Bei den Westfalenmeisterschaften gibt es zahlreiche DM-Normen und vier Medaillen. Und dann folge noch ein Schaulaufen.
Es war ein besonderer Abschluss des Wochenendes in Dortmund für Katharina Zenker und Kira Lipperheide. Beim Indoor-Meeting in der Helmut-Körnig-Halle standen die TV-Gladbeck-Sprinterinnen im top-besetzten 60-Meter-Feld. Mit dabei unter anderem international erfolgreiche Sprinterinnen wie Pamela Dutkiewicz (WM-Bronze über 100m Hürden) oder Gina Lückenkemper (mehrfache Deutsche Meisterin, 100 Meter unter 11 sec.). „Kira hat sich mit Lückenkemper warmgemacht, war mit ihr im gleichen Vorlauf“, freute sich TV-Trainer Heiner Preute, „das ist schön für die jungen Athletinnen, wenn sie auf so arrivierte Sportlerinnen treffen.“
Dass Zenker und Lipperheide jeweils Letzte im Vorlauf wurden, war zu verschmerzen. „Macht nichts – das war Schaulaufen“, tröstete Preute die beiden, die noch schwere Beine von den Westfalenmeisterschaften am gleichen Tag zuvor hatten. Das war nämlich die für den TV deutlich wichtigere Veranstaltung.
Zahlreiche DM-Normen für den TVG
Bei zwölf Athletinnen und Athleten am Start sah Trainer Preute zwar noch einiges an Potenzial – vor allem aber, dass viele seiner Schützlinge die erforderlichen Normen für die Deutschen Meisterschaften ganz souverän abhakten.
Den einzigen Titel für den TV Gladbeck holte Neele Schuten – sie gewann ganz souverän ihren Zeitlauf über 200 Meter und stand dann auch in der Endabrechnung vorn, qualifizierte sich in 24,43 Sekunden auch für die Deutsche Meisterschaft – „hochzufrieden“, war Heiner Preute mit der Zeit, die nur acht Hundertstel über der persönlichen Bestleistung lag.
Dass Schuten dazu Bronze über 60 Meter Hürden holte und es einen Tag später beim Indoor-Meeting ins 60-Meter-Hürden-Finale schaffte, verstärkte diesen Eindruck.
Anna Schlagenwerth wird für Traingsfleiß belohnt
Ebenfalls als Gewinnerin durfte sich Anna Schlagenwerth fühlen. Die U18-Athletin bekam nach ihrem 200-Meter-Lauf zwar „nur“ Silber umgehängt, verdiente sich aber ein dickes Lob vom Cheftrainer: „Sie ist seit Oktober bei uns und hat sich schon über eine halbe Sekunde verbessert.“ Trainingsfleiß und Talent kommen dort zusammen – ein Erfolgsrezept.
Rätsel dagegen gaben die Sprinterinnen auf. Meike Gerlach wirkte „nicht frisch und spritzig“ (Preute, lief auf Rang 13 (8,04 sec). Katharina Zenker (6.) und Lipperheide (9.) platzierten sich davor, holten die DM-Norm – aber auch da hatte Preute sich „ein bisschen mehr vorgestellt“.
Disqualifikation für die Staffel
Immerhin in der 4x200-Meter-Staffel (Schuten, Gerlach, Zenker, Nürnberger) stimmten die Zeiten, nur missriet der letzte Wechsel völlig – Bronze und DM-Norm nahm der TV trotzdem gerne mit. Ärgerlich war, dass die Jugendstaffel (Lipperheide, Schlagenwerth, Pauline Sowa, Katharina Schwarz) disqualifiziert wurde – Preutes Einspruch gegen einen Wechselfehler wurde abgelehnt.
Weitsprung-Neuzugang Alfredo Schnabel (Platz 7) und Hendrik Vogler (Finale und Platz 9; 200 Meter) zeigten angeschlagenen gute Ergebnisse und Entwicklungspotenzial. Johanna Koller präsentierte sich stark, bleib aber aufgrund eines Formfehlers der Veranstalter aus der Wertung. Eine Hiobsbotschaft trübte aber das Gesamtbild: Lena Böhmer brach den Weitsprung-Wettkampf nach nur einem Versuch ab. Im schlimmsten Fall wäre die Hallensaison für sie beendet.