Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchen Devils haben den Klassenerhalt in der Verbandsliga nicht mehr in der eigenen Hand. Trotzdem schaut der Klub mit Optimismus nach vorn.
Johannes Werner kennt noch andere Zeiten bei den Gelsenkirchen Devils. Noch vor wenigen Jahren kämpften die American Footballer in der Regionalliga, der damals dritthöchsten Liga in Deutschland, um Punkte. Mittlerweile ist der Verein nach einem freiwilligen Rückzug in der Verbandsliga angekommen, zwei Klassen niedriger. Und sollte es ganz arg kommen, folgt am Ende dieser Saison sogar noch der Abstieg in die Landesliga. Ein Szenario, das bei den Devils niemand gerne sehen würde, aber an den Plänen für die Zukunft wird das wenig ändern.
„Es wird dann auch weiter Football in Gelsenkirchen geben“, betont Werner, in Personalunion Quarterback und Präsident der Devils. „Wir befinden uns weiter in einer Umstrukturierung und im Wiederaufbau.“ Angst vor dem Abstieg hat er nicht. „Angst hemmt“, erklärt er nach der durchaus vermeidbaren 21:35-Niederlage gegen die Recklinghausen Chargers. Nach dem letzten Saisonspiel gegen die Siegen Sentinals (5. Oktober, 15 Uhr, Fürstenbergstadion) sind die Devils auf Schützenhilfe angewiesen.
Den Klassenerhalt können sie nicht mehr aus eigener Kraft schaffen. Das bedeutet: zuschauen bis Ende Oktober. Erst dann steht die Endplatzierung fest. Wie es danach weitergehen soll und wird, ist schon länger klar.
Gelsenkirchen Devils nehmen Generationswechsel vor
Die Gelsenkirchener werden auch dann ihrem Weg treu bleiben. Das bedeutet, vor allem auf die eigene Jugend zu setzen. Die Altgedienten, zu denen auch Werner gehört, nehmen langsam aber sicher ihren Abschied vom Platz und finden sich in neuen Positionen im Verein wieder. „Das Senioren-Team wird sich auch in den nächsten Jahren noch in einem Prozess befinden“, sagt er.
Noch relativ unerfahrene Spieler müssen nun die ganz erfahrenen ersetzen. Dass das kein eins-zu-eins-Modell ist, weiß auch Werner. „Es ist ein Generationenwechsel. Wir haben sicherlich eine harte Zeit vor uns. Wir machen gerade vielleicht einen Schritt zurück, um in eine Anlaufphase zu kommen.“
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Hoffnung dürfte da aber machen, dass die Jugendarbeit nach dem Einbruch durch die Corona-Pandemie nach wie vor funktioniert. Von den Bambinis bis in die U19 sind alle Mannschaften gut besetzt. „Wir sind guter Dinge, dass da etwas nachkommt“, erklärt Werner. Die Spieler werden allerdings erst langsam an den Senioren-Football herangeführt und nicht gleich „verheizt“. Die Arbeit „ist bei uns nachhaltig“.
Das Engagement der Jugendlichen fehlt zuweilen
Allerdings haben auch die Gelsenkirchener zu kämpfen. „Gerade in der Altersspanne von 16 bis 23 hat sich zu früher etwas verändert. „Da sind einige, nicht alle, nicht mehr so zuverlässig wie früher. Das Engagement im Verein ist nicht mehr so gegeben. Da steht oft das Persönliche davor. Es sind sicherlich Langzeitschäden von Corona“, sagt Werner.
Dass die Jugendarbeit dennoch gut und vor allem zahlenmäßig funktioniert, sorgt indes für einen optimistischen Blick in die Zukunft – selbst bei einem möglichen Abstieg. Die Gelsenkirchen Devils wollen dann auch als Landesligist gute Arbeit leisten und dann wohl noch stärker auf Eigengewächse setzen – und wohl auch auf Johannes Werner. „Ich mache weiter, bis der Körper richtig streikt. Jetzt fühle ich mich gerade so fit wie nie und fühle mich pudelwohl.“
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