Erle/Resse. Der Erler SV 08 und Viktoria Resse liegen mit nur 16 Punkten einträchtig auf Abstiegsplätzen. Die Partie wird am Samstag um 15 Uhr angepfiffen.

Ein Blick auf die Tabelle macht unmissverständlich deutlich, welche Bedeutung das Derby in der Fußball-Landesliga sowohl für den Erler SV 08 als auch für Viktoria Resse hat. Beide Mannschaften liegen mit jeweils nur 16 Punkten aus 20 Spielen einträchtig nebeneinander auf Abstiegsplätzen in der Staffel 3. Das Duell der beiden Nachbarn findet bereits an diesem Samstag um 15 Uhr auf der Sportanlage Am Forsthaus statt.

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Man braucht kein Prophet zu sein, um vorherzusagen, dass für den Verlierer dieses Derbys wohl so langsam die Landesliga-Lichter ausgehen werden. „Für beide Mannschaften ist selbst ein Unentschieden zu wenig“, behauptet Erles Trainer Hartmut Scholz. „Beide Mannschaften brauchen die drei Punkte. Wir werden versuchen, sie auf Biegen und Brechen zu holen, und werden alles in die Waagschale werfen, aber das werden die Resser sicherlich auch.“

Erle-08-Trainer Hartmut Scholz muss Bünyamin Karagülmez ersetzen

Hartmut Scholz kann sich nicht vorstellen, dass das Derby ohne Sieger bleiben wird. „Mit nur einem Punkt mehr auf dem Konto kommen die Resser und auch wir nicht von unten weg“, sagt er. Er hat erst am vergangenen Sonntag gespürt, wie mies man sich nach einem Unentschieden in einem Kellerduell fühlt.

Viktoria Resse gewinnt das Hinspiel mit 3:2

Im Hinspiel landete Viktoria Resse, damals noch unter Frank Kandsorra als Trainer, den ersten von bislang fünf Siegen in dieser Saison.

Den 3:2-Erfolg gegen den Erler SV 08 mussten die Emscherbruch-Kicker allerdings teuer bezahlen. Halil Kilicalp erlitt in dieser Partie einen Kreuzbandriss. Er hat bis heute kein weiteres Spiel mehr gemacht. Auch die Aydin-Brüder Burak und Baris wurden so schwer verletzt, dass sie längere Zeit ausfielen.

Das 1:1 beim Schlusslicht DJK Wattenscheid war zwar der erste Auswärtspunkt, den seine Mannschaft in dieser Saison geholt hat, aber vom Gefühl her war es eher eine Niederlage. Vor allem deshalb, weil die anderen Mannschaften im Tabellenkeller so langsam anfangen, auch mal nicht unbedingt erwartete Siege einzufahren.

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Wegen einer Fußprellung musste Bünyamin Karagülmez, den Hartmut Scholz gerne als Erles Lebensversicherung bezeichnet, bereits in Wattenscheid pausieren. Er fehlt auch im Derby. Kaan Gülmez fällt aus familiären Gründen aus.

Resses Trainer Matthias Potthoff kann hingegen auf seine Lebensversicherung zurückgreifen – auf Sven Jubt, der am vergangenen Sonntag alle drei Tore für die Viktoria zum 3:1-Sieg gegen SW Wattenscheid 08 erzielte und der früher selbst mal für den Erler SV 08 gespielt hat. Auch Spielführer Kevin Englich ist mit dabei, nachdem er die beiden vergangenen Partien ausgesetzt hatte. Lokman El Kasmi und Robin Albrecht fallen hingegen weiterhin aus.

Das Selbstvertrauen bei Viktoria Resse ist größer geworden

Matthias Potthoff sieht es ähnlich wie Hartmut Scholz, auch er hält nicht viel von einer Punkteteilung. „Für den Gelsenkirchener Fußball wäre es schön, wenn beide Mannschaften die Liga halten würden“, sagt er. „Aber jeder muss natürlich zuerst an sich denken. Deshalb kann alles andere als ein Sieg nicht das Ziel sein. Es ist ein wichtiges Spiel, um den Anschluss an das rettende Ufer nicht zu verlieren.“

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Das 3:1 gegen SW Wattenscheid 08 hat den neuen Resser Coach gefreut. „Fußballerisch war es zwar noch nicht so gut, wie ich mir das vorstelle, aber der Sieg hat das Selbstvertrauen größer werden lassen“, sagt Matthias Potthoff. „Wir können aus dem Spiel vom vergangenen Sonntag ganz viel mitnehmen.“ Etwas mitnehmen will er mit seiner Mannschaft auch an diesem Samstag – nicht mehr und nicht weniger als drei Punkte vom Forsthaus. Aber genau das wollen und müssen die Erler in ihrem eigenen Interesse verhindern.