 Meter Hürden. Als Drittplatzierter hatte er in persönlicher Bestzeit das Ziel erreicht, der Stadionsprecher hatte dem Gladbecker schon zum Erreichen des Endlaufs gratuliert. Dann jedoch wurde Fynn Bietenbeck disqualifiziert.

TVG-Trainer Heiner Preute gibt sich angriffslustig

Was war passiert? An der siebten Hürde hatte der TVer beim Ausschwingen die Hürde auf der benachbarten Bahn 7 leicht berührt. „Das ist bitter“, kommentiert Preute, „aber die Hürde hat sich bewegt und Regel ist Regel. Wir müssen die Entscheidung akzeptieren, es ist nicht zu ändern.“

Schade für Fynn Bietenbeck, der übrigens der einzige Teilnehmer aus dem Jahrgang 2005 im Endlauf gewesen wäre. „Im nächsten Jahr werden wir zeigen, was Phase ist“, kündigte Preute schon einmal angriffslustig an.

Christopher Solschek steigert Bestleistung um 31 Hundertstel

Eine klasse Leistung bot bei den Titelkämpfen auch Christopher Solschek (U18) über 110 Meter Hürden. Er steigerte im Vorlauf seine Bestzeit um 31 Hundertstel und verpasste das Finale nur um 9 Hundertstel. „Chris“, lobte Preute, „hat ein richtig gutes Ding gemacht, technisch war der Lauf sein bester in dieser Saison.“

Franziska Burchett (U18) stellte sich in Rostock über 100 und 200 m der Konkurrenz. Bei abermals schwierigen Bedingungen - mal herrschte Rücken-, mal Gegenwind - erreichte die ehemalige Schalkerin über die längere Distanz in 25,70 Sek. das Ziel. Für den Finaleinzug reichte das nicht. Aber das war auch nicht zu erwarten gewesen.

Franziska Burchett verpasst über 100m den Einzug ins Halbfinale mit Pech

Über 100 m verpasste Franziska Burchett den Einzug ins Halbfinale nur mit sehr viel Pech. 12,26 Sek. standen für die TVG-Sprinterin zu Buche. Diese Zeit hätte in anderen Vorläufern gereicht, um sich direkt für die nächste Runde zu qualifizieren.

„Franzi“, so Preute, „ist nur knapp über ihrer Bestleistung geblieben, sie war viertschnellste ihres Jahrgangs. Da kann ich nicht meckern.“

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