Gladbeck. „Es nervt!“ Das hat Guido Naumann, Trainer des SV Zweckel, zuletzt häufig gesagt. Was ist von seiner Auswahl zu erwarten? Der SVZ im Formcheck.

Am 29. August wird im Amateurfußball wieder um Punkte gespielt. Wir nehmen aus diesem Anlass die Gladbecker Erstmannschaften unter die Lupe. Heute im Formcheck: SV Zweckel aus der Bezirksliga 14.

Die Vorbereitung

Wer sich in den vergangenen Wochen mit Guido Naumann über dessen Mannschaft und deren Saisonvorbereitung unterhalten hat, wird garantiert häufiger diese zwei Worte aus dem Mund des SVZ-Trainers vernommen haben: „Es nervt!“

Genervt war der ehemalige Profikicker aus verschiedenen Gründen. Vor allem aber regten Naumann die vielen urlaubs- und verletzungsbedingten Ausfälle auf. Nicht einmal hatte er seine Mannschaft bislang komplett zusammen.

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Nur ein Beispiel: In den vergangenen zwei, zweieinhalb Wochen musste das Team beispielsweise die Einheiten ohne Torwart absolvieren. Yasin Muslubas hatte sich in den Urlaub verabschiedet, Bünyamin Ertürk war und ist verletzt. Die kurzfristige Suche nach einem dritten Schlussmann blieb erfolglos.

Ulrich Wloch ist der Vorsitzende des SV Zweckel. Für ihn sind die TSG Dülmen und der FC Marl favorisiert.
Ulrich Wloch ist der Vorsitzende des SV Zweckel. Für ihn sind die TSG Dülmen und der FC Marl favorisiert. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Auch in den Testspielen, sieben hat der SVZ bislang absolviert, musste Naumann immer wieder improvisieren. Ausrufezeichen im positiven Sinne konnte die Mannschaft daher nicht setzen, am vergangenen Sonntag gab’s etwa ein leistungsgerechtes 0:3 gegen den Herner Landesligisten SpVgg Horsthausen.

Immerhin: Der eine oder andere Youngster im Aufgebot, zu erwähnen sind Eigengewächs Marlon Boris, Robin Dettmer und auch Tristan Oben-Stintenberg, nutzten ihre Einsatzzeiten, um sich für die Liga zu empfehlen.

Das Saisonziel

Für Uli Wloch, den Chef des SV Zweckel, gibt es zwei Topfavoriten. „Das sind die TSG Dülmen und der FC Marl“, so Wloch kürzlich am Rande des Horsthausen-Testspiels. Der eigenen Mannschaft traut Wloch einen Platz im oberen Drittel der Tabelle zu. Sollte das Team bis zum Winter ähnlich gut dastehen wie im vergangenen Jahr nach den acht absolvierten Spieltagen - zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs belegte der bis dahin ohne Niederlage gebliebene SVZ den vierten Rang - könne durchaus personell nachgelegt werden.

Mirac Öntürk ist zum SV Zweckel zurückgekehrt.
Mirac Öntürk ist zum SV Zweckel zurückgekehrt. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Zu- und Abgänge

Der SV Zweckel hat einige Leistungsträger verloren, im Gegenzug aber auch in Mirac Öntürk, den Naumann als „Wunschspieler“ bezeichnet hat, Yasin Muslubas und Alexander Tschalumjan drei gestandene Spieler verpflichtet und außerdem noch einige junge Talente.

Tschalumjan soll für die notwendigen Tore sorgen, bislang jedoch stand er verletzungsbedingt fast gar nicht auf dem Platz. Bis zum Saisonstart wird der Goalgetter mit Oberliga-Erfahrung aus seiner Zeit beim VfB und VfL Oldenburg nicht mehr fit werden.

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Als größtes Manko könnte sich die Kadergröße erweisen. Mehr als einmal beklagte sich Naumann über das kleine Aufgebot, das ihm zur Verfügung steht. Damit wird er zumindest bis zum Winter leben müssen - und offen, dass seine Spieler vom Verletzungspech verschont bleiben.

Zugänge: Mirac Öntürk (SC Hassel), Andrei Parvulescu (4. rumänische Liga), Marlon Boris (eigene Jugend), Yasin Muslubas (SW Wattenscheid 08), Alexander Tschalumjan (VfB Bottrop II), Justin Andjelkovic (A-Jugend TSV Marl-Hüls), Robin Dettmer (A-Jugend DSC Wanne-Eickel), Batuhan Kaya (SSV Buer), Sven Hagemeister (FC 96 Recklinghausen), Tristan Oben-Stintenberg (VfB Kirchhellen A-Jugend).

Abgänge: Tolga Koca, Yasin Karaca (beide FSM Gladbeck), Pascal Schulz-Knop, German Prudetskiy (beide SV Horst-Emscher 08), Fabian Brom, Mehmet Önata (beide nur noch stand-by).

Unsere Prognose

Die Mannschaft des SV Zweckel ist, weil sie verjüngt wurde, eine mit guter Perspektive. In dieser Saison wird sie jedoch, auch weil die Vorbereitung so verlaufen ist, wie sie verlaufen ist, wie von Uli Wloch eingeschätzt, im oberen Drittel landen. Platz fünf ist drin, mehr noch nicht.