Gelsenkirchen. Der Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligist YEG Hassel verliert sein Trainer-Duo an einen Landesligisten. Einen Nachfolger gibt es bereits.
Bis Silvester sind noch einige Stunden hin, doch beim Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligist YEG Hassel gibt es schon jetzt einen großen Knall: Trainer Ahmet Inal ist eine Woche vor dem Start der Wintervorbereitung überraschend zurückgetreten und wechselt zum Landesligisten Mülheimer FC. Nachfolger wird Hakan Durdu, der bis zum Sommer Ahmet Inals Co-Trainer gewesen ist.
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Besonders kurios: Am vergangenen Freitag hatten die Hasseler noch mit Ahmet Inal das hochkarätig besetzte Hallenturnier „Duis-Cup“ gewonnen und sich dabei unter anderem gegen die Westfalenligisten Westfalia Herne und Spvgg Erkenschwick durchgesetzt. In den Tagen danach sei dann alles ganz schnell gegangen, erklärt Ahmet Ina. „Mülheim hat sich extrem um mich bemüht. Am Anfang war ich eher distanziert, aber als ich mich mit den Verantwortlichen getroffen habe, habe ich gesehen, wie viel Potenzial in diesem Verein steckt. Das ist ein schlafender Riese“, erzählt er und fügt hinzu: „Der Verein ist sehr breit aufgestellt, liegt in der Landesliga auf Platz zwei und würde gerne in die Oberliga aufsteigen. Das ist die Möglichkeit für mich, den nächsten Schritt zu machen. Ich wollte immer in die Oberliga, daraus habe ich auch nie ein Geheimnis gemacht.“
Auch Co-Trainer Benjamin Wingerter verlässt YEG Hassel Richtung Mülheimer FC
Ahmet Inal ist sich bewusst, dass der Zeitpunkt des Rücktritts so kurz vor dem Beginn der Wintervorbereitung „nicht der optimalste“ ist, gibt aber auch zu bedenken: „Ich war YEG Hassel jetzt drei Jahre treu. Damals habe ich die Mannschaft in keinem guten Zustand übernommen. Ich wollte die Klasse halten, das Team stabilisieren und dann in der Tabelle nach oben rutschen. Diese Ziele haben wir erreicht. Ich habe drei Jahre lang alle Anfragen abgeblockt, aber jetzt habe ich mal an mich gedacht“, meint Ahmet Inal, der am Freitag allerdings noch für YEGs Altherren-Team bei der Hallenkreismeisterschaft spielen wird.
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Tatsächlich hatte Ahmet Inal das Team vor fast genau drei Jahren als Tabellenschlusslicht übernommen. Nachdem seine ersten zwei Saisons bei YEG coronabedingt abgebrochen worden waren, entwickelte er die Mannschaft in der vergangenen Spielzeit Stück für Stück weiter und führte sie auf Platz vier. In dieser Saison lief‘s nicht mehr ganz so gut, Ahmet Inal klagte immer wieder, dass der Kader zu dünn besetzt sei. Als sich dann auch noch einige Leistungsträger verletzten, mussten der Coach und sein Co-Trainer Benjamin Wingerter sogar mehrmals selbst mitspielen. Der ehemalige Schalker Benjamin Wingerter – er kickte drei Jahre lang für die U 23 – wird Ahmet Inal nun zum Mülheimer FC begleiten.
Hakan Durdu tritt bei YEG Hassel die Nachfolge von Ahmet Inal an
YEGs Sportlicher Leiter Sener Bükrü wurde vom Rücktritt überrumpelt. „Der Zeitpunkt kommt für uns völlig überraschend. Ahmet hat uns vernünftig erklärt, dass er den nächsten Schritt wagen will. Ob wir damit zufrieden sind, ist eine andere Geschichte. Trotzdem sind wir im Guten auseinandergegangen, denn er hat hier drei Jahre sehr gute Arbeit geleistet“, sagt er.
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Die Suche nach einem Nachfolger dauerte nicht lange: Da die Zeit bis zum Vorbereitungsstart am 4. Januar (Mittwoch) drängt, habe der Verein gar nicht erst externe Trainerkandidaten kontaktiert, erklärt Sener Bükrü. Stattdessen fiel die Wahl schnell auf Hakan Durdu. „Er ist in den vergangenen sieben, acht Jahren als Trainer bei YEG Hassel gewachsen. Er hat erst die B-Jugend trainiert, dann die A-Jugend und die zweite Mannschaft. Und dann war er zwei Jahre Co-Trainer von Ahmet, bis er im vergangenen Sommer wegen seines Studiums eine Pause eingelegt hat“, erzählt Sener Bükrü. „Hakan kennt aber noch 90 Prozent der Mannschaft. Er hat eine richtig gute Entwicklung genommen und es sich verdient, diese Chance zu bekommen.“