Yannick Plasil ist das vielversprechendste Talent des SV Gladbeck 13. Er hat einen erfolgreichen Start ins Jahr hingelegt – und noch mehr vor.

Südafrika. Nationalmannschaft. Was für ein Abenteuer. Es war ein aufregender Start ins neue Jahr für Yannick Plasil, 16-jähriges Schwimmtalent des SV Gladbeck 13.

Doch wenn man ihn auf die Trainingsreise mit dem Deutschen Schwimmverband anspricht, dann erzählt er nicht zuerst von der Safari, die die Mannschaft dort gemacht hat. Sondern: „Ich habe mit der Hamburger Truppe trainiert und das war schon echt hart – die machen noch ein bisschen mehr als wir.“ Das Training steht im Vordergrund. Und das zahlt sich aus.

Acht Trainingseinheiten pro Woche

Yannick Plasil ist Gladbecks Jugendsportler des Jahres 2017.
Yannick Plasil ist Gladbecks Jugendsportler des Jahres 2017.

Plasil ist aktuell das vielversprechendste Talent des SV Gladbeck 13. Mit dem NRW-Verband war er im vergangenen Jahr schon in Shanghai, Südafrika war seine erste internationale Reise mit dem DSV-Kader. Dahinter steckt: Richtig viel harte Arbeit.

„Ich trainiere achtmal pro Woche: Jeden Nachmittag drei Stunden, Samstagvormittag und Dienstag und Freitag auch noch vor der Schule“, erklärt er. Ein wahnsinniges Pensum. Aber Plasil, Gladbecks Jugendsportler des Jahres 2017, treibt sich immer weiter an.

„Ich weiß ja, wofür ich das mache“

„Natürlich habe ich auch mal Tage, an denen ich einfach keine Lust habe – aber ich muss zum Training. Um bei großen Wettkämpfen zu schwimmen, um Medaillen bei den Jahrgangsmeisterschaften zu erreichen, um zum DSV eingeladen zu werden. Ich weiß ja, wofür ich das mache.“

Ein einschneidender Moment für Plasil war, als er erstmals die Chance hatte, sich für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften zu qualifizieren. Er scheiterte – im Gegensatz zu einigen Trainingskollegen. „Das war für mich ein Antrieb“, sagt er. Ein Jahr später war er da. „Da waren die anderen dann alle so viel schneller, aber ich wusste: Ich will hier vorne dabei sein.“

2014 nach Gladbeck gewechselt

Inzwischen ist Plasil mehrfacher Deutscher Jahrgangsmeister, dazu Deutscher Altersklassen-Rekordhalter über 200 Meter Schmetterling. Wenn andere besser sind, als er, treibt ihn das nur weiter an. „Wenn jemand anderes eine super Zeit vorlegt, dann sage ich mir: Die will ich im nächsten Wettkampf auch schwimmen.“ Oft gelingt das.

Seit 2014 schwimmt Plasil, der in Oberhausen wohnt und zur Schule geht, für den SV 13. In Oberhausen fehlte es an der 50-Meter-Bahn – die braucht es aber für Top-Schwimmer, um bestmöglich trainieren zu können. Und das wollte Plasil. „Da bot Gladbeck sich an“, berichtet er. „Ich habe ein Probetraining gemacht, die Leute und der Verein haben mir gefallen. Bis jetzt ist es richtig gut gelaufen hier.“ Kann man so sagen.

Zwei „absolute Höhepunkte“ mit dem SV 13

Mit der SG
Mit der SG

Zwei „absolute Höhepunkte“ hat Plasil mit dem SV 13 schon erlebt: Sein Altersklassenrekord 2016, dazu im vergangenen Jahr die Teilnahme am Europäischen Olympischen Jugendfestival in Györ (Ungarn). Weitere sollen folgen.

Am Wochenende steht allerdings erst einmal das Schwimm-Meeting im Osnabrücker Nette-Bad an. Über 100 und 200 Meter Schmetterling sowie 200 und 400 Meter Lagen ist er dort mit der besten Zeit gemeldet. Zuletzt hat er sich in Topform präsentiert.

„Olympia ist auf jeden Fall ein Traum“

„Es ist richtig gut gelaufen bislang“, sagt Plasil. „Bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Jugend bin ich selber gut geschwommen, für uns alle lief es richtig gut und wir sind überraschend Zweiter geworden. Auch beim Wettbewerb der 2. Bundesliga bin ich super Zeiten geschwommen.“ Drei Wochen hatte er nun wettkampffrei, „dafür habe ich umso härter trainiert.“ Natürlich.

Er weiß ja wofür. 2018 will er an der Jugend-Europameisterschaft teilnehmen, aber denkt auch noch weiter: „Olympia ist definitiv ein Traum. Es geht noch nicht einmal ums Gewinnen, das wäre utopisch. Aber einfach nur teilzunehmen wäre großartig – es gibt nichts Größeres für die meisten Sportler. Ich glaube, es wird sehr, sehr schwer, dass ich das einmal schaffe. Aber nicht unmöglich.“