Essen. Moskitos Essen empfangen am Freitag die Hannover Indians zum richtungsweisenden Heimspiel im Kampf um das Heimrecht. Von dem Ergebnis hängt viel ab.
Es ist wohl das Heimspiel mit der bislang größten sportlichen Bedeutung für die Moskitos Essen in dieser Saison: Am Freitag (20 Uhr/WAZ-Liveticker) empfängt der viertplatzierte Eishockey-Oberligist die Hannover Indians (ein Punkt weniger) am Westbahnhof, über 2000 Zuschauer sollen in die Eissporthalle pilgern.
Die Begegnung ist fünf Spieltage vor dem Hauptrundenende absolut richtungsweisend mit Blick auf das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde, von dem viel abhängt für die „Mücken“. Ob man zu Hause in die erste Runde starte und im Zweifel das entscheidende fünfte Spiel vor heimischer Kulisse bestreite, spiele eine große Rolle, bekräftigt Moskitos-Torjäger Ralf Rinke. „Man schläft am besten in seinem eigenen Bett, spielt am besten vor eigener Kulisse und mit dem eigenen Eis unter den Schlittschuhen. Das ist mehr als wichtig – erst recht in den Playoffs.“
Moskitos Essen: Achtelfinal-Terminierung spielt große Rolle
Aber auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten wäre das Heimrecht in der ersten Runde von großem Vorteil für die Moskitos. „Darüber brauchen wir gar nicht sprechen, dass das Heimrecht eminent wichtig ist“, erklärt Geschäftsführer Thomas Böttcher. Allein der Blick auf die Terminierung der Spiele verrät die große Bedeutung: Sichern sich die Moskitos das Heimrecht, würden die ersten beiden Achtelfinal-Heimspiele auf einen Sonntag- und einen Freitagabend fallen – attraktive Bully-Zeiten für die Fans.
Auch interessant
Landen die „Mücken“ nicht unter den ersten Vier, würden sie an einem Dienstag- und einem Sonntagabend zu Hause antreten, was einige Zuschauer kosten könnte. „Wir brauchen hier derzeit einfach jeden Cent“, stellt Böttcher klar.
Ginge die Serie über fünf Spiele, würden sich die Essener mit Heimrecht außerdem eine weite Fahrt in den Süden und damit verbundene Reise- und eventuelle Hotelkosten sparen und auf der anderen Seite weitere Einnahmen durch ein drittes Heimspiel generieren. Nach aktuellem Stand hieße der Gegner aus der Oberliga Süd im Achtelfinale Höchstadt Alligators (5./63 Punkte), aber auch die Traditionsklubs und Altmeister Tölzer Löwen (6./60) und SC Riessersee (7./60) dürfen sich noch Hoffnungen auf Platz fünf machen, haben aber auch schon ein oder zwei Spiele mehr absolviert als Höchstadt.

Rutschen die Moskitos in der Tabelle noch auf Rang fünf ab, ginge es nach jetzigem Stand gegen die Memmingen Indians (4./85). Moskitos-Schreck EC Peiting, der den Essenern im vergangenen Jahr in drei Achtelfinal-Spielen keine Chance ließ, belegt derzeit nur Platz neun.
„Die Playoffs haben quasi schon begonnen. Wir wollen das Heimrecht. Jeder Punkt ist für uns wichtig“, stellt Rinke klar. „Wir haben kein Bock, bei denen auswärts ein Spiel mehr zu machen.“
Moskitos Essen: Das ist das Restprogramm vor den Playoffs
Doch wie viele Punkte brauchen die „Mücken“ in den verbleibenden fünf Spielen, um sich das Heimrecht zu sichern? Bezwingt die Mannschaft von Danny Albrecht die Indians am Freitag nach regulärer Spielzeit, würden die Essener den Konkurrenten in der Tabelle auf vier Punkte distanzieren.
+++ Hier lesen Sie alle Moskitos-Interviews, Analysen und Live-Ticker +++
Von den dann verbleibenden vier Spielen müssten die Moskitos drei Mal dreifach punkten, wenn sie sich nicht auf einen Patzer der Hannoveraner verlassen wollen. An den letzten vier Spieltagen geht es für Essen gegen die TecArt Black Dragons Erfurt (A), die Rostock Piranhas (A), die Füchse Duisburg (H) und Spitzenreiter Tilburg Trappers (A).
Auch interessant
Bleiben die Moskitos am Freitag punktlos, müssten sie ihre Spiele im Bestfall alle gewinnen und gleichzeitig auf einen Indians-Patzer hoffen. Die Niedersachsen haben ihrerseits noch ein anspruchsvolles Restprogramm nach dem Moskitos-Duell: Icefighters Leipzig (H), Hannover Scorpions (A), Tilburg (H) und Rostock (A).
Auch der Herforder EV ist noch nicht komplett raus aus dem Rennen, hat nur vier Punkte weniger als die Moskitos und drei weniger als die Indians. Auf der anderen Seite ist auch Platz drei für Essen theoretisch noch möglich, Leipzig ist mit nur fünf Punkten mehr noch nicht uneinholbar entfernt.
Alle Hintergründe zu den Moskitos Essen: