Gelsenkirchen. Am Freitagabend wählt Gelsensport eine neue Führung. Aber wer darf eigentlich mitstimmen? Mit wie vielen Stimmen? Alle Fragen und Antworten.

Zum ersten Mal eine richtige Auswahl: Wenn Gelsenkirchens Sportvereine heute im Sportzentrum Schürenkamp zur Mitgliederversammlung von Gelsensport zusammenkommen, können sie sich erstmals zwischen mehreren Kandidaten für das Präsidentenamt entscheiden. Bisher gab es stets nur einen Anwärter. Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Wer darf abstimmen?

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Grundsätzlich hat jeder der 194 Mitgliedsvereine Gelsensports eine Grundstimme. Vereine mit mindestens 200 Mitgliedern haben pro 200 Mitglieder eine weitere Stimme. Ein großer Verein wie die SSV Buer mit rund 800 Mitgliedern hat also vier Stimmen. Weitere Klubs in dieser Größe sind selten, rund 85 Prozent sind Klein- oder Einspartenvereine.

Darüber hinaus haben die Sportjugend fünf Stimmen, die aktuell sechs Mitglieder des Präsidiums je eine und die zehn Mitglieder des Hauptausschusses auch jeweils eine Stimme. Der Hauptausschuss besteht aus den fünf mitgliederstärksten Fachschaften (Fußball, Behindertensport, Tennis, Schwimmen, Turnen) sowie aus den fünf weiteren gewählten Fachschaften (Handball, Rudern, Sportschießen, Reiten, Billard).

Wie viele Vereine werden kommen?

Erfahrungsgemäß werden nicht alle Vereine erscheinen und von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen. Bisher haben sich 90 Klubs angemeldet – mehr als bei vorigen Versammlungen. Gut möglich, dass es vielen so geht wie Herman Maas, dem Vorsitzenden des Tennis-Clubs Buer: „Ich gehe zum ersten Mal dahin, weil es mir diesmal zu wichtig ist. Wir können jetzt Weichen für die Zukunft stellen“, betont er.

Klubs dürfen auch kurzfristig erscheinen, selbst wenn sie sich nicht vorher angemeldet haben.

Welche Rolle spielt Schalke 04?

Da sowohl aktive als auch passive Mitglieder zählen, hätte der FC Schalke 04 mit seinen über 150.000 Mitgliedern allein schon mehr als 750 Stimmen – und könnte die Wahl damit eigentlich selbst entscheiden. Auf WAZ-Anfrage hat der größte Mitgliedsverein Gelsensports aber schon mitgeteilt, sich neutral zu halten und sich nicht in die Wahl einzumischen. Die restlichen Klubs haben also selbst in der Hand, wer neuer Präsident wird.

Wer sind die Kandidaten fürs Präsidentenamt?

Dieter Kutzborski, Norman Dauksch und Klaus Lindner. Kutzborski, Vorstandsmitglied beim Tennis-Club Scholven, ist seit 2017 Beisitzer des Präsidiums und Mitglied der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Nord. Die anderen beiden Kandidaten kommen gänzlich aus den Vereinen, Dauksch ist 2. Vorsitzender der SSV Buer, Linder war lange Jahre Chef des BSV Buer-Bülse. Sie sehen sich näher an der Basis, während Kutzborski mit seiner Erfahrung von beiden Seiten – Klubs und Politik – punkten möchte.

Hier finden Sie die ausführliche Vorstellung der drei Kandidaten:

Was steht sonst noch an?

Die Vereine werden auch die restlichen Präsidiumsmitglieder wählen: die Vizepräsidenten Recht, Finanzen, Gleichstellung und Sport sowie zwei Beisitzer. Zudem steht die Wahl der fünf Fachschaften für den Hauptschuss an. Hinzu kommen etwa Berichte aus verschiedenen Abteilungen.

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