Gelsenkirchen. Der Judo-Zweitligist JC Koriouchi Gelsenkirchen kämpft lieber auswärts, auch wenn es dort nun eine Niederlage gab. Aufwand bei Heimkämpfen ist immens.
Die Vorfreude auf den ersten Auswärts-Kampftag machte sich beim JC Koriouchi schon Mitte Mai breit. Das hatte erst mal wenig mit dem Sport zu tun. Mit dem Judo Team Hannover wartete da ein ziemlicher Brocken auf den Judo-Zweitligisten. Kämpfe in anderen Hallen, sagte JC-Präsident Erhan Baz damals, seien für den Gelsenkirchener Verein deutlich entspannter. Volle Autobahnen und Reisestrapazen hin oder her, in der Fremde können sie sich einfach nur auf ihren Sport konzentrieren.
Was erstmal wie ein Widerspruch in sich klingt, hat seinen Ursprung in der Heimstätten-Situation des JC Koriouchi. Denn bei genauem Hinsehen, haben die Judoka eigentlich keine feste Heimat in Gelsenkirchen. Trainiert wird in Sporthallen in Rotthausen und im Schalker Gymnasium. Da diese nicht die geforderten Abmessungen besitzen, finden die Wettkämpfe im Berger Feld oder in Horst statt. „Wenn wir in Horst kämpfen, müssen wir die Matten mit einem LKW durch die Stadt fahren“, sagt Baz. Im Berger Feld müssten die Matten durch ein enges Treppenhaus von einer Halle in die andere transportiert werden. „Es ist eine Katastrophe.“
JC Koriouchi Gelsenkirchen: Hallen bieten keine Atmosphäre
Die frühere Heimstätte, im Sportzentrum Schürenkamp, ist derzeit nicht für den JC Koriouchi nicht nutzbar, weil dort nun andere Vereine untergekommen sind. Das Nomadendasein in der eigenen Stadt wird sich wohl erst mal fortsetzen. Das bedeutet für den Verein einen Mehraufwand bei Heimkämpfen und ein Manko bei der Atmosphäre. „Die Hallen sind entweder zu klein oder zu groß“, meint Baz. „Da kommt keine Stimmung auf.“
Der sehnlichste Wunsch wäre eine eigene Halle. Die Planungen dafür waren schon einmal fortgeschritten. Den Zuschlag für das Gelände an der Dessauer Straße bekam er aber nicht. So wird das Herumreisen der JC Koriouchi in Gelsenkirchen erst mal weitergehen.
Trainer gibt sich Schuld an Niederlage
Denn eigentlich würde sich wohl auch Baz lieber mit den sportlichen Aspekten beschäftigen. Auch wenn er nach der Fahrt nach Hannover nur wenig Positives berichten kann. Das 5:9 war die erste Saisonniederlage der Judoka, die sich besonders Trainer Shkumbin Dautaj schwer zu Herzen nahm. „Er war über seine Entscheidungen nicht glücklich, er hat falsch taktiert und schreibt sich die Niederlage selbst zu“, berichtet Baz.
Vier Kämpfe mussten die Gelsenkirchener abgeben, die eigentlich zu den Stärken gehören sollten. Noch bitterer als das Endergebnis wogen allerdings die Verletzungen von Lennart Most (-73kg) und Jeremy Stuhldreier (-60kg). Ob beide beim nächsten Kampftag gegen die SSF Bonn (29. Juni, 15 Uhr) wieder eingreifen, ist noch nicht klar. „Wenn Lennart aufgeben musste, will das schon was heißen“, sagt Baz.
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