Aschaffenburg. . Und wieder eine Klatsche: Beim Tabellenvorletzten TV Großwallstadt verlor Aufsteiger Tusem Essen mit 20:28 (11:13). Der Tusem wartet nach der Niederlage in diesem Kellerduell weiter auf den ersten Punktgewinn.
Die Temperatur vor der Frankenstolz-Arena in Aschaffenburg tendierte gegen Null. In der mit 3672 Zuschauern gut gefüllten Halle brodelte es aber von Beginn an. Den Großwallstädter Fans war anzumerken, dass sie die Bedeutung dieser Bundesliga-Partie verinnerlicht hatten. Und auch die TVG-Spieler auf dem Parkett waren deutlich schneller auf Betriebstemperatur als die Essener. Und die Fragezeichen hinter den Einsätzen der Großwallstädter Köhrmann, Thie und Kaufmann hatten sich – wie zu erwarten war – in Luft aufgelöst.
Die Gastgeber legten mächtig los. Unterstützt durch einfache Fehler der Essener hieß es schnell 3:1. TVG setzte nach und schien beim 8:3 frühzeitig auf den Erfolgsweg einzubiegen. Doch dann offenbarten die Gastgeber, dass die schlechte Tabellensituation bei ihnen nicht ganz ohne Wirkung geblieben ist. Ole Rahmel aus dem Rückraum, David Breuer als sicherer Siebenmeterschütze sowie André Kropp vom Kreis brachten den Tusem wieder zurück ins Spiel. Dass der TVG mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Halbzeit ging, verdankte er weniger eigenen spielerischen Aktionen als vielmehr den Essener Unzulänglichkeiten. Zwei unnötige Ballverluste wurden umgehend mit Gegentoren der Hausherren bestraft.
Bis zum 14:13 (35.) durfte der Tusem, der wie in allen bisherigen Spielen zumindest kämpferisch überzeugte, noch hoffen. Dann brach es über die Essener herein. Den Großwallstädtern gelang nun alles auf dem Parkett. Was die Essener – oft schon mit dem Mute der Verzweifelung anpackten – es ging meist schief. Trainer Maik Handschke fehlten Alternativen auf der Bank. Die Großwallstädter mit ihrem überragenden Torwart Martin Galia nahmen die Einladung des Gegners gerne an. Und auch Neuzugang Chen Pomeranz durfte sich für weitere Aufgaben schon einmal warm spielen.
Der TVG hatte seine Fans zur After-Show-Party in die Aschaffenburger In-Location „Vynil Bar“ eingeladen. Die Stimmung dürfte dort ziemlich ausgelassen gewesen sein. Im Gegensatz zur Atmosphäre im Essener Mannschaftsbus auf der mehr als dreistündigen Rückfahrt. Die Großwallstädter dürfen wieder vom Klassenerhalt träumen, auch wenn es bis dahin noch ein weiter Weg ist. Das war an der verhaltenen Freude nach dem Schlusspfiff abzulesen. Der Tusem indes wartet nach der Niederlage in diesem Kellerduell weiter auf den ersten Punktgewinn. Auch das spiegelten sich in den Gesichtern.
TV Großwallstadt - Tusem 28:20 (13:11)
TVG: Galia, Wolff; Spatz (2), Bühler, Thiede (3), Graubner (5), Eisenkrätzer, Holst (6/2), Larsson (3), Jakobsson, Kaufmann (2), Köhrmann (4), Schmidt, Maas, Eisenträger, Pomeranz (3).
Tusem: Kulhanek, Bliß, Vukas; Böhm, Kühn, Leenders, Bouali, Pieczkowski (2), Seidel, Breuer (9/6), Lindt, F. Handschke (1), Rahmel (3), Kropp (5), Schröder.
Schiedsrichter: Harms/Mahlich (Magdeburg/Stendal); Zuschauer: 3672.
Strafminuten: TVG 6 – Tusem 2.
Siebenmeter: TVG 2/2 – Tusem 6/6.
Spielfilm: 3:1 (4.), 4:3 (9.), 8:3 (12.), 8:8 (20.), 12:10 (28.), 13:11 (Halbzeit), 14:13 (35.), 17:13 (38.), 23:15 (48.), 27:17 (54.), 28:20 (60.).