Gelsenkirchen. Niklas Ditters ist zurück im Ruhrpott: Der Marine-Soldat hat seine neue sportliche Heimat bei den Gelsenkirchen Devils gefunden – obwohl er dort niemanden kannte.

  • Niklas Ditters, Quarterback der Gelsenkirchen Devils, hat eine beeindruckende Reise hinter sich, die ihn als Marineangehöriger auf Weltmeere führte und schließlich zurück in seine Heimat Gelsenkirchen brachte.
  • Bei den Devils schätzt er besonders den familiären Teamgeist und engagiert sich zusätzlich als Jugendtrainer.
  • Trotz einer herausfordernden ersten Saisonhälfte ist Ditters zuversichtlich, dass die Rückrunde erfolgreicher wird, da das Team weiter an Abstimmung und Details arbeitet.

Der Quarterback des Gelsenkirchener Football-Verbandsligisten Gelsenkirchen Devils ist weit herumgekommen. Als Angehöriger der Deutschen Marine war Niklas Ditters mit dem Schiff wochenlang auf den Weltmeeren unterwegs, kam dadurch unter anderem bis nach Asien. Ditters war lange an der Nordsee stationiert und spielte Football in Wilhelmshaven. Seit einiger Zeit ist Ditters wieder in seiner Heimat, wohnt in Gelsenkirchen-Heßler.

Ditters: „Ich kannte bei den Devils niemanden“

„Als ich wieder zurück in Gelsenkirchen war, habe ich mich nach einer Football-Mannschaft umgeschaut und bin bei den Devils zum Probetraining gegangen. Ich kannte dort keinen einzigen Spieler, habe mich aber sofort wohlgefühlt. Es war so, als hätte man gute Freunde lange nicht gesehen und würde sich jetzt wiedertreffen. Das ist auch genau das, was die Devils ausmacht“, schwärmt Ditters über den besonderen Teamgeist und das Miteinander, das bei den „Teufeln“ herrscht.

Gelsenkirchen Devils: Familiärer Umgang

„Im Vergleich zu anderen Vereinen und Sportarten sind die Gelsenkirchen Devils extrem familiär aufgestellt. Der Zusammenhalt ist besonders ausgeprägt. Ganz gleich, ob es Junggesellenabschiede, Hochzeitsfeiern oder bentötigte Hilfe bei Umzügen sind: Es packen alle mit an, jeder hilft mit. Der Begriff große Familie trifft es bei uns genau“, skizziert der Quarterback.

Bringt sich nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch beim Jugendtraining ein: Devils-Quarterback Niklas Ditters.
Bringt sich nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch beim Jugendtraining ein: Devils-Quarterback Niklas Ditters. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Vor der American Football-Karriere probierte Ditters auch andere Sportarten aus. „In meiner Jugend habe ich Fußball bei Altenessen 18 gespielt und dann auch mal Eishockey bei den Moskitos Essen ausprobiert. Das war schon eine tolle Sportart, aber der Aufwand, dort zum Training zu kommen, war enorm“, räumt er ein. Um 7 Uhr morgens begann zu seiner Talentzeit das Jugendtraining bei den „Stechmücken“. Da Niklas Ditters für die An- und Abreise Unterstützung seiner Elten benötigte, war irgendwann der Punkt erreicht, an dem alles zu viel wurde. Ditters: „Mit der Eishockey-Laufbahn war es dann relativ schnell wieder vorbei.“

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Über einen Fleyer zum American Football

Der Weg zum American Football führte für den Sport-Allrounder über einen Flyer. „Ich habe das gelesen, dass bei den Cardinals in Essen Jugendtraining angeboten wurde und bin dorthin gegangen. Es hat mir Spaß gemacht. Also bin ich beim Football geblieben“, erklärt Ditters. Bei den Gelsenkirchen Devils steht der Ex-Altenessener nicht nur als Quarterback auf dem Feld, sondern bringt sich auch als Jungendtrainer für die zahlreichen Football-Talente mit ein. Zu Beginn der Sommerferien half Niklas Ditters auch beim Bambini-Training, das von Ramona und Patrick Oehring geleitet wird, aus.

Niklas Ditters hat als Quarterback des Gelsenkirchener Football-Verbandsligisten Gelsenkirchen Devils eine wichtige Rolle.
Niklas Ditters hat als Quarterback des Gelsenkirchener Football-Verbandsligisten Gelsenkirchen Devils eine wichtige Rolle. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Parallel zu seiner beruflichen Weiterbildung zum Techniker geht für das Hobby Football wöchentlich viel Zeit drauf. „Da kommt einiges zusammen“, sagt Ditters, der allerdings eine verständnisvolle Partnerin an seiner Seite hat. „Meine Freundin hilft bei Devils-Heimspielen am Grill aus“, sagt der Quarterback mit einem Lächeln. Ein familiärer Verein eben.

Gelsenkirchen Devils: Ditters springt ein

Zu seiner Rolle als Quarterback kam Niklas Ditters eher zufällig. „Als bei uns der etatmäßige Quarterback Johannes Werner verletzungsbedingt ausgefallen ist, kam unser Trainerstab auf mich zu und fragte, ob ich bereit wäre, einzuspringen. Vorher war ich Cornerback und Safety. Das sind ganz andere Rollen, die deutlich physischer und viel laufintensiver ablaufen. Die QB-Position ist schon sehr komplex. Für mich ist das körperlich weniger anstrengend, aber dafür mental sehr fordernd, weil man viele Dinge im Kopf haben und viel beachten musst.“

Trainer-Tipp: Niklas Ditters lauscht den Anweisungen von Devils-Coach Bastian „Tower“ Grundmann.
Trainer-Tipp: Niklas Ditters lauscht den Anweisungen von Devils-Coach Bastian „Tower“ Grundmann. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Dass der Erfolg in der ersten Halbserie der Verbandsliga noch ausgeblieben ist und die Devils mit zwei Siegen und vier Niederlagen auf dem vorletzten Tabellenplatz kleben, sieht Ditters nicht als dramatisch an. „Ich bin mir sicher, dass die Rückrunde ab September deutlich besser wird. In der Sommerpause können wir an Details und an der Verbesserung der Abstimmung arbeiten. Eine Entwicklung ist bei uns auf jeden Fall da. Manchmal haben wir uns in den Spielen selbst ein Beinchen gestellt.“