Gladbeck. Die WAZ hat sich den bisherigen Verlauf der Punkterunde noch einmal angeschaut - und dabei diese Tops und Flops im Gladbecker Fußball ausgemacht.
Kann eine Mannschaft als Gewinner eingestuft werden, wenn sie wie Adler Ellinghorst zum Jahreswechsel in der Kreisliga A1 als Tabellenviertletzter in akuter Abstiegsgefahr schwebt? Die Antwort der Gladbecker WAZ lautet: Ja, klar! Das sind unsere Tops und Flops der bisher absolvierten Punkterunde 2019/2020.
Top: Adler Ellinghorst, SV Zweckel
Vor Saisonbeginn und erst Recht nach neun Spieltagen wurde Adler Ellinghorst in Fußball-Gladbeck als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt.
Leistungsträger wie Alessio Cebula, Dominik Schulz und Christian Wittig hatten den Klub verlassen, im Gegenzug waren vor allem Spieler aus der eigenen Zweit- bzw. Drittvertretung hinzugekommen. Immerhin: In Andre Marcussen fanden die Adler einen erfahrenen Trainer. Der bat, auch als es in Testspielen böse Klatschen gab, immer wieder um Geduld: „Es braucht enorm viel Zeit.“ Diese Prognose erwies sich voll und ganz als zutreffend.
Nach neun Spieltagen standen für die Ellinghorster null Punkte zu Buche. Andere Mannschaften wären nach den zum Teil heftigen Pleiten vermutlich auseinander gebrochen - bei den Adlern jedoch herrschte weiterhin Teamgeist. Womit laut Marcussen ein wesentlicher Erfolgsfaktor angesprochen wäre: „Bei uns steht jeder für jeden ein.“ Die Mannschaft habe keinen Stress gemacht, niemand habe gemosert.
Marcussen selbst war sich sicher, dass sich das und die intensive Trainingsarbeit irgendwann auszahlen würden. Und so kam es: Nach der schwarzen Serie folgte eine von acht Spielen, in denen die Ellinghorster ohne Niederlage blieben und dabei 14 Zähler holten.
SV Zweckel überwintert in der Bezirksliga auf Platz fünf
Auch Bezirksligist SV Zweckel gehört zu den Gewinnern der laufenden Saison. Die Schwarz-Grünen überwintern mit 23 Punkten auf dem Konto auf Rang fünf. Damit war vor dem Auftakt der Spielzeit überhaupt nicht zu rechnen gewesen.
Zur Erinnerung: In Haris Imsirovic und Maurice Hövel verließen zwei absolute Stammkräfte den SVZ. Und dann verlief die Vorbereitung auf die neue Saison total chaotisch. Weil Spieler im Urlaub und/oder verletzt waren, sah sich Trainer Michael Pannenbecker mehrmals gezwungen, Turniere und Testspiele abzusagen.
Nach dem zweiten Spieltag (0:9 bei Vestia Disteln) stand der SVZ plötzlich auch noch ohne Trainer da. Pannenbecker hatte entnervt das Handtuch geworfen. Sein Nachfolger wurde Guido Naumann. Der sagt, zurückschauend auf die vergangenen vier, fünf Monate: „Wir haben immer besser die Mischung gefunden. Wir spielen schnörkellos und einfach. Da braucht keiner sieben Spieler aussteigen zu lassen.“
Flop: Wacker Gladbeck
„Es zählt nur der Aufstieg.“ Das hatte vor Saisonbeginn Ahmet Fidan, der Trainer des B-Ligisten Wacker Gladbeck, gesagt. Fakt ist: Die Butendorfer überwintern auf dem siebten Tabellenplatz, aus dem anvisierten Sprung in die A-Liga wird wohl nichts werden. Satte 17 Zähler beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter SW Buer-Bülse, zehn der auf den Tabellenzweiten BV Rentfort III.
Fidan ist inzwischen nicht mehr Wacker-Trainer. Ende November nahm er an der Burgstraße seinen Hut. „Die Mannschaft“, begründete der Coach damals, „braucht ein neues Gesicht.“
Letztlich konnte sich der Trainer keinen Reim darauf machen, warum sein Team allzu oft ihr Leistungsvermögen nicht abrufen konnte. „Wir setzen“, sagte Fidan etwa vor der Partie gegen den SV Hansa Scholven, „zur Zeit einfach nicht das um, was wir können.“