Essen. Auch wenn es am Ende nicht zum Sieg gegen die Profis vom Tusem Essen reichte – darum wurde die Amateurauswahl „Allbau Allstars“ dennoch gefeiert.
Die Klaus-Schorn-Sporthalle auf der Margarethenhöhe platzte am Freitagabend aus allen Nähten. Restlos ausverkauft war das Benefizspiel zwischen den Handball-Profis des Tusem Essen und der Essener Stadtauswahl. Die 850 Zuschauer sahen ein echtes Torspektakel und viele bemerkenswerte Szenen. Über allem standen Spaß und der gute Zweck.
Mehrfach wurde es in der Halle richtig laut. Dies lag auch daran, dass die Allstar-Mannschaft immer wieder Joker ziehen konnte, um den großen Favoriten zu ärgern. Die Stadtauswahl wurde von Tusem-Trainer Daniel Haase betreut, der mit den Jokern seiner eigentlichen Mannschaft immer wieder mal etwas wehtun wollte.
Handball-Benefizspiel in Essen: Stadtauswahl durfte „Joker“ gegen Tusem-Profis ziehen
Unter anderem konnte er dafür sorgen, dass die Tore der Allstars doppelt zählen, so lange über die Lautsprecher das Lied „Sweet Caroline“ gespielt wurde. Ein Anheizer für die Stimmung bei den Fans, aber auch für seine Spieler. „Mit den Jokern haben wir schon noch versucht das Spiel zu drehen, ein bisschen ernst nimmt man es ja doch“, sagte Haase nach dem Spiel. Ganz gereicht hat es für die Auswahl der Essener Amateurhandballer nicht, letztendlich mussten sie sich dem Zweitligisten mit 46:50 geschlagen geben.

An Toren mangelte es nicht, an spektakulären Situationen ebenfalls nicht. Nachdem der Tusem in den ersten fünf Minuten die Muskeln hat spielen lassen und sich schnell auf 5:0 absetzen konnte, eröffnete Thomas Vogt vom Kettwiger SV den Abend auch für die Allstars. Sein Treffer sorgte das erste Mal für großen Jubel, direkt gefolgt von der ersten Parade des Torhüters Oliver Denig. Der 55-Jährige in seinem pink leuchtenden Trikot und der unverwechselbaren Sportbrille, konnte kurz vor seinem Karriereende noch ein paar Höhepunkte sammeln. Unter anderem parierte er auch gegen U-Nationalspieler Felix Göttler, der jüngst für den German Handball Award als Nachwuchshoffnung des Jahres nominiert wurde. Denig hat es mehr oder weniger knapp nicht in diese Kategorie geschafft. Dafür gelang ihm versehentlich ein Wurf an das Hallendach, für das ihn die Zuschauer feierten.
Amateurauswahl Allbau Allstars sorgten für Highlights gegen Tusem-Profis
Viele tolle Szenen zeigten die Herausforderer, darunter auch ein Kempa-Trick, den Kai Bonkowski von der DJK Winfried Huttrop vollendete. Hier brandete einmal mehr großer Jubel in der Halle auf. „Es hat sehr viel Spaß gemacht. Ich durfte drei Tore machen und bin sehr zufrieden“, freute sich Bonkowski, der seinen eigenen kleinen Fanclub dabei hatte. Der Huttroper absolviert aktuell ein freiwilliges soziales Jahr und seine Kollegen fanden auch den Weg in die Halle: „Alle waren da, darüber habe ich mich sehr gefreut.“ Und Bonkowski bemerkte aus sportlicher Sicht durchaus Unterschiede bei den Gegnern: „Es ist deutlich körperlicher. Und die haben ja auch noch nicht mal richtig ernst gemacht.“

Für den Tusem geht es natürlich in erster Linie darum in der 2. Bundesliga Punkte zu sammeln, doch auch das Benefizspiel machte dem einen oder anderen Spieler Spaß. Julius Rose zum Beispiel, der nach seinem Kreuzbandriss zum ersten Mal nach zehn Monaten vor Zuschauern spielen konnte: „Es war ein bisschen aufregend, aber es war schön und ich hatte viele positive Gefühle dabei.“
Ein bisschen Ehrgeiz war beim Favoriten durchaus zu sehen, denn nach der Niederlage im vergangenen Jahr sollte das Ergebnis dieses Mal wieder zugunsten der Profis kippen. Dies gelang, was den Allstars aber recht egal war. Sie blicken auf einen tollen Abend zurück und sammelten viele positive Erinnerungen.
Tusem Essen gegen Allbau Allstars 50:46 (24:18) – so haben sie gespielt
Tusem: Wipf, Haberkamp (1 Tor), Plaue; Wilhelm (1), Göttler (6), Peter (4), Wolfram (3), Reimer (5), Eißing (8), Szczesny (3), Weiß (2), Szuharev (4), Kostuj (2), Rose (4), Mast, Werschkull, Schoss (4), Neher (3).
Allstars: Schubel, Denig; Ernst (1), Graf, Meyer (1), Fischer (5), Schelberg (2), Bojahr (1), Rademacher (4), Zillessen (2), Röckmann (1), Reimann (1), Brocker (4), Schulte (2), Wölm (3), Bonkowski (5), Vogt (12), Arns (2).
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