Gelsenkirchen. Der Gelsenkirchener Ju-Jutsu-Verein blickt mit Stolz auf die Europameisterschaft zurück. Lob gab es aber nicht nur für die sportliche Leistung.
Um die Eindrücke dieser vier Tage zu verarbeiten, werden Christian Bazant und die Helferinnen und Helfer des Bushido-Ryu wohl noch mal den gleichen Zeitraum benötigen. Vier Tage Action von morgens bis abends. Die Europameisterschaft im Ju Jutsu sorgte nicht nur auf der Matte für einige Schweißperlen auf der Stirn. Darüber steht aber die Begeisterung beim Gelsenkirchener Verein, so eine Veranstaltung über die Bühne gebracht zu haben. „Es war richtig, richtig gut“, sagt Bazant, Vorsitzender des Kampfsport-Klubs.
Knapp 600 Athletinnen und Athleten aus über 15 Nationen kämpften im Sportzentrum Schürenkamp um die Medaillen. Die Halle war kaum wiederzuerkennen. Die Wände teilweise abgehangen, LED-Banden informierten die Zuschauer und Kämpfer über das aktuelle Geschehen, ein Ansager verbreitete Boxkampf-Stimmung. „Es hat die Leute schon beeindruckt, was wir aus der Halle gemacht haben“, berichtet Bazant. „Es war ein gigantisches Ding, von allen Beteiligten.“
Ehrenamtliche Helfer sind immer da
Damit waren die gut 40 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Bushido-Ryu gemeint. Im Schichtsystem versorgten sie die Hungrigen, Durstigen und Informationssuchenden. „Wir haben von allen Seiten nur Lob bekommen“, meint Bazant. Den Einsatz der Freiwilligen, die teilweise vor und nach der Arbeit mithalfen, kann er nicht hoch genug hängen.
Gekämpft wurde selbstverständlich auch noch. Die deutsche Auswahl hatte Bazant im Vorfeld als einen der Favoriten auserkoren. „Aber als gute Gastgeber haben wir uns mit dem zweiten Platz in der Gesamtwertung begnügt“, sagt er mit einem Lachen. Frankreich konnte den ersten Platz einfahren. In der Team-Wertung Fighting setzte sich Deutschland aber doch gegenüber den anderen Nationen durch und wurde Erster.
Theodoridis holt Silber in Marathon-Kampf
Und wie schnitt das Gelsenkirchener EM-Quartett ab? „Dreimal Gold, wie ich vorher gesagt hatte, ist es leider nicht geworden“, meint Bazant. Das beste Ergebnis erreichte Louis Theodoridis (+94kg) mit einer Silber-Medaille. In einem Marathon-Kampf gegen Alexander Sak musste er sich der Entscheidung der Kampfrichter beugen. „Das war eine super Leistung.“ Jana Kremp (+70kg) holte eine Bronzemedaille. Mathis Asendorf (-94kg) wurde 13., Georg Stin (-62kg) erkämpfte sich den fünften Platz.
Für dieses Jahr steht bei Bushido-Ryu nur noch der Glück-Auf-Cup im Herbst an. Große Veranstaltungen wie die EM sind erstmal nicht geplant. Das Organisationstalent der Gelsenkirchener ist aber aufgefallen. Für die Weltmeisterschaft 2029, die eventuell in Karlsruhe stattfinden wird, wurden sie als Helfer angefragt. Die ganze Mühe hat sich gelohnt. In mehr als einer Hinsicht.
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