Resse. Kurz nach der Öffnung der Sportanlagen nach dem Corona-Lockdown wird der Rasenplatz in Resse schon wieder gesperrt. Er muss renaturiert werden.

Vom Corona-Lockdown in den Rasen-Lockdown: Das ist die bittere Realität für die beiden Fußballvereine Viktoria Resse und VfL Resse 08. Dank niedriger Inzidenz sind die Sportanlagen seit wenigen Wochen wieder geöffnet, sodass die jeweils auf der Anlage Im Emscherbruch beheimateten Klubs ihren Trainingsbetrieb wieder aufnehmen konnten. Doch ausgerechnet jetzt müssen die Resser auf ihren Rasenplatz verzichten, denn den hat Gelsensport gesperrt. Der Grund? Der Platz wird in den nächsten Wochen renaturiert.

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Viktorias sportlicher Leiter Peter Colmsee hat für den Zeitpunkt der Maßnahme wenig Verständnis: „Seit acht Monaten liegt der Platz brach. Im Lockdown hätte man arbeiten können ohne Ende“, ärgert er sich und fragt: „Warum hat man das nicht im April oder Mai gemacht? Mir fehlt der vorausschauende Blick.“ Die Mannschaften der Viktoria und des Platznachbarn VfL müssen nun auf den kleinen Kunstrasenplatz sowie das Asche-Spielfeld ausweichen. „Bei drei, vier Mannschaften pro Trainings-Zeit-slot wird das eng“, betont Colmsee.

Vereine hadern mit dem Zeitpunkt

VfL-Vorsitzender Dennis Bittermann weist auch darauf hin, dass die staubige Asche bei den aktuell hohen Temperaturen alles andere als verlockend und der Zeitpunkt der Arbeiten unglücklich gewählt sei. Er sieht aber auch positive Seiten: „Wir freuen uns, dass der Rasen gemacht wird und dass auf der Anlage überhaupt mal etwas passiert“, sagt er.

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Trotzdem bleibt die große Frage: Warum gerade jetzt? Die kann Thomas Kinner, der bei Gelsensport den Bereich Sportanlagenverwaltung leitet, beantworten: „Wir können diese Maßnahmen erst vornehmen, wenn das Wetter passt. Es muss mindestens 15 Grad sein und darf nicht so viel regnen, damit die Fahrzeuge den Rasen befahren können.“ Da es in den vergangenen Wochen viel geregnet habe, sei es nicht möglich gewesen, die Arbeiten – vertikutieren, lochen und sanden – vorher zu erledigen.

Arbeiten wohl schneller fertig

Wie schnell all das fertig werde, hänge vom Wetter ab, erklärt Kinner. Allerdings macht er den Klubs auch etwas Hoffnung: „Normalerweise dauern die Arbeiten vier Wochen. Da der Platz aber wegen des Lockdowns zuletzt nicht so beansprucht wurde wie in einer normalen Saison, wird es diesmal schneller gehen“, betont er und rechnet vor: „Wir werden in den nächsten ein, zwei Wochen starten. Wenn das Wetter mitspielt, sind die Arbeiten in anderthalb Wochen gelaufen, sodass die Vereine spätestens ein, zwei Tage später wieder auf den Platz können.“

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VfL-Vorsitzender Dennis Bittermann hofft, dass „wir vielleicht schon Mitte Juli wieder auf den Rasen dürfen“. Er und die anderen Resser können jetzt nur warten. Auf das Ende des nächsten Lockdowns.