Gladbeck. . Der Leiter der Handball-Abteilung im VfL Gladbeck ist mit dem siebten Tabellenplatz nicht zufrieden. Sieht den Verein aber auf einem guten Weg.
Die Oberliga-Saison 2018/2019 ist beendet. Die Handballer des VfL Gladbeck sind mit 24:28 Punkten Tabellensiebter geworden und haben damit ihr Ziel, einen Rang in den Top fünf, verfehlt. Tim Deffte, der Abteilungsleiter der Rot-Weißen, betont im Interview mit der WAZ -Sportredaktion mit dem Abschneiden der Mannschaft nicht zufrieden zu sein. Am „Modell VfL Gladbeck“ wollen und werden seine Mitstreiter und Tim Deffte aber unbedingt festhalten.
Platz sieben in der Abschlusstabelle, 24:28 Punkte. Wie zufrieden ist der Leiter der Handball-Abteilung im VfL Gladbeck mit der Spielzeit 2018/2019? Und wie zufrieden ist er mit der Leiter der Handball-Abteilung mit der Heimbilanz?
Der siebte Platz ist nicht der Anspruch des VfL
Tim Deffte: Da muss man nicht lange überlegen. Mit dem Verlauf der Saison und der Tatsache, dass wir bedrohlich nahe an die Abstiegsplätze gerutscht sind, können wir nicht zufrieden sein. Alle – insbesondere die Mannschaft – waren sich einig, dass das nicht unser Anspruch sein kann. Die Heimbilanz sehe ich hingegen differenzierter.
Auf der einen Seite haben wir viele tolle und begeisternde Spiele wie gegen die TSG Altenhagen-Heepen Bielefeld oder Lit Tribe Germania gezeigt. Die sehr, sehr guten Zuschauerzahlen und die fast immer volle Halle bestätigen diesen Eindruck ja. Gleichzeitig haben wir aber auch gegen zu viele Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel Punkte liegen lassen.
Alle Beteiligten kannten diesen Druck nicht
Bis zum Ende der Hinrunde lag die Mannschaft durchaus auf Kurs, im neuen Jahr ging zunächst jedoch gar nichts mehr. Woran hat das gelegen?
Wir haben über den Jahreswechsel hinweg normal trainiert und die Zügel nicht schleifen lassen. Daran hat es also nicht gelegen. Sicherlich hat das Verletzungspech dazu beigetragen. Ein großes Manko war, dass die Trainingsbeteiligung darunter arg gelitten hat. Manche Einheiten mussten mangels Masse sogar ausfallen.
Besonders hart haben uns die Ausfälle auf der Torwartposition getroffen. Und auf einmal haben wir viele Spiele knapp verloren. Plötzlich war ein Druck da, den alle Beteiligten so noch nicht kannten. Dann entwickelte sich eine gefährliche Abwärtsspirale, die in dieser überaus ausgeglichenen Oberliga Westfalen schnell eine gewisse, dramatische Eigendynamik bekommen kann.
Viele Führungsspieler sind ausgefallen
Das Verletzungspech war fraglos ein wichtiger Grund für die Negativserie. Dabei hatte der VfL Gladbeck doch vor Beginn der Meisterschaftsrund noch davon gesprochen, breiter aufgestellt zu sein als jemals zuvor. War das im Nachhinein eine Fehleinschätzung?
Das glaube ich nicht. Fakt ist: Selbst der breiteste Kader verkraftet es nicht, wenn zu viele Führungsspieler gleichzeitig ausfallen. Unser Kader ist so aufgebaut, dass wir einen gesunden Mix aus erfahrenen Akteuren und vielen jungen Talenten haben.
Von Youngstern darf Konstanz nicht erwartet werden
Ich kann in solchen Situationen nicht erwarten, dass unsere Youngster in jedem Spiel konstant hohe Leistungen bringen. Schwankungen gehören einfach dazu. Doch die hohe Leistungsdichte in der Liga verzeiht kaum Fehler und gibt dir erst recht nicht die Zeit, um dich in Ruhe entfalten zu können.
Bislang hat der VfL Gladbeck in Patrick Spierau einen jungen Torwart und in Niklas Rolf einen jungen Mittelmann als Zugänge gemeldet. Bleibt es dabei oder wird der Klub auf dem Spielermarkt noch ein weiteres Mal zuschlagen?
Natürlich halten wir weiterhin die Augen und Ohren offen. Nach dem Karriereende von Marcel Giesbert benötigen wir ja noch einen weiteren Rechtsaußen. Das Problem ist nur, dass Linkshänder sehr begehrt und der Markt leergefegt ist.
Wieder sollen eigene Talente herangeführt werden
Ansonsten bin ich mit unserem Kader sehr zufrieden und freue mich schon auf die beiden Neuzugänge. Hinzu kommt, dass wir wieder weitere Talente aus dem eigenen Nachwuchs haben, die wir sukzessive heranführen wollen. Ich bin sehr zuversichtlich, was die neue Spielzeit angeht.
Stichwort neue Spielzeit. Müssen sich die Anhänger und die Mannschaft des VfL Gladbeck in der nächsten Saison eigentlich wieder auf Abstiegskampf einstellen? Wie lauten die Ziele des Klubs für die erste Mannschaft?
Ziele werden mit der Mannschaft zusammen definiert
Ich bin mir sicher, dass dieses Jahr eine Ausnahme bleiben wird. Die Ziele werden wir gemeinsam in der Vorbereitung mit der Mannschaft definieren. Aus den Gesprächen mit den Spielern weiß ich, dass alle heiß auf die kommende Saison sind.