Gelsenkirchen. Wie sein Onkel und sein Vater hat Sven Jubt beim Erler SV 08 gespielt. Das Derby mit Viktoria Resse am Forsthaus ist für ihn kein alltägliches Spiel.

Für Sven Jubt von Viktoria Resse ist das Derby am Sonntag in der Fußball-Bezirksliga beim Erler SV 08 keine alltägliche Partie. Zu den Grün-Weißen vom Forsthaus hat er eine besondere Beziehung.

Er spielte im Juniorenalter für den ESV 08 und später auch noch in der Bezirksliga-Rückrunde der Saison 2015/16. Seine 16 Treffer, im Schnitt mehr als einen je Spiel, trugen damals maßgeblich dazu bei, dass die Erler im ersten Jahr nach dem Aufstieg nicht sofort wieder runter in die Kreisliga A mussten.

Sven Jubt: Rückkehr mit Viktoria Resse zum Erler SV 08

An diesem Sonntag kehrt der inzwischen 33-Jährige an die Cranger Straße zurück, zumindest für 90 Minuten. „Einige Gesichter beim Erler SV 08 kenne ich noch“, sagt er. Trotzdem ist etwas neu für ihn. „Ich werde zum ersten Mal auf dem Kunstrasen am Forsthaus spielen“, sagt er. Und er gibt zu: „Ich weine dem Naturrasenplatz eine Träne hinterher.“

Der Name Jubt bürgte schon vor den zahlreichen Torerfolgen von Sven Jubt für Qualität am Forsthaus. Sein Onkel Gerd Jubt, der sich einen Ruf als kompromissloser Abwehrrecke machte, war in den 1970er Jahren für die Erler in der damals noch drittklassigen Verbandsliga aktiv. Auch Vater Detlef Jubt verteidigte bis zu seinem Kreuzbandriss für den ESV 08.

Erst Mini-Kicker bei Eintracht Erle, dann zum FC Schalke 04

Sven Jubt begann als Mini-Kicker bei Eintracht Erle. Sein Weg führte ihn über den FC Schalke 04, den Erler SV 08, Wattenscheid 09 und SSV Buer zu Westfalia Herne. Dort kickte er in seiner ersten Zeit im Seniorenbereich in der NRW-Liga und in der Verbandsliga. Später ging er zum DSC Wanne-Eickel und zur DJK TuS Hordel.

Dynamisch: Sven Jubt im September 2021 im Trikot der SpVgg Horsthausen.
Dynamisch: Sven Jubt im September 2021 im Trikot der SpVgg Horsthausen. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Nach seinem Halbjahres-Abstecher in Erle wechselte Sven Jubt dann im Sommer 2016 zur Resser Viktoria, mit der er im ersten Jahr den sehr überraschenden Aufstieg in die Westfalenliga feiern durfte, unter anderem mit dem heutigen Trainer Matthias Potthoff als Mitspieler. Im Jahre 2020 zog er in der Hoch-Zeit der Corona-Pandemie weiter zur SpVgg Horsthausen, aber schon eineinhalb Jahre danach startete er seine bis heute dauernde zweite Zeit am Emscherbruch in Resse.

Mit Viktoria Resse geht es um den Klassenerhalt

Mit der Viktoria geht es für ihn in diesem Jahr darum, den Abstieg in die Kreisliga A zu vermeiden. Nach einer völlig verkorksten Hinrunde schien es so, als ob die Resser mit aufgefrischtem Personal die Kurve kriegen würden. Aber die letzten drei Begegnungen, in denen nur ein einziger Punkt geholt werden konnte, warfen den Klub wieder auf einen Abstiegsplatz zurück. Besonders die Niederlagen bei RWT Herne (3:8) und gegen Firtinaspor Herne (0:3) waren sicherlich so nicht eingeplant.

„Man darf nicht vergessen, dass auch RWT und Firtinaspor nicht mehr die Mannschaften aus der Hinrunde sind“, sagt Sven Jubt. „Trotzdem ärgerlich, dass wir diese Spiele verloren haben. Aber das ist kein Beinbruch. Es gibt noch genug Spiele, um die Punkte zum angestrebten Klassenerhalt zu holen. Wir haben in den ersten Spielen dieses Jahres gezeigt, dass wir es können.“

Erst ein Treffer diese Saison - das hat Gründe

In dieser Saison hat Sven Jubt erst einen Treffer erzielt, und zwar im ersten Heimspiel bei der 2:4-Niederlage gegen den SC Hassel. Dass danach kein weiterer mehr hinzukam, hat im Wesentlichen zwei Gründe. In der Hinrunde musste er aufgrund personeller Nöte oft in der Innenverteidigung aushelfen. Und zu Beginn der Rückrunde machten ihm eine Bronchitis und eine Nasennebenhöhlenentzündung zu schaffen. Über Kurzeinsätze robbte er sich wieder an die erste Elf heran.

Ans Aufhören denkt Sven Jubt noch nicht. „So lange wie Mike Neumann werde ich wohl nicht spielen“, merkt er schmunzelnd an. „Aber so zwei, drei Jahre würde ich gerne noch machen.“ Bei Viktoria Resse und in der Bezirksliga? „Das wäre mir natürlich am liebsten. Aber von der Viktoria hat noch keiner mit mir über die kommende Saison gesprochen. Ich weiß nicht, wie die Planung des Vereins aussieht. Ich bin für alles offen.“

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Aber aktuell drehen sich seine Gedanken vornehmlich um die Partie beim Tabellenvierten in Erle, bei seinem ehemaligen Klub. Die Viktoria möchte Revanche nehmen für die 1:3-Niederlage im Hinspiel. „Derbys haben immer ihre eigenen Gesetze“, sagt Sven Jubt, der sich am Forsthaus einiges ausrechnet. „In solchen Spielen kommt es darauf an, wer den Sieg mehr will. Wir müssen deshalb den Kampf annehmen und den nötigen Siegeswillen zeigen.“

Lange her: Sven Jubt (vorn re.) im Trikot von Westfalia Herne.
Lange her: Sven Jubt (vorn re.) im Trikot von Westfalia Herne. © WAZ FotoPool | Ute Gabriel