Charlotte/Gladbeck. Yannick Plasil, Topschwimmer des SV Gladbeck 13, studiert und trainiert seit kurzem in den USA. Sein neues Leben ist sehr fordernd.
Er hat den Sprung über den großen Teich gewagt. Yannick Plasil, Topschwimmer des SV Gladbeck 13, studiert und trainiert seit ein paar Wochen an der Queens University of Charlotte in den USA. Sein neues Leben ist ganz schön anstrengend, auch deshalb hat er von seiner neuen Heimat noch gar nicht allzu viel gesehen.
Yannick Plasil startet seit 2014 für den SV Gladbeck 13
Eigentlich habe er nie daran gedacht, Gladbeck zu verlassen, sagt Yannick Plasil. Doch es erwies sich für den Teilnehmer an den Junioren-Europameisterschaften 2019 als schwierig, Studium und Leistungssport unter einen Hut zu kriegen.
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„Nach meinem Abitur 2019 hatte ich im Herbst angefangen, Wirtschaftsmathematik zu studieren. Aber die Belastung war sehr hoch, in der Uni wird keine Rücksicht darauf genommen, ob man zehn Mal die Woche trainiert oder eben nicht“, sagt der 19-Jährige, der in Oberhausen geboren ist, seit 2014 für den SV Gladbeck 13 startet und zu den besten deutschen Schmetterling-Spezialisten seines Jahrgangs zählt.
Marius Kusch hat auch in Charlotte studiert
Da kam ein Gespräch mit einem Freund, der in den USA lebt, gerade zur richtigen Zeit. Der 13er berichtet: „Er studiert an der Queens University of Charlotte. Und weil das dortige Schwimm-Team noch Verstärkung brauchte, hat er mich gefragt, ob ich nicht auch Lust hätte. Das ist ein gutes Team, Marius Kusch hat sich hier zum Beispiel für Olympia qualifiziert."
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Nur wenige Wochen dachte der Gladbecker über die Möglichkeit nach, in die Vereinigten Staaten zu gehen. Er besprach sich mit Freunden, der Familie, dem SV Gladbeck 13 und dem Trainer in den USA. Resultat dieses Prozesses: Plasil entschloss sich, den Sprung über den großen Teich zu wagen.
Nach der Einreise musste Plasil erst einmal in Quarantäne
„Ich habe mir Gedanken darüber gemacht und im Endeffekt gab es mehr positive als negative Sachen. Ich wollte es einfach versuchen, bevor ich mir irgendwann die Frage stelle: Was wäre gewesen . . .“, sagt Plasil. Sicher, seine Familie sei traurig über seinen Weggang, doch zugleich habe sie ihn sehr unterstützt und seine Entscheidung voll mitgetragen.
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Seit Anfang des Jahres lebt der 13er in Charlotte im Bundesstaat North Carolina im Osten der USA. Er studiert dort – nach einer Woche Quarantäne nach der Einreise - nun Wirtschaftswissenschaft. „Mathematik hatte mir in der Schule viel Spaß gemacht, war in der Uni aber etwas komplett anderes“, sagt Plasil und lacht.
Yannick Plasil steht morgens immer um 5.20 Uhr auf
Seine Entscheidung hat er bisher zu keinem Zeitpunkt bereut, auch weil er findet, dass der Sport in den USA deutlich besser in den Stundenplan der Universität eingebunden ist als hierzulande. Jeden Tag muss er um 5.20 Uhr aufstehen, von sechs bis acht Uhr steht Training an, ehe es in die Universität geht.
Und danach – von 15.30 bis 17.30 Uhr – folgt die zweite Trainingseinheit des Tages. Seinen ersten größeren Wettkampf wird Plasil in Kürze bestreiten. Die Conferences stehen an, bei denen treten die Universitäten in einer Liga gegeneinander an. Für Yannick Plasil geht es dabei auch um die Qualifikation für die nationalen Meisterschaften im März.
Von seiner neuen Heimat hat Plasil noch nicht viel gesehen
Da blieb und bleibt gar nicht viel Zeit, um die neue Heimat zu erkunden. „Vom Land konnte ich noch nicht viel sehen. Wir waren mal eineinhalb Stunden Topgolf spielen, das war es aber schon“, so Plasil. Das liegt natürlich auch am Coronavirus.
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Der 19-Jährige berichtet: „Wir werden regelmäßig getestet und wir sollen so selten wie möglich rausgehen. Wenn man in der Stadt mal etwas isst, ist das kein Problem, aber es wird sehr darauf geachtet, dass keiner auf eine Feier geht. Kommt das raus und die Person wird positiv getestet, kann man auch für ein Semester von der Uni verwiesen werden.“
Über Weihnachten möchte Yannick Plasil nach Hause kommen
Dreieinhalb Jahre lang sollen die USA sein neues Zuhause sein, dann hat er sein Bachelor-Studium abgeschlossen. In den Semesterferien im Sommer und im Winter möchte Yannick Plasil seiner alten Heimat einen Besuch abstatten: „Über Weihnachten würde ich schon gerne nach Hause.“
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