Gladbeck. Wird der Aufsteiger zur 3. Handball-Liga am Grünen Tisch ermittelt? Das war ein Thema bei einer Konferenz, an der auch der VfL Gladbeck teilnahm.
Wird der Aufsteiger aus der Handball-Oberliga Westfalen am Ende am Grünen Tisch ermittelt? Dieses Szenario erscheint angesichts der aktuellen Corona-Lage und der beschlossenen „Bundes-Notbremse“ allmählich nicht mehr unwahrscheinlich.
Handballverband Westfalen stellt drei Austragungsvarianten vor
In einer Videokonferenz hat sich der Handballverband Westfalen (HVW) jetzt mit der TSG AH Bielefeld, den Sportfreunden Loxten, dem VfL Gladbeck und der TSG Harsewinkel, die ja allesamt für die Aufstiegsrunde zur Dritten Liga Nord-West gemeldet haben, kurzgeschlossen. Dabei wurden den Klubs drei Austragungsvarianten und außerdem das Testkonzept vorgestellt.
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„Für mich“, betont Tim Deffte, der Leiter der Handballabteilung im VfL, „ist die Variante C die einzige, bei der ich die Hoffnung habe, dass sie stattfinden kann.“ Diese Variante sieht ein Halbfinale und ein Endspiel vor und soll am 12./13. Juni und am 15. Juni ausgetragen werden. „Wir müssten dann spätestens am 10. Mai in die Hallen dürfen, um uns darauf einigermaßen vernünftig vorbereiten zu können“, sagt Tim Deffte.
Anfang Mai wollen sich HVW und die Vereine erneut zusammensetzen
Für Variante A (Jeder gegen Jeden mit Hin- und Rückspiel) wären sechs Spieltage notwendig, los gehen müsste es, weil der HVW spätestens am 15. Juni seinen Aufsteiger dem Deutschen Handball-Bund (DHB) gemeldet haben muss, bereits am 29./30. Mai. Variante B (Halbfinale und Endspiel jeweils mit Hin- und Rückspiel) müsste laut HVW-Vorlage am 5./6. Juni oder bereits am 3. Juni beginnen.
„Welche Variante zum Tragen kommt, kann aktuell noch nicht abgeschätzt werden“, heißt es seitens des HVW. Anfang Mai, so der Vorschlag der Verantwortlichen um Vizepräsident Andreas Tiemann, werde man sich erneut virtuell zusammensetzen.
HVW stellt das Testkonzept für die Aufstiegsrunde vor
Schon lange entschieden ist, dass die Aufstiegsrunde nur mit einem Testkonzept ausgetragen wird. Es gilt laut HVW dabei dieser Grundsatz: „Nur negativ getestete Personen sind teilnahmeberechtigt. Der Einsatz von nicht getesteten Personen führt zur Spielverlustwertung.“
Weiter schreibt der Verband: „Die Spiele um den Aufstieg im HV Westfalen finden unter Beachtung des DHB-Testkonzepts für die 3. Liga/JBLH statt.“ Das bedeutet im Kern, dass alle Beteiligten zirka zwei Stunden vor Spielbeginn in der Sporthalle getestet werden müssen.
Dem Handballverband Westfalen steht ein Aufstiegsplatz zu
Zulässig sind dabei Antigen-Schnell- oder Selbsttests. Außerdem empfiehlt der HVW den Vereinen, Spieler und Trainer vor jeder Trainingseinheit zu testen. Die Kosten für die Tests müssen die Klubs übernehmen. Betont wird: „Spielverlegungen aufgrund Quarantäne sind nur möglich, wenn noch Zeit ist. Wenn eine Mannschaft nicht antreten kann, wird gem. SpO (Spielordnung, d. Red.) gewertet.“
Thema in der Videokonferenz war auch die Frage, was eigentlich passiert, falls wegen der Corona-Pandemie und der geltenden Rechtslage nicht gespielt werden darf. Fakt ist zunächst einmal, dass dem HVW ein Aufstiegsplatz zusteht.
Aufstiegsfrage könnte am Grünen Tisch entschieden werden
Zum einen könnte der Verband natürlich darauf verzichten, einen Aufsteiger zu melden. Davon halten die Verantwortlichen, davon hält auch Tim Deffte wenig bis gar nichts. Möglichkeit Nummer zwei sieht vor, einen Aufsteiger auf andere Weise zu ermitteln. Dabei sind laut HVW die Vorgaben des DHB-Bundesgerichtes gemäß Urteil 5-2020 zu berücksichtigen („sportliche Gesichtspunkte“).
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Und dann wäre da noch eine dritte Variante. „In anderen Landesverbänden haben die beteiligten Mannschaften einen Vorschlag für einen Aufsteiger gemacht“, so der HVW. Tim Deffte: „Das heißt im Klartext, dass wir uns tief in die Augen schauen und uns dann einigen müssten, wer hochgehen soll.“
VfL-Handballchef Tim Deffte verweist auf Kindergärten und Schulen
Der VfL-Handballchef weiter: „Mit diesen Fragen befassen wir uns aber nicht, weil sie sich jetzt noch nicht stellen.“ Dass „sein“ Sport momentan nicht oberste Priorität genießt, kann Deffte, der ja auch Familienvater ist, übrigens nachvollziehen. „Wir fahren gerade wieder Kindergärten und Schulen runter, da können wir nicht herkommen und sagen, wir wollen Handball spielen.“