Essen. Der Tusem bleibt in der Handball-Bundesliga weiter ohne Sieg: Beim TV Großwallstadt setzte es die zwölfte Niederlage im zwölften Spiel. Dabei wäre im Kellerduell durchaus mehr drin gewesen für die Essener.

Das Dutzend ist voll. Aufsteiger Tusem hat auch das zwölfte Saisonspiel verloren. Im Kellerduell unterlagen die weiterhin punktlosen Essener beim Tabellenvorletzten TV Großwallstadt am Ende klar mit 20:28.

„Bei einem anderen Halbzeitstand wäre die Nervosität sicherlich gestiegen. Zur zweiten Halbzeit hat dann alles gepasst, im Angriff und auch in der Defensive“, gab TVG-Trainer Peter David nach der Partie erleichtert zu Protokoll.

Nach der ersten Halbzeit guter Dinge

Den anderen Halbzeitstand hatte der Tusem durchaus auf der Hand. Und das, obwohl das Schlusslicht zwischenzeitlich mit fünf Toren zurücklag. „Wegen technischer Fehler und weggeworfener Bälle sind wir zunächst ins Hintertreffen geraten. Wir haben uns dann ran gekämpft und waren nach der ersten Hälfte guter Dinge“, sagte Tusem-Coach Maik Handschke. Der 46-Jährige ging dabei davon aus, dass sein Team im zweiten Durchgang die Fehlerzahl reduzieren (im ersten Durchgang auch in Überzahl!) und die Chancen konsequenter nutzen würde. „Natürlich hatte ich da schon die Hoffnung, dass der Knoten geplatzt sei“, räumte Maik Handschke ein.

Die erste Essener Angriffsszene nach Wiederanpfiff ließ allerdings Böses ahnen. Felix Handschke scheiterte völlig frei an TVG-Torwart Martin Galia. „Wenn man sieht, wie sich die Großwallstädter bei ihren Würfen ins Zeug gelegt haben, muss man sagen, dass es uns an Einsatzbereitschaft bei den Würfen mangelt. Darüber werde ich mit jedem einzelnen Spieler sprechen.“ Die individuelle Wurfqualität seiner Mannschaft habe keine Bundesligareife. Das ziehe sich wie ein roter Faden durch die Saison.

Die Tusem-Tugenden fehlen

Die Tugenden, die früher den Tusem ausgezeichnet hätten, wie Kampf und Einsatz, seien bei Großwallstadt mehr zu sehen gewesen. Deshalb gehe der Sieg Franken auch in Ordnung. In der Schlussviertelstunde ging den Großwallstädtern dank eines beruhigenden Vorsprungs alles locker von der Hand, während die Essener zusehends abbauten.

Dass bei seinem Team irgendwann die Kräfte merkbar schwinden würden, sei zu erwarten gewesen. „Ich kann jemanden, der einen schlechten Tag hat, nicht einfach rausnehmen und wechseln“, verweist der 46-Jährige auf seinen dünnen Kader. So musste Julius Kühn, der mehr als nur eine Alternative im Angriff ist, sich wegen seiner lädierten Schulter erneut auf einen Einsatz in der Abwehr beschränken.