Gladbeck. Der Mann ist als Fan und dann als Spieler mit dem VfL Gladbeck aufgestiegen. So schätzt Thorben Mollenhauer die Chancen des aktuellen Teams ein.

Der Mann weiß, wie Aufstieg mit dem VfL Gladbeck geht. 2004, als die Rot-Weißen den Sprung in die damalige Regionalliga West schafften, war Thorben Mollenhauer als Fan dabei. Acht Jahre später gehörte er zu den wichtigsten Stützen des Teams, das es in die 3. Liga packte. Inzwischen ist der 32-Jährige als Co-Trainer bei „seinem“ VfL tätig. Am Samstag, 5. März, beginnt die Aufstiegsrunde zur 3. Liga, Mollenhauer blickt den alles entscheidenden Spielen zuversichtlich entgegen.

„Die Freude“, sagt er vor dem Auftakt gegen die Sportfreunde Loxten, „ist sehr groß. Wir spielen zu Hause vor vollen Rängen. Da haben die Jungs richtig Bock drauf.“ Und nicht nur die, sondern auch Thorben Mollenhauer, das ist dem früheren klasse Rückraumspieler deutlich anzumerken und anzuhören.

VfL Gladbeck feierte 2004 den Aufstieg in die damalige Regionalliga

An die ersten beiden Aufstiege des VfL Gladbeck in die Regionalliga bzw. 3. Liga kann sich Thorben Mollenhauer noch sehr gut erinnern. Anno 2004 war er mit seinem Vater Uli im Fanbus nach Herdecke gefahren, wo in der Bleichsteinhalle das allerletzte Saisonspiel stattfand und die Rot-Weißen gewinnen mussten, um den Sprung in die Regionalliga perfekt zu machen. Der VfL setzte sich mit 33:27 gegen die TSG Herdecke durch und verwies damit den TuS Ferndorf auf den zweiten Rang.

Acht Jahre später, am 21. April 2012, stand Thorben Mollenhauer am Tag X für die Gladbecker auf der Platte. Es ging in der Riesener-Halle gegen den TuS Spenge, Mollenhauer & Co. feierten einen 27:21-Erfolg über den ehemaligen Zweitligisten und damit bereits am viertletzten Spieltag den Aufstieg in die 3. Liga. „Das“, sagt der heutige Co-Trainer der Mannschaft, „war ein tolles Jahr, das war für mich ein einmaliges Erlebnis.“

Als Spieler feierte Thorben Mollenhauer mit dem VfL Gladbeck vor zehn Jahren den Aufstieg in die 3. Liga. Der Rückraumspieler war seinerzeit Stammkraft in der von Holger Krimphove trainierten Mannschaft.
Als Spieler feierte Thorben Mollenhauer mit dem VfL Gladbeck vor zehn Jahren den Aufstieg in die 3. Liga. Der Rückraumspieler war seinerzeit Stammkraft in der von Holger Krimphove trainierten Mannschaft. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Die Frage der WAZ, welches Team besser ist, das von 2012 oder das von 2022, die lässt Thorben Mollenhauer unbeantwortet. Er betont: „2012 gab es mehr oder weniger eine klare erste Sieben, die irgendwann in einen Flow gekommen ist. Unsere heutige Mannschaft ist viel breiter aufgestellt, außerdem können jetzt mehrere Spieler auf verschiedenen Positionen eingesetzt werden.“

VfL Gladbeck trifft auf vier Mannschaften aus Ostwestfalen

Und einen weiteren Unterschied erwähnt Mollenhauer: „Vor zehn Jahren hatten wir in Sven (Deffte, d. Red.), Alex (Tesch) und Timo (Marcinowski) einige erfahrene Leute in unseren Reihen. Klar, Max (Krönung) und Kalla (Björn Sankalla) sind auch erfahren, aber die damals waren halt noch ein wenig älter.“ Infolgedessen sei das 2012er Team abgezockter gewesen, das aktuelle sei dafür schneller.

Thorben Mollenhauer glaubt fest an die Chance, in die 3. Liga zurückzukehren. „Wir gehen mit einem Minuspunkt in die Aufstiegsrunde“, sagt er. Und weiter: „Es wird eng, aber wir haben gute Möglichkeiten, es zu schaffen.“ Die Mannschaft wisse, so der Assistent von Sven Deffte, was sie könne und gehe mit viel Selbstbewusstsein an die nächsten Aufgaben heran.

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Dass er sich mit den vier Kontrahenten aus Ostwestfalen, die nun warten, längst beschäftig hat, versteht sich von selbst. „Das“, sagt Mollenhauer über die Sportfreunde Loxten, die TSG Harsewinkel, den CVJM Rödinghausen und den TuS Möllbergen, „sind allesamt gute Mannschaften.“ Der Auftaktgegner spiele etwa mit viel Tempo, außerdem erlaube sich Loxten nur wenige Fehler.

Thorben Mollenhauer hat 1309 Tore für den VfL Gladbeck erzielt

Aber auch der VfL Gladbeck spielt, nachdem es zu Saisonbeginn hin und wieder hier oder da noch hakte, inzwischen äußerst solide. „Unser Team“, ergänzt Mollenhauer, „schafft es, fast immer auf einem recht hohen Niveau zu spielen. Es gibt nur wenige Ausreißer nach unten.“

Thorben Mollenhauer ist VfLer durch und durch. Er hat nie für einen anderen Verein gespielt. In der „ewigen“ Torschützenliste des Klubs belegt der Lehrer mit 1309 Treffern hinter Timo Marcinowski (1533) und Max Krönung (1500) den dritten Platz. Hätte seine Schulter mitgemacht, wäre er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit immer noch Spieler.

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