Gladbeck. Max Krönung könnte in Loxten Timo Marcinowski als Führenden in der ewigen Torschützenliste des VfL Gladbeck ablösen. Was Marcinowski dazu sagt.
Wenn es gut läuft für den VfL Gladbeck und für Max Krönung, dann schnappt sich der Kapitän der Oberliga-Handballer im nächsten Spiel der Aufstiegsrunde zur 3. Liga bei den Sportfreunden Loxten (Samstag, 23. April, 18 Uhr) die Führung in der ewigen Torschützenliste der Rot-Weißen. Derzeit liegt Timo Marcinowski mit 1533 Treffern auf Rang eins.
Gerade einmal acht Tore fehlen Max Krönung noch, um mit Timo Marcinowski gleichzuziehen. Der 40-jährige Ex-Rückraumlinke, der als Lehrer an der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Bochum seine Brötchen verdient, drückt seinem Nachfolger die Daumen und sagt: „Max hat es sich verdient, er hat, seit er zum VfL gewechselt ist, immer gute Leistungen gezeigt.“
VfL Gladbeck: Für Timo Marcinowski stehen 1533 Tore zu Buche
Dass sein Torrekord irgendwann mal geknackt werden würde, sei doch klar gewesen, sagt Timo Marcinwoski, der laut der von VfL-Obmann Hans-Jörg Conrad seit Jahrzehnten akribisch geführten Statistik in 319 Spielen 1533/218 Treffer erzielt hat. Zum Vergleich: Für Max Krönung stehen 1524/314 Tore zu Buche - erzielt hat er diese in lediglich 204 Spielen. Das macht einen Schnitt von 7,47 Treffern pro Partie. Marcinowski: „An diese Quote bin ich nicht rangekommen.“ Stimmt, seine liegt bei 4,81.
Den Werdegang des VfL Gladbeck verfolgt Timo Marcinowski nach wie vor interessiert. Dafür sorgen auch die Deffte-Brüder Tim und Sven, die ja bei den Rot-Weißen als Trainer beziehungsweise Trainer engagiert sind, und mit denen Marcinowski seit vielen Jahren befreundet ist. Auch in der Riesener-Halle schaut er nach wie vor gerne vorbei. „Wobei das mittlerweile komisch ist, weil ich aus der Mannschaft ja kaum noch jemanden kenne“, so Timo Marcinowski.
In der Saison 11/12 ist Gladbeck mit Marcinowski in die 3. Liga aufgestiegen
Tatsächlich steht im aktuellen Aufgebot des VfL kein Spieler mehr, mit dem Timo Marcinowski zusammengespielt hat. Nur mit dem Trainer und dem Abteilungsleiter stand er noch gemeinsam auf der Platte - zuletzt in der Saison 2011/2012, in der die Gladbecker unter der Regie des damaligen Coaches Holger Krimphove mit 44:12 Punkten Westfalenmeister wurden und den Aufstieg in die 3. Liga gefeiert haben.
Seine letzte Partie für den VfL absolvierte Marcinowski, über den Siegbert Busch, ehemaliger Chef der Abteilung und Ex-Trainer, einmal gesagt hat, er sei „eines der größten Talente im Gladbecker Handball“ gewesen, bestritt er am 5. Mai 2012 gegen die HSG Menden-Lendringsen. Damals hörte übrigens auch Andre Bergermann auf, ein weiterer klasse Spieler der Rot-Weißen.
Timo Marcinowski hat den SV Teutonia Riemke trainiert
Nach seinem Karriereende blieb Timo Marcinowski dem Handball erhalten. Von 2012 bis 2016 war er als Trainer des SV Teutonia Riemke aktiv, unter anderem feierte er mit den Bochumern den Aufstieg in die Oberliga Westfalen, allerdings stieg er mit ihnen auch wieder ab. Anno 2017 kehrte er überraschend und auch nur für ein paar Spiele auf die Platte zurück.
Nicht für den VfL Gladbeck und auch nicht für den SV Teutonia Riemke, sondern für den FC Schalke 04, der seinerzeit in der Verbandsliga um den Aufstieg kämpfte, gegen Ende der Saison aber von einem geradezu unglaublichen Verletzungspech verfolgt war. Die Königsblauen mit dem kurzfristig reaktivierten Marcinowski erreichten schließlich die Relegation, in ihr scheiterten sie jedoch in zwei Spielen am TuS 09 Möllbergen (26:25, 22:31).
Comeback als Coach beim VfL Gladbeck scheint nicht ausgeschlossen
Beim VfL Gladbeck übernahm Timo Marcinowski anno 2018 schließlich einen ganz besonderen Trainerposten - nämlich den bei den Handballhelden. In diesem Projekt führt der Verein Vier- bis Sechsjährige an den Handballsport heran. Bis vor kurzem haben sich der Ex-Torjäger/Lehrer und seine Gattin Jeannine um die Marcinowskis und Krönungs von übermorgen gekümmert.
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War es das nun mit dem Handball? Tatsache ist, dass Timo Marcinowski in den vergangenen Jahren immer darauf bedacht war, seine Trainer-B-Lizenz zu verlängern. Ein Comeback als Coach beim VfL Gladbeck - beispielsweise in der Jugendabteilung - scheint also nicht ausgeschlossen.
Timo Marcinowski will Max Krönung eine Nachricht schreiben
Am nächsten Samstag wird Timo Marcinowski irgendwann am Abend nachschauen, wie der VfL in Loxten gespielt und wie viele Tore Max Krönung erzielt hat. „Sobald er meine Marke geknackt hat, werde ich ihm eine Nachricht schicken und ihm gratulieren. Ansonsten soll Max, der ja inzwischen auch Vater ist, gesund bleiben und seine Karriere beim VfL fortsetzen. Ich habe ja gehört, dass er bleibt.“ Stimmt!
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