Peking/Winterberg/Altenberg/Gladbeck. Als Hannah Neise bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille gewann, verdrückte der Gladbecker Heiner Preute ein paar Tränen. Das ist der Grund,
Als die WAZ am Sonntagmittag Heiner Preute am Handy erreichte, hielt der sich gerade im Wittringer Stadion auf. „Ich absolvierte eine Einheit mit Amiria Adio“, berichtete der Coach des TV Gladbeck. Der normale Alltag hatte ihn schon wieder. Dabei blickte Preute auf die erfolgreichsten Tage seiner Trainerkarriere zurück. Absoluter Höhepunkt: Hannah Neises Gewinn der Goldmedaille im Skeleton bei den Olympischen Spielen in Peking. Die 21-Jährige wird nämlich von Heiner Preute trainiert.
„Ich bin völlig geflasht, völlig überwältigt“, bekannte Heiner Preute im Gespräch mit dieser Zeitung. Er habe, seit er als Trainer tätig ist, immer davon geträumt, dass für eine seiner Athletinnen oder einen seiner Athleten einmal bei Olympischen Spielen die Nationalhymne gespielt wird. Dieser Traum ist in China in Erfüllung gegangen. „Ich habe“, verriet der 54-Jährige, „ein paar Tränen verdrückt.“
Hannah Neise und Heiner Preute arbeiten seit zwei Jahren zusammen
Seit fast genau zwei Jahren trainiert Hannah Neise, die aus dem Sauerland stammt und für den BSC Winterberg startet, nach Plänen, die Heiner Preute ihr schreibt. Im vergangenen Sommer hat die frisch gebackene Olympiasiegerin während der Vorbereitung auf die Saison auch ein paar Tage im Gladbecker Stadion trainiert. In diesen Tagen wohnte sie bei den Preutes.
„Es macht Spaß, mit Hannah zu arbeiten“, so Heiner Preute, der Neises dritten Lauf bei den Spielen in Winterberg verfolgt hat und danach schnell nach Gladbeck gefahren ist, um die Entscheidung zu Hause zu gucken. „Die Nachbarn haben sich vermutlich gewundert“, so der TVG-Trainer, „ich habe ziemlich laut geschrien.“ Das Anfeuern hat offenbar geholfen . . .
Neele Schuten gewinnt mit Maureen Zimmer Gold bei der Junioren-Bob-DM
Und somit endete für Heiner Preute und den TV Gladbeck Kufe ein geradezu perfektes Wochenende. In Neele Schuten und Paula Preute holten nämlich noch zwei Nachwuchssportlerinnen der Blau-Weißen bei Deutschen Meisterschaften jeweils einen Titel.
Bobanschieberin Schuten gewann im Schlitten von Maureen Zimmer im Eiskanal von Altenberg den nationalen Juniorentitel im Zweierbob. Das Duo erreichte zweimal Startbestzeit von 5,74 Sekunden. „Sie haben“, so Heiner Preute, „dann das Ding sauber nach unten verwaltet.“
Paula Preute sichert sich bei Skelton-DM der Juniorinnen einen Titel
Seine Tochter Paula sicherte sich bei der Skeleton-DM der Juniorinnen in Winterberg die Goldmedaille bei den Juniorinnen B (bis 20 Jahre). Von sauber nach unten verwalten konnte in diesem Fall jedoch überhaupt keine Rede sein. Die junge Gladbeckerin stand zu Beginn des zweiten Laufs einmal quer, und zu allem Überfluss verrutschte ihr kurz vor der Zielkurve der Helm, so dass sie auf den letzten Metern nichts mehr sehen konnte. Ungeachtet dessen erreichte Paula Preute als Siegerin das Ziel.