Gelsenkirchen. Der SC Hassel hatte mehrere Bewerber um den Trainerposten - einen früherer Spieler kehrt jetzt als neuer Coach an den Lüttinghof zurück.

Seldin Malkoc ist neuer Trainer des Bezirksligisten SC Hassel. „Wir hatten mehrere Bewerber“, bestätigte Abteilungsleiter Jörg Böving. „Die Wahl fiel auf ihn. Er kennt sich in der Fußball-Szene und auch in Hassel gut aus.“ Der 38-Jährige folgt damit auf Enis Ayyildiz, der das Trainer-Amt nach der überraschenden 1:8-Heimniederlage gegen den SV Hessler 06 vor zwei Wochen freiwillig niedergelegt hat.

Einen solchen Schritt hat auch Seldin Malkoc vor etwas mehr als einem Monat bei der SSV Buer II in der Kreisliga A vollzogen. Er zog nach der 1:5-Pleite auf eigenem Platz gegen den SV Horst 08 III einen Schlussstrich mit der Begründung: „Ich hatte das Gefühl, dass ich die Mannschaft nicht mehr packe, sie nicht mehr erreiche.“

Jetzt wagt er eine Spielklasse höher am Lüttinghof einen Neuanfang. Von SSV Buer II zum SC Hassel ist Seldin Malkoc schon einmal gewechselt, und zwar vor sechseinhalb Jahren. In der ersten Saison nach dem freiwilligen Rückzug aus der Oberliga verpflichteten die Hasseler nicht nur Seldin Malkoc, sondern auch Trainer Tim Kochanetzki und einige andere Spieler aus Buer. Mit 17 Treffern trug Seldin Malkoc damals maßgeblich dazu bei, dass der SC Hassel die Saison 2018/19 in der Bezirksliga auf Rang drei abschloss.

SC Hassel über Trainer Seldin Malkoc: „Ein Malocher-Typ“

Jörg Böving hofft, dass Seldin Malkoc beim Sport-Club als Trainer ähnlich erfolgreich sein wird. „Er passt zu unserem Verein, er ist ein Kämpfer, ein Malocher-Typ“, betont der Abteilungsleiter. „Außerdem kennt er die Bezirksliga.“ Der Aufstieg mit der SSV Buer II im Sommer 2023 in den überkreislichen Fußball, das war Seldin Malkocs bisher größter Erfolg in seiner noch jungen Trainer-Karriere. Allerdings ging es ein Jahr danach wieder zurück in die Kreisliga A.

„Mein Plan war eigentlich, nach dem Ende in Buer eine etwas längere Pause einzulegen“, sagt Seldin Malkoc. „Aber dann hat mich Jörg Böving kontaktiert. Und wenn der SC Hassel ruft, dann überlegt man nicht dreimal. Der SC Hassel ist immer noch der SC Hassel. Ich hatte dort drei schöne Jahre als Spieler, ich kenne den Verein und habe mich dort wohlgefühlt.“

Fußball-Bezirksligist SC Hassel überwintert auf Platz sechs

Der gebürtige Bosnier, der 1993 im Alter von sechs Jahren dem Bürgerkrieg in seiner Heimat entkommen und mit seiner Mutter und seinem Bruder nach Deutschland geflüchtet ist, gibt zu, dass es bei ihm nach der kurzen Pause bereits wieder kribbelt. „Ich habe mich genug erholt“, sagt er mit einem Schmunzeln. „Ich habe richtig Bock auf die neue Aufgabe in Hassel.“

Er bringt Matthias Schulz, seinen Co-Trainer aus Buer, mit nach Hassel. Wahrscheinlich folgt ihm mit Jonas Klawikowski noch ein zweiter Co-Trainer. „Außerdem stößt mein Bruder Senedin hinzu“, teilt Seldin Malkoc mit. „Er soll das Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainer-Stab sein.“

Nach vier sieglosen Spielen in Folge überwintert der SC Hassel in der Bezirksliga auf Rang sechs, neun Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Seldin Malkoc hofft, den Abwärtstrend nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs ab 16. Februar aufhalten zu können. „Wir wollen auf keinen Fall in Abstiegsgefahr geraten“, sagt er.

Neuer Trainer des SC Hassel in der Fußball-Bezirksliga: Seldin Malkoc.
Neuer Trainer des SC Hassel in der Fußball-Bezirksliga: Seldin Malkoc. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Ein Spieler verlässt die Hasseler in der Winterpause

Auf Burak Uysal wird er verzichten müssen. Er hat angekündigt, dass er den SC Hassel in der Winterpause verlassen wird. Ob weitere Spieler folgen, bleibt abzuwarten. „Sollte es so kommen, werden wir uns nach personellen Alternativen umschauen“, kündigt Seldin Malkoc an.

Jörg Böving ist nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen und der jüngsten 2:3-Heimniederlage gegen die SG Herne 70 derweil froh, dass in diesem Jahr kein Pflichtspiel mehr auf dem Programm steht. „Wir müssen jetzt wieder Ruhe reinbringen und uns auf den Fußball konzentrieren“, fordert er. „Wir sind noch nicht gerettet.“

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