Sowa läuft bei der Deutschen U20-Meisterschaft ohne Staffelstab ins Ziel. Die Hallensaison endet ohne Erfolgserlebnis für das Gladbecker Team.

Heiner Preute muss sich vorgekommen sein wie im falschen Film. Wie bereits vor einer Woche in Dortmund verpasste die Staffel des TV Gladbeck auch bei der Deutschen U20-Meisterschaft das Finale. War vor einer Woche ein Wechselfehler der Grund, wurde es in Halle kurios: Schlussläuferin Pauline Sowa verlor im Endspurt den Staffelstab. Unfassbar bitter. „Die Zeit hätte fürs Finale gereicht“, ärgerte sich Trainer Preute, „und unsere Läuferin war ja auch im Ziel. Nur leider ohne Stab.“

Ein enttäuschendes (und frühes) Ende eines komplizierten Wettkampfwochenendes. Neele Schuten war nicht richtig fit, Sowa ersetzte die verletzte Lena Böhmer. Dazu machte das Wettkampfgericht es den Gladbeckerinnen auch schwer.

Preute ärgert sich über das Kampfgericht

Die TV-Staffel musste sich bereits im Vorlauf mit der Staffel der Startgemeinschaft Sachsen-Anhalt messen – die beiden waren mit der viert- beziehungsweise fünftbesten Zeit gemeldet. „Das geht eigentlich nicht“, regte sich Heiner Preute. „Normalerweise müssen die elf besten Staffeln auf elf Vorläufe verteilt werden“, meinte Preute. Die Verantwortlichen in der Sporthalle Brandberge in Halle sahen das anders.

Enttäuschung bei den Läuferinnen des TV Gladbeck: Kira Lipperheide Kira, Neele Schuten, Anna Schlagenwerth und Pauline Sowa (v.l.) wurden disqualifiziert – Sowa hatte den Staffelstab aus der Hand geschlagen.
Enttäuschung bei den Läuferinnen des TV Gladbeck: Kira Lipperheide Kira, Neele Schuten, Anna Schlagenwerth und Pauline Sowa (v.l.) wurden disqualifiziert – Sowa hatte den Staffelstab aus der Hand geschlagen.

Neele Schuten, Kira Lipperheide und Anna Schlagenwerth liefen wie geplant einen Vorsprung für Sowa heraus. Doch neben der lief aus Sachsen-Anhalt Neele Neuber – mit Heimvorteil und einer Dreisprung-Silbermedaille als Antrieb. Sowa blickte sich auf der Zielgeraden um, stieß dabei mit dem Staffelstab an Neubers Hüfte – der Stab flog durch die Luft, aus der Traum. Und das beeinflusste die anderen Wettkämpfe.

„Es lag nicht an den Leistungen der Mädels“

Schuten fehlten die entscheidenden Körner, ins 60-Meter-Hürden-Finale einzuziehen. Anna Schlagenwerth schied mit Hüftproblemen im 200-Meter-Vorlauf aus, auch für Kira Lipperheide (60m) war im Vorlauf Schluss. Hendrik Vogler schaffte es immerhin ins Halbfinale über 60 Meter. Hängen bleibt aber das erneute Staffelaus. „Enttäuschend“, fand nicht nur Preute, „es lag aber nicht an den Leistungen der Mädels.“