Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener Kampfsportlerin gewinnt auch ihren zweiten Boxkampf - entgegen allen Widrigkeiten. Wie sie in die Weltspitze kommen will.
Wenn sich Mandy Böhm etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht sie es auch durch. Es gibt wohl nur wenige Ausnahmen, bei denen sie nicht mit Enttäuschung darauf blickt, wenn ihr Plan mal nicht aufgeht. Der vergangene Samstagabend war so eine Ausnahme. Eigentlich sollte die Gelsenkirchener Kampfsportlerin in München ihren zweiten Boxkampf über sechs Runden bestreiten. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, gegen die Polin Karina Szmalenberg ein Statement zu setzen, den Kampf vorzeitig zu beenden. Nun wurden es allerdings nur vier Runden, und am Ende entschieden die Punktrichter über die Siegerin. Die hieß Mandy Böhm. Und die 34-Jährige zeigt im Rückblick kaum Enttäuschung darüber, dass ihr Plan mal nicht zu 100 Prozent aufgegangen war.
Sie war vielmehr froh darüber, dass sie beim Box-Event „Munich Mayhem“ überhaupt in den Ring steigen konnte. „Ich hatte im Vorfeld eine extreme Erkältung, eine richtige Grippe“, sagt Böhm. Vor dem Kampf habe sie noch Fieber gehabt. „Dafür habe ich aber gut durchgehalten.“ Gegen die erfahrene Boxerin Szmalenberg kontrollierte sie dennoch alle Runden. „Es war technisch ein guter Kampf von mir, aber die Spritzigkeit hat gefehlt“, meint sie. „Normalerweise lebe ich ja von meiner Aggressivität und Härte, aber ich war nun mal krank.“ Wohl auch deshalb blieb es ihr versagt, den Kampf – wie noch bei ihrer Box-Premiere – mit einem K.O. zu beenden.
Auf die Ruhe folgt der nächste Kampf
Nun hat sich Böhm erst mal eine Woche Ruhe verordnet. Der Körper muss sich dieses Mal nicht nur von einem Kampf, sondern auch noch von der Erkältung erholen. Denn für das Jahr 2024 hat sie sich noch viel vorgenommen. Da ist auf der einen Seite die Eröffnung der eigenen Kampfsportschule, die derzeit noch im Aufbau befindlich ist. Aber das nicht der einzige Plan, den sie sich für dieses Jahr noch auf die Fahne geschrieben hat.
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Durch ihren zweiten Box-Sieg arbeitete sich Böhm in der Weltrangliste auf Platz 38 vor. Da soll noch lange nicht Schluss sein. Bereits im März ist der nächste Kampf geplant. „Das sind noch gut sechs Wochen“, rechnet sie vor. „Nach der Erkältung werde ich also schnell wieder ins Training kommen müssen.“ Höher, schneller, weiter soll es für sie gehen. Das vorläufig höchste, schnellste, weite soll ein Titelkampf noch in diesem Jahr sein. Wie und wann dieser stattfinden soll, kann Mandy Böhm noch nicht sagen. Durch ihren Sprung in der Weltrangliste und ihren Ruf aus der MMA habe sie keine schlechten Chancen, den Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen. „Das Ziel ist die Weltspitze im Boxen“, sagt sie.
Unterstützung „ist Gold wert“
Dabei wird sie wie am Samstagabend auch ihr Ehemann Khurshed Kakhorov begleiten. Bis auf eine Ausnahme stand er bei Böhms Kämpfen immer in der Ringecke. „Das ist Gold wert, weil er genau weiß, wie man sich in solchen Situationen fühlt. Wir können uns da gegenseitig mental abholen“, meint sie. „Aber wir müssen auch aufpassen. Als er nach dem Kampf direkt einige Sachen angesprochen hatte, musste ich ihn dran erinnern, dass ich ja krank gewesen bin.“
Für Kakhorov, der sich den PFL-Europe-Titel holen konnte, stehen in diesem Jahr wohl auch noch die nächsten Kämpfe an. Er stehe derzeit mit dem Verband noch in Verhandlungen. Der Fahrplan für sein Jahr soll bald stehen. Genau wie der von Mandy Böhm. Denn ohne Plan geht es nicht.
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