Gladbeck. In der Handball-Oberliga kommt es zum Spitzenspiel zwischen dem Soester TV und dem VfL Gladbeck. Vor der Partie dreht sich vieles um Corona.

In halbwegs normalen Zeiten böte ein anstehendes Spitzenspiel in der westfälischen Handball-Oberliga jede Menge interessanter Themen. Aktuell stellt sich zunächst jedoch nur eine einzige Frage: Findet der Vergleich zwischen dem Soester TV und dem VfL Gladbeck am Sonntag, 23. Januar, überhaupt statt? Die Antwort von VfL-Trainer Sven Deffte besagt alles: „Stand jetzt wird gespielt.“

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Es ist nun einmal nichts normal im Januar 2022. Nachzufragen in Soest, wo es zuletzt gleich mehrere Coronafälle gab und daher die Partie gegen den TuS Ferndorf II verlegt worden ist. Nachzufragen auch in Gladbeck: Das Heimspiel gegen den HSC Haltern-Sythen am Samstag vor einer Woche fand ebenfalls nicht wie geplant statt. Der Grund: Im HSC-Umfeld hatte es eine Infektion gegeben.

VfL Gladbeck lässt Trainingseinheit am Mittwoch ausfallen

Aber nicht nur der Spielbetrieb leidet mittlerweile wieder unter der Pandemie, sondern auch und gerade der Trainingsbetrieb. Die VfLer ließen am Mittwoch ihre Übungseinheit ausfallen, weil es auch in ihrem Umfeld einen Corona-Kontakt gegeben hatte. Seither ließen und lassen sich alle Spieler und Trainer testen, also auch die geboosterten. Kommentar Sven Deffte: „Das wird uns so begleiten und in den nächsten Wochen wohl noch schlimmer werden.“

Ungeachtet der Tatsache, dass die Vorbereitung seiner Gladbecker, die ja nach wie vor die Tabelle der Oberliga Gruppe 2 anführen, auf die Begegnung mit dem auf Rang drei notierten Soester TV alles andere als optimal ausfiel, will Sven Deffte nicht jammern. Zum einen, weil es ja nichts nutzt, zum anderen, weil bei allen Mannschaften in diesen Tagen Flickschusterei angesagt ist. „In Soest“, so der Coach der Rot-Weißen, „wird es ja nicht anders sein.“

VfL Gladbeck führt mit 19:3 Punkten die Tabelle an

Was am Sonntag ab 17 Uhr in der Sporthalle des Börde-Berufskollegs auf dem Spiel steht, zeigt bereits ein flüchtiger Blick auf die Tabelle. Für die Gastgeber stehen 18:4 Punkte auf dem Konto und für den VfL 19:3. „Den Druck hat Soest, wir können mit einem Sieg einen riesengroßen Schritt machen“, sagt Deffte mit Blick auf die Aufstiegsrunde.

Sven Delfte, Trainer des VfL Gladbeck, kann (Stand Freitagnachmittag, 21. Januar) im Spitzenspiel beim Soester TV seine beste Mannschaft aufbieten.
Sven Delfte, Trainer des VfL Gladbeck, kann (Stand Freitagnachmittag, 21. Januar) im Spitzenspiel beim Soester TV seine beste Mannschaft aufbieten. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Tatsache ist: Der STV hat in Gladbeck und gegen den aktuellen Tabellenzweiten VfL Eintracht Hagen verloren. Diese vier „Miesen“ nimmt das Team mit in die zweite Saisonphase. Der VfL hat bislang einen Zähler gegen Hagen abgegeben und bei der HSG Gevelsberg-Silschede verloren. Ob die sich aber für die Play Offs qualifiziert oder nicht, wird sich erst zeigen.

VfL Gladbeck hofft, in Bestbestzung antreten zu können

Während der VfL - Stand Freitagnachmittag - in Bestbesetzung antreten kann, weiß Sven Deffte nicht, wer auf Soester Seiten vielleicht an Covid-19 erkrankt bzw. noch nicht wieder fit ist: „Wir gehen davon aus, dass der STV in Bestbesetzung antritt.“

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Ein schweres Spiel wird es allemal (und eigentlich wie immer) für die Gladbecker in Soest. Worauf wird es ankommen? „Wir müssen“, sagt Deffte, „wie im Hinspiel sehr diszipliniert spielen, damit der Gegner gar nicht erst in sein Tempospiel kommt.“ Außerdem sei eine gute Rückzugsphase das A und O.

Das Hinspiel hat der VfL Gladbeck hochverdient gewonnen

Das erste Aufeinandertreffen der beiden ehemaligen Drittligisten gewann der VfL am 2. Oktober des vergangenen Jahres hochverdient mit 41:35. „Das“, sagt Sven Deffte, „war unsere bisher beste Saisonleistung.“

Eine ähnliche Vorstellung wird wohl nötig sein, um in Soest bestehen zu können - auch in diesen Tagen.