Essen. Rückkehr nach Monaten voller Schmerzen: Nach elf Monaten hat Valentin Clarius sein Debüt für den Handball-Zweitligisten Tusem Essen gegeben.
- Kreisläufer Valentin Clarius kam nach seiner Verpflichtung verletzt zum Tusem nach Essen. Viele Monate kämpfte er sich in der Reha zurück.
- Im Krimi Gegen den Bergischen HC feierte der 21-Jährige für die Zweitliga-Handballer nun endlich sein Debüt und erzielte gleich ein Tor.
- Das Verletztenlager beim Essener Traditionsklub lichtet sich damit weiter, der Ausblick auf die kommenden Wochen ist ein guter.
So ganz wusste Valentin Clarius noch nicht, wie er die vergangenen Minuten einordnen sollte. Klar, da war die brutale Enttäuschung über die denkbar knappe 23:24-Niederlage der Zweitliga-Handballer des Tusem Essen gegen den Tabellenführer Bergischer HC. Doch der 21-jährige Kreisläufer fühlte am Sonntagabend auch Erleichterung. Keine Schmerzen, der Rücken machte keine Probleme, Valentin Clarius hatte sein Zweitliga-Debüt für die Essener gefeiert. Stolze elf Monate nach seiner Verpflichtung.
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Denn wenige Tage nachdem im März vergangenen Jahres die Unterschrift unter dem Vertrag für die neue Saison getrocknet war, verletzte sich der 1,95 Meter-Mann am Rücken. Der neue Tusem-Trainer Daniel Haase nahm seinen Leistungsträger aus dem Nachwuchs der Rhein-Neckar Löwen mit ins Ruhrgebiet, doch statt mit den neuen Mitspielern in der Vorbereitung zu schwitzen, kämpfte Valentin Clarius in der Reha um Fortschritte. Während der Tusem die ersten Spiele bestritt, mühte sich Clarius unter anderem auf dem Anti-Schwerkraft-Laufband im Duisburger BG Klinikum ab, auf dem er endlich schmerzfrei an der Kondition arbeiten konnte.
Tusem Essen: Tage voller Frust, Stunden voller Zweifel
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„Das war eine sehr harte Zeit“, blickte der Deutsche A-Jugendmeister von 2022 auf die vergangenen Monate zurück. Tage voller Frust, Stunden voller Zweifel wechselten sich mit Momenten der Vorfreude, wenn es Schritt für Schritt besser lief. „Ich hatte mich so brutal darauf gefreut, endlich für den Tusem auflaufen zu können. Ich bin ja nach Essen gekommen, um hier Handball zu spielen“, so der Rechtshänder, der als Jugendspieler in Mannheim per Zweitspielrecht schon Bundesliga-Luft bei der SG BBM Bietigheim geschnuppert hatte.
Am Samstag stand er bereits beim 35:32 der Tusem-Reserve gegen Bayer Dormagen II in der Regionalliga auf dem Feld, am Sonntag gegen Tabellenführer BHC folgten dann endlich die ersten Zweitliga-Minuten im roten Trikot. Sein erstes Tor war der Anschlusstreffer zum 21:23 in der 54. Minute, den Siebenmeter zum 22:23 holte er auch heraus. Clarius: „Das tat gut. Jetzt bin ich wieder voll im Kader und kann für den Tusem kämpfen!“ Und somit endet die Verletztenmisere der Essener, denn auch die Spielmacher Max Neuhaus und Julius Rose stehen vor ihrer Rückkehr. Gute Aussichten für den Tusem, dessen Heimserie nach acht Erfolgen zwar riss, der am Samstag beim TuS Ferndorf (19.30 Uhr) aber auch eine andere Serie beenden will: die von sieglosen Auftritten in der Ferne.
Dabei will Clarius mithelfen. „Das war wichtig für ihn persönlich und auch für uns, dass er erstmals gespielt und auch direkt ein Tor erzielt hat. Er ist künftig ein wichtiger Baustein im Angriff und in der Abwehr“, sagt Tusem-Trainer Daniel Haase, der Clarius schon in der A-Jugend bei den Rhein-Neckar Löwen förderte und um dessen offensive Stärken am Kreis und den defensiven im Mittelblock weiß. Nun ist das Duo wieder vereint, der Tusem ist bald wieder vollzählig. Für Clarius ist eine neue Zeitrechnung angebrochen: Die Saison hat für ihn mit dem Rückrundenstart endlich begonnen.
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