Essen. Zehn Spiele, zehn Niederlagen: Doch Handball-Bundesligist Tusem Essen gibt nicht auf. Am Sonntag ist der HSV Hamburg im Sportpark am Hallo zu Gast. Die Essener wollen um jedes Tor kämpfen und sich den Applaus ihrer Fans verdienen.
Nach der zweiwöchigen Länderspielpause wartet der nächste „dicke Brocken“ auf den Handball-Bundesligisten Tusem. Am Sonntag kommt der HSV Hamburg in den Sportpark am Hallo (Anwurf 17.30 Uhr).
Dass die Hamburger unter der Woche gegen Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen 23:30 verloren, ändert an der Favoritenrolle der Gäste nichts. Und auch vom aktuellen siebten Tabellenplatz der Hanseaten lässt sich Tusem-Trainer Maik Handschke zu Recht nicht blenden. „Da kommt wieder eine Riesenqualität auf uns zu.“
Einsätze von Julius Kühn und Niclas Pieczkowski bleiben fraglich
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HSV-Trainer Martin Schwalb schöpft auch nach dem Weggang der Gille-Brüder aus einem Reservoir erfahrener Spieler. Pascal „Pommes“ Hens, der deutsche Weltmeister von 2007, der 2,03 Meter große Kreisläufer-Hüne Igor Vori, mit Kroatien 2012 Bronze-Gewinner bei den Olympischen Spielen von London, oder der dänische Europameister Hans Lindberg sind nur drei Namen mit gutem internationalem Klang. Hinzu kommt zum Beispiel Michael Kraus, Spielmacher des Weltmeisters von 2007, dessen Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft zurzeit im Gespräch ist.
Dagegen nehmen sich die Mittel der Essener bescheiden aus. Das gilt, wenn der Tusem seinen kompletten Kader beisammen hat und erst recht, wenn dies nicht der Fall ist. „Ole und Felix sind wieder dabei“, gibt Maik Handschke bei Rechtsaußen Rahmel und seinem Sohn, dem Linksaußen, Entwarnung. Bei den Rückraumspielern Julius Kühn und Niclas Pieczkowski hängt ein Einsatz noch in der Schwebe. Philipp Pöter fehlt wie berichtet weiterhin. Daher wird Timm Schröder aus dem Essener Oberliga-Kader am Abschlusstraining teilnehmen. Der 30-Jährige sorgte bereits in Nettelstedt für die nötige Entlastung der Stammspieler.
Tusem wird sich jedes Tor hart erarbeiten müssen
Die Essener erwarten gegen Hamburg ein volles Haus. Das verpflichtet. Das spornt an. „Gegen Kiel haben unsere Fans honoriert, dass wir lange Zeit im Rahmen unserer Möglichkeiten gut dagegengehalten haben. Der anhaltende Applaus nach dem Abpfiff tat gut“, gesteht Maik Handschke.
Dieses Gefühl wollen er und seine Spieler sich auch gegen Hamburg wieder verdienen. Eines ist für die Essener aber auch im elften Saisonspiel klar: Sie müssen sich jedes Tor hart erarbeiten.
Tusem-Kapität André Kropp bleibt optimistisch
„Die Stimmung in der Mannschaft ist gut“, sagt Tusem-Kapitän André Kropp. Auch gegen Hamburg werde die Mannschaft wieder alles geben. „Dann werden wir sehen, was am Ende dabei herauskommt. Wir gehen in jedes Spiel, um etwas zu erreichen.“ Aber den Klassenerhalt schreibt der 28-Jährige auch bei zehn Niederlagen aus zehn Spielen noch nicht ab.
„Solange es rechnerisch eine Möglichkeit gibt, glauben wir noch daran und kämpfen dafür“, erklärt der Kapitän, der zugleich auf das Konzept des Tusem verweist. „Der Tusem will sich mittelfristig in der 1. Liga etablieren. Den Weg, auf junge deutsche Spieler zu setzen, finde ich daher weiterhin gut und richtig. Als Team können wir in jedem Spiel viel lernen.“