Scholven. Laut der Stadt Gelsenkirchen darf der SV Schwarz-Weiß Bülse spätestens Ende Juni nach Scholven umziehen. Es gibt aber Kritik am Belegungsplan.,

Bye, bye Bülse: Seit zehn Monaten ist dies das Motto des Fußball-B-Ligisten SV Schwarz-Weiß Bülse. Damals gab der Vorsitzende Anton Roth bekannt, dass der Klub seine Sportanlage an der Honigmannstraße verlassen und nach Scholven zur Spielstätte an der Baulandstraße umziehen möchte. Trotz mehrmaliger mündlicher Zusicherung wartete der Verein seitdem vergeblich auf eine offizielle Zusage. Doch jetzt gibt es ein Licht am Ende des Tunnels: Auf WAZ-Anfrage teilte die Stadtverwaltung mit, dass die Bülser spätestens Ende Juni zur Baulandstraße umziehen können.

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„Für die nächsten Sitzungen des Ausschusses für Sportentwicklung am 5. Mai und der Bezirksvertretung Nord am 27. Mai wird die Verwaltung eine erforderliche Beschlussvorlage vorbereiten“, heißt es in der Mitteilung. Zuvor hatte Bülses Vereinschef Anton Roth Alarm geschlagen: „Wenn der Umzug nicht bis zum Sommer geklärt ist, werden uns zwei unserer drei Seniorenmannschaften verlassen. Die meisten Spieler haben uns mitgeteilt, dass sie gehen werden, wenn sie hier keine Aussicht auf eine bessere Anlage haben. Unsere Existenz steht auf dem Spiel.“

Bülse hat Jugendteams in petto

Zudem hatte Anton Roth aufs Tempo gedrückt, weil er vier potenzielle Jugendteams – zwei C-, eine D- sowie eine E-Jugend – an der Angel habe: „Sie möchten von einem anderen Verein zu uns kommen. Das hängt aber davon ab, ob wir bald auf der Baulandstraße spielen dürfen.“ Über die praktische Zusage der Stadt – die Politik wird sich wohl nicht dagegen aussprechen – ist Anton Roth nun erleichtert. „Wir sind sehr zufrieden, dass es endlich Fahrt aufnimmt. Jetzt können wir offiziell in Gespräche mit Spielern und Trainern gehen“, sagt er.

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Ein Kritikpunkt bleibt aber: Der Belegungsplan für die Baulandstraße, den Gelsensport kürzlich im Rahmen der Gespräche über einen zusätzlichen Umzug des Gladbecker Klubs SV Zweckel entwickelte. Um die 42 Mannschaften von Stammverein Hansa Scholven (neun Teams), Bülse (drei) und Zweckel (30) beim Training unterzubringen, sollen die beiden Ascheplätze teilweise geviertelt werden. Sie sind – abgesehen von einer vierstündigen Pause am Montag und zwei Stunden am Donnerstag – von 16 bis 22 Uhr voll belegt. Der Rasenplatz steht zwar als zusätzliche Trainingsfläche zur Verfügung – allerdings witterungsbedingt nur zwischen April und Oktober.

Zu früher Start, zu spätes Ende

„In einer Excel-Tabelle klappt das vielleicht, aber in der Praxis nicht“, kritisiert Bülses Anton Roth. „Auf einem Viertel-Feld kannst du keinen normalen Trainingsbetrieb gewährleisten. Außerdem ist jeder Verein so ambitioniert, dass er neue Teams gründen will. Aber dafür gibt es keinen Platz, weil jetzt schon alles eng getaktet ist.“ Scholvens Vorsitzende Barbara Kochmann rechnet mit Blick auf die Trainingszeiten vor: „Kitas und OGS schließen erst um 16 Uhr, vor 16.30 Uhr kann das Training deshalb nicht anfangen. Das ist bei uns auch die normale Startzeit, Ende ist um 21 Uhr. Abends sitzen die Spieler noch zusammen, duschen und fahren gegen 22 Uhr nach Hause. Wenn das Training dann erst endet, verschiebt sich dieser Prozess bis 23 Uhr, was für die Anwohner nicht schön ist. Im Belegungsplan sind also noch anderthalb Stunden Trainingszeit abzuziehen.“

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Auf WAZ-Anfrage möchte sich die Stadt dazu nicht äußern und verweist auf die Gespräche der Arbeitsgruppe, über deren Inhalte man Vertraulichkeit vereinbart habe. Nach WAZ-Informationen will die Verwaltung nun aber erst den Umzug der Bülser abschließen und sich danach um das mögliche Projekt mit Zweckel kümmern. Dann könnte auch der von Gelsensport entwickelte Belegungsplan nochmals auf den Prüfstand kommen.