Gelsenkirchen. Nach Platz vier mit Denise Herrmann-Wick bei der World Team Challenge der Biathleten auf Schalke erklärt Benedikt Doll, was ihn ärgert und freut.

So richtig mag nach der ersten Halbzeit niemand daran glauben, dass Denise-Herrmann Wick und Benedikt Doll bei der 19. Auflage der World Team Challenge der Biathleten in der Veltins-Arena noch ins Rennen um die Podestplätze und somit um die Siegprämien – 28.000, 22.000 und 20.000 Euro – eingreifen können. Sie liegen im Fußball-Tempel des FC Schalke 04 nur auf Rang sieben, nachdem sie zusammen bei 40 Versuchen am Schießstand lediglich 31-mal getroffen haben. Aber dann!

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Es beginnt eine zweite Halbzeit, das Verfolgungsrennen, mit einer famosen Aufholjagd des Teams Deutschland I, das die überragenden Franzosen Julia Simon und Fabien Claude sowie die Norweger Ingrid Landmark Tandrevold und Vetle Sjåstad Christiansen vor 36.000 Zuschauern zwar ziehen lassen muss, aber auf den dritten Platz an diesem Mittwochabend hoffen darf.

Letzter Schalke-Wechsel 2022: Denise Herrmann-Wick übergibt als Dritte auf Benedikt Doll

Eine Tatsache, die Benedikt Doll gar nicht so bewusst ist. Ihm sei, wie er sagt, gar nicht klar gewesen, auf Rang drei zu liegen. Dafür hat zuvor Denise Herrmann-Wick gesorgt. Die 34-jährige Olympiasiegerin im 15-Kilometer-Einzel beendet ihre letzte Runde mit einem Null-Fehler-Schießen und schickt Benedikt Doll als Drittplatzierten auf die letzten Gelsenkirchener Meter 2022.

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Und? Der 32-Jährige kommt nur als Vierter ins Ziel, er muss den Österreicher Felix Leitner, der sich mit Lisa Hauser am Ende den dritten Rang sichert, vorbeiziehen lassen. „Der vierte Platz an sich ist nicht so ärgerlich, aber wie er zustande gekommen ist“, sagt Benedikt Doll später. „Dass ich da am Ende zwei Fehler schieße, das ist sehr ärgerlich, auch wenn es ein Show-Wettkampf ist. Ich hab’s versemmelt.“ Den besten Deutschen im Weltcup – Benedikt Doll ist Elfter – nervt vor allem, dass „es einfach technisch nicht gut geschossen war“.

Die Resonanz in der Schalker Arena ist für Benedikt Doll eine ganz große Auszeichnung

Nichtsdestotrotz hat es Benedikt Doll einmal mehr genossen, in Gelsenkirchen zu laufen und zu schießen, auch wenn das Wetter draußen auf der Strecke wahrlich nicht das beste gewesen ist und es geregnet hat. „Schön, dass es erst am Ende richtig angefangen hat, und deshalb war das kein Problem“, sagt Benedikt Doll – bereits frisch geduscht – in den Katakomben der Veltins-Arena.

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Das Erlebnis Biathlon auf Schalke „ist was ganz Besonderes“, erzählt der Sprint-Weltmeister von 2017, der sich nach eigenen Worten noch gar nicht mit der Heim-WM beschäftigt, die im Februar in Oberhof stattfinden wird. „Für mich ist es eine große Ehre, dass ich hier Deutschland vertreten darf. Das ist für mich eine sehr große Anerkennung, wenn so viele in ein Fußball-Stadion kommen, um Biathlon zu sehen“, sagt Benedikt Doll. „Dass dieses Format so cool ankommt, das zeigt einfach, wie beliebt der Biathlon-Sport in Deutschland ist. Das ist für mich eine ganz große Auszeichnung.“