Gelsenkirchen. Zum 30. Mal hat der RC Olympia Buer die Schaffrather City-Nacht ausgerichtet. Ein Volksfest mit viel Tempo.

Natürlich war es ein knappes Finish bei der 31. City-Nacht in Schaffrath. Ein Trio war in die letzten drei Runden eingebogen, und am Ende hatte Simon Happel (Team Colonia Kids) seine Konkurrenten abgehängt. Mit der Gesamtzeit von 1:24:41 Stunden hatte er nach Zehnteln und Hundertsteln Sven Thurau (Rose Racing Cycle/zeitgleiche 1:24:41 h) und Justin Wolf (Team Sportforum Kaarst-Büttgen/1:24:41 h) hinter sich gelassen.

Wer zum ersten Mal bei der City-Nacht von Schaffrath dabei ist, der wird schon auf dem Weg vom Parkplatz Richtung Start/Ziel eingestimmt auf das Spektakel, das gleich folgt. Raus aus dem Auto, dann auf dem Weg (immer der Musik nach, es ist Volksfest in Schaffrath), dann überholt einen ein sichtlich sportlicher Radfahrer. Der ist offenbar auf dem Weg, um gleich mitzufahren. Jetzt rollt er aber noch in gemäßigtem Tempo.

Das Hauptfeld unterwegs bei der 30. City-Nacht in Schaffrath.
Das Hauptfeld unterwegs bei der 30. City-Nacht in Schaffrath. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„150 Rennen mitgemacht, aber man erlebt immer noch was Neues“

Michael Zurhausen vom Ausrichter RC Olympia Buer ist kurz vor dem ersten Rennen der Amateure schon mindestens so auf Touren wie die Fahrer, die sich auf der abgesperrten Strecke noch einfahren. „150 Rennen mitgemacht, aber man erlebt immer noch was Neues“, so Zurhausen.

Kurz vor der Beginn der Veranstaltung gab es ganz in der Nähe noch einen Feuerwehreinsatz, außerdem war plötzlich ein geparktes Fahrzeug auf der Strecke. Aber mit kleiner Verzögerung können die Amateure starten.

50 Runden mit ordentlich Tempo, und Michael Zurhausen kündigt schon grinsend an: „Warte mal ab, bis das Hauptrennen startet.“ Nach dem Wettbewerb der Amateure wird das Tempo allerdings etwas rausgenommen: Erst mal sind die Kleinsten bei den Kinderrennen dran.

Rennen der Amateure: Volker Bolte gewinnt hauchdünn

Auf den ersten drei Plätzen im Rennen der Amateure: Volker Bolte (RSV Düren/1:15:57 h) hauchdünn vor dem zeitgleichen Gus Otte (OWC Oldenzaal/Niederlande) und dem Drittplatzierten, Tobias Müller (Siena Garden Racing Masters/1;16/47 h).

Die Spitzengruppe führt in den ersten Runden des Rennens Maarten van den Berg aus den Niederlanden (AWV de Zwaluwen) an, aber fürs Tempo aller Fahrer in diesem Feld hat Michael Zurhausen nicht zu viel versprochen. „Der Zug hat keine Bremse“, hieß es vorhin noch aus den Lautsprecherboxen, es ist das Motto des Abends auf der Strecke in Schaffrath.

Justin Wolf überquert mit einem „Ja!“ die Ziellinie

Nach anfänglichen Führungswechseln führten in Runde 27 Sven Thurau (Rose Cycling Circle) und Justin Wolf (Team Sportforum Kaarst-Büttgen) eine fünfköpfige Gruppe an der Spitze an, aber schon in Runde 28 waren wieder die nächsten vorne.

Vor dem Rennen hatten die einige Fahrer von der besonderen Atmosphäre in Gelsenkirchen-Schaffrath geschwärmt, den Leuten nach an der Strecke, der Stimmung, der Musik auf jeder Zielgeraden. Aber einer war zwischendurch lauter als das Drumherum: „Ja!“, rief Justin Wolf, als er in Runde 33 als Erster die Ziellinie überquerte - noch lange Runden war da zu fahren.

Das Volksfest am Rand der Strecke lief auch schon längst hochtourig. Herbert Grönemeyer inklusive, natürlich mit: „Ich drehe schon seit Stunden/Hier so meine Runden“.

Justin Wolf, Sven Thurau und Simon Happel (Team Colonia Kids) fuhren in den letzten drei Runden den Sieg aus, und in dieser Reihenfolge auch in die letzte Runde - mit Sieger Simon Happel. Organisator Michael Zurhausens Bilanz in einem Satz: „Das war das beste Rennen in 30 Jahren.“