Gelsenkirchen. . Laufen in Gelsenkirchen: Die Laufstrecke von Thomas Müller führt am Rhein-Herne-Kanal entlang. Ihr großer Vorteil: Sie lässt sich beliebig verkürzen oder verlängern.
- Die Lieblingslaufstrecke von Thomas Müller aus Gelsenkirchen führt am Rhein-Herne-Kanal entlang.
- Der große Vorteil der Strecke: Sie lässt sich jederzeit verlängern oder verkürzen.
- Der Tipp für alle Einsteiger: Langsam anfangen, dann kommt man auch ans Ziel.
Thomas Müller lächelt. Auf die Frage, wie oft der in den Laufsport vernarrte Gelsenkirchener auf seinen Namensvetter, den Fußballer des FC Bayern München angesprochen werde, antwortet er: „Schon sehr oft.“ Und der Name ist nicht die einzige Gemeinsamkeit zwischen den beiden. Der Fußballer Thomas Müller ist unter anderem für seine Laufleistungen während der 90 Minuten bekannt. Knappe 90 Minuten lang laufen auch der andere Thomas Müller und ich – allerdings ohne Ball.
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Los geht’s in Beckhausen, wo Thomas Müller wohnt. Von dort aus starten wir auf seine Lieblingsstrecke, in Richtung des Rhein-Herne-Kanals. Und schon nach wenigen Metern hat er den ersten Tipp für mich parat. „Lauf’ am Anfang besser nicht so schnell, teil’ dir die Kraft besser ein“, sagt er. Mache ich natürlich. Schließlich wollen wir beide ja wieder wohlauf bei ihm zuhause ankommen.
Tipp für Lauf-Anfänger: „Zu Beginn besser nicht zu schnell laufen“
Das ist auch gleichzeitig einer der wichtigsten Tipps, die Thomas Müller einem Lauf-Anfänger mit auf den Weg geben kann. „Zu Beginn besser nicht zu schnell laufen, sonst schafft das angestrebte Ziel nicht.“
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Bei uns ist der Start gleichzeitig auch das Ziel. Denn: Die Lieblingsstrecke von Thomas Müller, die ich gemeinsam mit ihm laufe, ist eine Pendelstrecke. Entlang des Rhein-Herne-Kanals, wahlweise auch an der Emscher vorbei. „Wem der Geruch an der Emscher zu viel ist, der kann ja nur am Kanal laufen“, sagt Thomas Müller. Denn bis die Renaturierung der Emscher komplett abgeschlossen ist, wird es noch einige Jahre dauern.
Die Renaturierung ist aber nicht die einzige Baustelle, die den Kanal und die Emscher für Freizeitsportler wie Thomas Müller attraktiver machen sollen. Bei der Hugostraße, auf der wir unsere Laufstrecke beginnen, wird momentan die letzte Lückenschließung fertiggestellt. Noch stehen dort Bauzäune, aber schon in Kürze wird der Umweg durch Sutum nicht mehr nötig sein.
Wendepunkt der Lauf-Strecke: Grimberger Sichel
Weiter geht es für uns dann am Kanal entlang. Andere Läufer kommen uns nicht entgegen, zu dieser Jahreszeit nicht unüblich. Für Thomas Müller ist die Kälte aber kein Hindernis. „Manchmal muss man sich eben überwinden, gegen den so oft zitierten inneren Schweinehund ankämpfen. Da hilft es, wenn man einen Laufpartner hat, der einen motiviert und antreibt.“ Das kann ich nur bestätigen.
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Wenig später sind wir dann schon am Wendepunkt unserer Strecke angekommen, der Grimberger Sichel. Dort drehen wir um und treten auf der anderen Seite des Kanals unseren Rückweg an. Und dabei zeigt sich auch der große Vorteil einer Pendelstrecke, der gerade für Anfänger von großer Bedeutung sein kann. „Bei einer Pendelstrecke kann man eben so weit laufen, wie man will und dann wieder umdrehen“, erklärt Thomas Müller. Es ist also auch ganz einfach möglich, deutlich kürzere Strecken zu laufen als die, die sich der Freizeitsportler regelmäßig vornimmt. Zudem kann man bei seiner Lieblingsstrecke an den verschiedensten Stellen ein- und aussteigen.
Vom Stadtwald in Buer bis zur Jahrhunderthalle in Bochum sind Lauffreunden und denen, die es werden wollen, keine Grenzen gesetzt. „Gut dabei ist, wenn man sich markante Punkte setzt und sich vornimmt, bis dahin zu laufen.“
Lauf-Schuhe: „Ein ganz wichtiges Thema, auch für Anfänger“
An einem dieser markanten Punkte halten wir auf dem Rückweg an. Kurz hinter der Brücke, an der die Münsterstraße auf den Kanal trifft, steht auf einem großen Schild das Wort „Mut.“ Allerdings machen wir keine Pause, weil es hier so schön ist, sondern weil Thomas Müller ein Steinchen im Schuh hat. Passiert seinem fußballspielenden Namensvetter aus München nicht so oft. Apropos Schuhe: „Ein ganz wichtiges Thema, auch für Anfänger“, sagt Thomas Müller. Er rät dazu, nicht am falschen Punkt zu sparen und bei Laufschuhen auf Qualität zu achten. Denn: Wenn das Knie kaputt ist, ist es zu spät für gute Schuhe.
Und was bei Anfängern fast genau so wichtig für Anfänger ist: „Am Anfang nicht übertreiben“, warnt Müller. Er rät: „Zwischendurch immer wieder Phasen einbauen, in denen man geht. Dann kann man diese Phasen nach und nach verkürzen und die Jogging-Phasen verlängern.“
Kurz darauf sind wir dann auch schon an unserem Ziel angekommen. Das Haus von Thomas Müller – in Beckhausen.
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Dieser Artikel ist erstmals am 15. Februar 2017 erschienen.