Gladbeck. Valentin Beckmann ist neu beim VfL Gladbeck. So tickt der 19-jährige Handballtorwart, der in Nettelstedt in der A-Jugend-Bundesliga gespielt hat.

Bis auf ein Probetraining ist er beim VfL Gladbeck noch überhaupt nicht in Erscheinung getreten. Ungeachtet dessen könnte es sein, dass Valentin Beckmanns erstes Spiel für die Handballer des Klubs gleich ein ganz wichtiges ist. Stichwort: Aufstiegsrunde zur Dritten Liga. Den jungen Torwart bringt das aber überhaupt nicht aus der Ruhe.

„Ach“, sagt der 19-jährige Hertener, „man weiß zum einen ja noch gar nicht, ob die Aufstiegsrunde stattfinden wird.“ Und außerdem sei doch, von Tests in der Vorbereitung einmal abgesehen, jedes Spiel wichtig.

Beckmann hat genaue Vorstellungen darüber, was er erreichen möchte

Valentin Beckmann ist vom Gladbecker Ligarivalen TuS Bommern aus Witten an die Schützenstraße gewechselt. Zunächst sollte das Torwart-Talent erst zur Saison 2021/2022 kommen. Dann jedoch wollten Sebastian Büttner, die bisherige Nummer eins des VfL, und dessen neuer Verein SG Ratingen einen sofortigen Wechsel.

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Der VfL Gladbeck stimmte zu, weil auch der TuS Bommern Valentin Beckmann keine Steine in den Weg legte. Somit ist der Schlussmann bereits jetzt ein Rot-Weißer. Und zwar einer mit ganz genauen Vorstellungen darüber, was er in Gladbeck erreichen möchte. „Persönlich“, sagt Valentin Beckmann, „möchte ich mich erst einmal im Herrenbereich etablieren.“ Und mit dem Klub verfolgt er welches Ziel? „Am liebsten den Aufstieg schaffen.“

In Nettelstedt hat Beckmann in der A-Jugend-Bundesliga gespielt

An Selbstbewusstsein scheint es Valentin Beckmann also nicht zu mangeln. Das ist möglicherweise auch auf seinen bisherigen sportlichen Werdegang zurückzuführen. Das Handball- und das Torwartspiel erlernt hat er zunächst in seiner Heimatstadt Herten. Genauer: bei Westfalia Scherlebeck. Im zweiten C-Jugendjahr folgte ein Wechsel - nach Ostwestfalen, in die westfälische Handballregion Nummer eins.

Patrick Spierau bildet nun mit Valentin Beckmann das Torwart-Gespann des VfL Gladbeck.
Patrick Spierau bildet nun mit Valentin Beckmann das Torwart-Gespann des VfL Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Beckmann schloss sich GWD Minden an. Dem Verein aus Dankersen war er bei einem Lehrgang aufgefallen. In der A-Jugend schließlich hütete er das Tor der JSG NSM-Nettelstedt in der Bundesliga. Er besuchte das Handball-Internat und lebte, nachdem er in seiner Mindener Zeit bei einer Gastfamilie untergebracht war, in einer Sport-WG.

Winkelmann und van Kampen rühren Werbetrommel für den VfL Gladbeck

Inzwischen ist Valentin Beckmann wieder in Herten heimisch geworden. Und allein schon wegen der räumlichen Nähe war der VfL Gladbeck für ihn eine Option. Außerdem hatte er von zwei Spielern der Rot-Weißen, mit denen er befreundet ist, Gutes gehört. Tobi van Kampen, der wie Beckmann in Scherlebeck gespielt hat, und Chris Winkelmann, waren es, die für den VfL die Werbetrommel gerührt haben.

Dass die Gladbecker auf junge Kräfte setzen und diese tatsächlich auch Chancen erhalten, sich in der Oberliga zu präsentieren, weiß beispielsweise niemand besser als Rückraum-Shooter Chris Winkelmann. Unabhängig davon hat Valentin Beckmann den Werdegang seines neuen Klubs schon längere Zeit verfolgt. „Klar“, sagt er, „man guckt natürlich, welcher Verein aus der Umgebung wo spielt und was dort passiert.“

Spierau und Beckmann bilden nun das Torwart-Gespann des VfL Gladbeck

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Momentan passiert jedoch wenig, momentan dürfen Oberligamannschaften ja wegen der Corona-Pandemie weder trainieren noch Handball spielen. „Das nervt“, findet Valentin Beckmann. „Aber man muss auch“, betont der junge Mann, der mit Patrick Spierau das Torwart-Gespann des VfL Gladbeck bilden wird, „aufs große Ganze schauen und sich damit abfinden.“

Und wer weiß? Vielleicht darf die Aufstiegsrunde zur Dritten Liga ja doch noch ausgetragen werden. Einen besseren Einstand bei seinem neuen Klub könnte Valentin Beckmann sich doch kaum wünschen. Auch wenn natürlich jedes Spiel wichtig ist . . .