Fischer-Anzeigen: Gelsensport überrascht Vereine & Verband

Gelsenkirchen. „Die in dem Schreiben erhobenen Vorwürfe und Forderungen gilt es nun zu prüfen“, teilt der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen mit.

Der für den Fußballkreis 12 zuständige Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) hat überrascht auf die Forderung von Gelsensport reagiert, Christian Fischer wegen der Strafanzeigen gegen ihn von seinen Aufgaben als Kreisvorsitzender zu entbinden.

Der FLVW wurde erst durch die Anfrage dieser Zeitung auf das Schreiben des Gelsenkirchener Stadtsportbundes aufmerksam und äußerte sich daraufhin wie folgt: „Gelsensport hat das Mitglieder-Informationsschreiben vom 9. Dezember 2020 nicht an den FLVW übermittelt. Der Brief wurde erst auf Anfrage Dritter an die Verantwortlichen unseres Verbandes weitergeleitet.“

Gelsenkirchens Vereine kritisieren Gelsensport

Darüber hinaus teilt der FLVW mit: „Die in dem Schreiben erhobenen Vorwürfe und Forderungen gilt es nun zu prüfen. Da die geschilderten Vorkommnisse laut Gelsensport Teil eines laufenden Ermittlungsverfahrens sind, wird sich der FLVW zum jetzigen Zeitpunkt und bis zur Rechtsprechung nicht weiter zu den Vorwürfen äußern.“

Der Verband will auf die Forderungen von Gelsensport also vorerst nicht eingehen und das Ergebnis der Ermittlungen abwarten.

Letzteres hätten sich auch die zehn Vereine gewünscht, die die WAZ in einer Stichprobe zu ihrer Meinung zum Gelsensport-Schreiben befragte.

Aus Angst davor, wegen ihrer Kritik an dem Brief bei Gelsensport in schlechtes Licht zu rücken, möchten die Klubs und deren Ansprechpartner unerkannt bleiben. Die Tendenz unter den befragten Vereinen ist aber eindeutig: Die Art und Weise, wie der Stadtsportbund auf das Thema aufmerksam machte, stößt auf Kritik.

Die befragten Klubs bemängeln, dass Gelsensport den Brief veröffentlichte, obwohl das Verfahren gegen den Kreisvorsitzenden Christian Fischer noch nicht abgeschlossen ist. Auch sie wollen das Ergebnis der Ermittlungen abwarten. Für Christian Fischers bisherige Arbeit im Kreis finden die meisten Vereine dagegen fast durchweg lobende Worte.