Die vergangenen Wochen waren wie verhext für den TV Gladbeck. Die großen Erfolge fehlen, aber es gibt auch Positives. Der Blick geht nach vorn.

Jetzt sei er froh, dass es vorbei sei, sagte Heiner Preute, Leichtathletik-Trainer des TV Gladbeck nach der Deutschen U20-Meisterschaft. Er hatte sich einen positiven Ausgang der Saison gewünscht, vorher daran erinnert, dass die Sporthalle Brandberge für den TV eigentlich immer ein gutes Pflaster war – aber nicht so 2018.

Ohne Bestzeiten und Finalteilplätze ging es nach Hause. Das Pech in der Staffel, die wenige Meter vor dem Ziel den Stab verlor war sinnbildlich für eine verhexte Hallensaison.

Böhmer und Schuten verletzt bzw. angeschlagen

Da waren die Verletzungen: Weitspringerin und Staffelläuferin Lena Böhmer verletzte sich bei der Westfalenmeisterschaft in Dortmund und fiel für den Rest der Saison aus.

Neele Schuten kam mit einer Erkältung von einer Ski-Freizeit zurück, war bei den Deutschen Meisterschaften (Erwachsene und U20) jeweils nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte.

Pech mit den Wettkampfrichtern

Da waren unglückliche Entscheidungen der Wettkampfrichter: Bei der Westfalenmeisterschaft wurde Heiner Preutes U20-Staffel disqualifiziert – wegen eines Wechselfehlers. Der Ausschluss erfolgte, obwohl Preute per Videobeweis das Gegenteil belegte.

Und in Halle hatten die Gladbeckerinnen das Pech, als viertbeste Staffel schon im Vorlauf gegen das als fünftbestes gemeldete Team aus Sachsen-Anhalt zu starten – im Kopf-an-Kopf-Rennen auf der Zielgeraden kam es dann zu Sowas verhängnisvoller Kollision, die erst den Staffelstab und dann den Finalplatz kostete.

Und es kam einfach Pech dazu: Sowohl bei der DM der Erwachsenen in Dortmund als auch bei der U20-DM in Halle ging Preute erhöhtes Wechselrisiko – und wurde beides Mal nicht belohnt.

„Alles ein bisschen doof gelaufen“

Kein Wunder also, dass Preute sagte: „Ich bin froh, dass diese Woche vorbei ist.“ Zwischen den beiden Staffel-Fehlschlägen musste er auch noch ansehen, wie sein Schützling Annika Drazek in Pyeongchang mit einem Bänderriss auf Platz vier fuhr.

Sein Gesamtfazit über die vergangenen Monate: „Das ist alles ein bisschen doof gelaufen“, meinte Preute, „und in der Halle ist das eben nicht zu kompensieren. Deshalb müssen wir das zu akzeptieren.“

Schlagenwerth Zweitbeste

Anna Schlagenwerth (1016) absolvierte eine starke erste Saison für den TV Gladbeck.
Anna Schlagenwerth (1016) absolvierte eine starke erste Saison für den TV Gladbeck.

Doch schlecht war die Hallensaison nicht für den TV Gladbeck. Die beiden Neuzugänge Anna Schlagenwerth und Kira Lipperheide verdienten sich immer wieder Lob vom Trainer. „Ich bin hochzufrieden mit ihnen“, meinte er rückblickend, obwohl beide in Halle nicht wie erhofft Bestzeiten aufstellten.

Schlagenwerth verpasste zwar den Zwischenlauf, aber Preute rückte das Bild gerade: „Sie war die Siebtschnellste der B-Juniorinnen und in ihrem Jahrgang sogar die Zweitbeste.“ Trotz Hüftproblemen lief sie in Halle ihre zweitbeste 200-Meter-Zeit, unter 26 Sekunden.

Freiluftsaison ist wichtiger

Und auch Sprinter Hendrik Vogler blickt eigentlich auf gute Wochen zurück, die den A-Jugendlichen sogar bis zu den Deutschen Senioren-Meisterschaften brachten. In Halle verpasste er mit 7,00 und 7,05 Sekunden die 7-Sekunden-Marke. „Er wollte unbedingt sein bestes geben, das musste er auch“, meinte Preute über Vogler, der im Zwischenlauf wohl etwas verkrampfte und das Finale verpasste.

Egal – die Erfahrungen nimmt er, wie auch seine Teamkolleginnen mit. Und an den Ergebnissen kann er arbeiten, bald bei Freiluft-Wettkämpfen, die unter Leichtathleten den deutlich höheren Stellenwert haben. Oder wie Preute es sagt: „Die Halle interessiert ab nächster Woche keinen mehr.“