Essen. Moskitos Essen erspielen sich durch wichtigen 5:2-Heimsieg gegen Herford gute Ausgangsposition im Heimrecht-Rennen. Jetzt wartet ein ganz wichtiges Heimspiel.

Vor ein paar Wochen noch wäre die Stimmung nach Spielende am Westbahnhof möglicherweise eine andere gewesen, hätten die Moskitos Essen das Spiel noch aus der Hand geben. Im Heimspiel gegen den Herforder EV mussten sie im Schlussdrittel um die drei Punkte zittern, wankten in der Defensive – aber blieben standhaft und fielen nicht. Der 5:2 (2:0, 1:0, 2:2)-Heimsieg gegen den direkten Konkurrenten war gleichzeitig auch ein Symbol der Widerstandsfähigkeit, die die Mannschaft in den vergangenen Wochen entwickelt hat, und spricht für die neue Stabilität.

Der entscheidende Moment: Das Powerplay-Tor zum 4:2 von Ralf Rinke (53.), der den Puck nach Zuspiel von Fabio Frick blitzschnell aus spitzestem Winkel ins kurze Eck schnürte und die Fans damit von den Sitzen riss. „Das war einfach ein geniales Tor“, räumte HEV-Trainer Henry Thom ein. „Da kannst du fast nichts machen.“

Moskitos Essen: Direktes Duell gegen Indians am Freitag

Hätte Rinke nicht getroffen, dann wäre vielleicht noch etwas drin gewesen für die Ice Dragons, haderte Thom. Aber nicht nur aus diesem Grund löste der Treffer den lautesten Jubelschrei unter den 1000 Zuschauern an diesem Abend aus. Denn damit war auch klar: Die „Mücken“ haben Platz vier zurückerobert und die Hannover Indians (ein Punkt weniger), die am Freitag (20 Uhr/WAZ-Liveticker) zum direkten Oberliga-Duell um das Heimrecht nach Essen kommen, wieder hinter sich gelassen.

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Fünf Spieltage vor dem Hauptrundenende ist den Moskitos die direkte Playoff-Qualifikation nur noch theoretisch zu nehmen, 15 Punkte beträgt der Vorsprung auf die siebtplatzierten Hammer Eisbären. Torschütze Rinke erwartet „ein Duell auf Augenhöhe“ gegen die Indians. „Wir haben einen guten Lauf zurzeit. Das merkt man.“

Die 0:5-Klatsche bei den Saale Bulls Halle, die zu hoch ausfiel, sei nur „ein Ausrutscher“ gewesen. Das machten die „Mücken“ schon im Anfangsdrittel gegen Herford deutlich, als sie das Spiel gleich an sich rissen und in der Offensive viele Top-Chancen kreierten. „Man schüttelt solche Spiele leichter ab, wenn man so eine gute Phase hat“, erklärte Rinke. Immerhin holte Essen aus den jüngsten zwölf Spielen 29 von 36 möglichen Punkten – eine beeindruckende Bilanz.

Eishockey in Essen
Trainer Danny Albrecht von den Moskitos Essen fiebert auf das wichtige Oberliga-Heimspiel am Freitag gegen die Hannover Indians hin. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

„Daniel Weiß hat vor dem Spiel gesagt: Gute Mannschaften verlieren nicht zwei Mal in Folge“, sagte Rinke. Dass die „Mücken“ wieder zu den besseren Teams in der Eishockey-Oberliga Nord zählen, stellten sie in der ersten halben Stunde im Heimspiel unter Beweis. „Ich war sehr zufrieden, dass wir so gestartet sind und so ein erstes Drittel gespielt haben. Normalerweise ist ja das zweite immer unseres“, erklärte Trainer Danny Albrecht.

Moskitos Essen: DEG-Torhüter Hümer rettet Führung

Nach einer halben Stunde aber verließen die Gastgeber den sicheren Kurs, wollten in der Vorwärtsbewegung zu viel und vernachlässigten die Defensivarbeit. Das rächte sich im Schlussdrittel – fast sogar mit dem Ausgleich. „Im letzten Drittel haben wir in den ersten zehn Minuten danach gebettelt, die Gegentore zu bekommen“, kritisierte Albrecht.

In den entscheidenden Momenten nach dem 3:2-Anschlusstreffer stand dann aber immer wieder Torhüter Leon Hümer (19) im Weg, der viele Alleingänge der Ice Dragons vereitelte und sich zurecht ein Sonderlob von Albrecht verdiente. „Im Gegenzug haben wir dann zu den richtigen Zeitpunkten die Tore gemacht. Ich glaube, über 60 Minuten gesehen war der Sieg verdient.“

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Wenn man eine gewisse Mentalität habe, gewinne man eben solche Spiele. Diese Mentalität soll die Moskitos auch gegen die Indians wieder zum Heimsieg tragen. „Auf das Spiel kommt mit Blick Richtung Heimrecht ganz viel an. Wir können einen großen Schritt machen“, erklärt der Trainer. Schnappen sich die „Mücken“ die drei Punkte, würden sie vier Spieltage vor dem Ende auf vier Zähler davonziehen.

Moskitos-Trainer Albrecht hofft gegen Indians auf über 2000 Zuschauer

„Nichtsdestotrotz haben wir danach noch vier Spiele. Wenn du die alle verlierst, wirst du es am Ende wahrscheinlich auch nicht schaffen“, sagt Albrecht. „Jedes Spiel ist jetzt wie so eine Art Playoff-Spiel für uns. Jeder Punkt ist wichtig.“ Gegen die Indians dürften auch die Angreifer Lukas Valasek (verletzt) und Alexander Komov (erkrankt) in den Kader zurückkehren.

Die Moskitos hoffen auf eine große Kulisse bei dieser wichtigen Begegnung, über 2000 Zuschauer wünscht sich der Trainer. Das sei so ein entscheidendes Spiel, so Albrecht, „dass wir einfach den Rückhalt der Zuschauer brauchen.“

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